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lies geuiaclit und oft buut verziert ist. Die Hunde erleichtern den Weibern ihre
schweren Arbeiten. Sie werdeu auf ebeu die Art mit dem Gepäcke beladeu, Avie
schon früher bei den Mönnitarris gesagt wurde.
,. Im Allgemeinen habeu die Assiniboins die Gebräuche und auch die vielen abergläubischen
Ideen der Dacotas, worüber mau sich iu Major L o n g s Expedition nach
dem St. Peters-Biver unterrichten kann. Mit der Fur-Company unterhalten sie ihres
eigenen Interesses wegen ein gutes Eiuverständniss; sie sind übrigens Pferdediebe
und unzuverlässig, und wenn man ihnen alleiu in der Prairie begegnet, so ist niemand
sicher vor ihrer Baubsucht. Tahakrauchen ist hei ilmen, wie bei allen diesen
Menschen eine Lieblingsbeschäftigung; allein da sie nicht iu der Nähe des rothen
Pfeifeusteiues leben, so siud ihre Pfeifenköpfe CTschauühupa) gewöhnlich aus
einem schwärzlichen Steine oder aus schAvarzem Thone gearbeitet, haben auch eine
audere Gestalt als die der Dacotas, welche man indessen auch nicht selten unter
ihnen findet. Das Bohr der Pfeife ist gearbeitet uud verziert wie bei deu übrigeu
Nationen »).
*) Die Indianer des oberen Missouri haben noch eine andere Art von Tabakspfeifen, deren Kopf in gerader
Biclituttg mit dem Rohre forCIäufC und welche sie bloss auf ihren Kriegsziigen gebrauchen. Da die OelT-
iiung der Pfeife mehr unterwärts gerichtet ist als an den gewöhnlichen, so kann ihr Feuer nie gesehen
uud der Raucher auf diese Art nie verratheu werden. Dieser lieg t alsdann auf dem Boden ausgestreckt '
uud liält die Pfeife abwärts.
Hir Tabak ist der gewöhiilicbe scbon öfters erwähnte Kinikenick, oder anch
die Blätter der Sakkakomi - Pflanze (A r lu tm um ursi), mit echtem Tabak gemischt.
üm die Pfeife ansznränraen, bedienen sie sich eines zierlich mit bnntge-
färblen Federkielen umsponnenen, zugespitzteu Slöckchens mit einem zierlichen bunten
Qnästchen am Bude (Tab. XLVIII. Fig. I I ) , welches gewölmlich quer in das
Haar gesteckt getragen wird, bis man dasselbe gebraucht.
Mancherlei Spiele sind bei diesen Indianern im Gebrauche, womit sie sich gesellschaftlich
unterhalten. Hierher gehören das Tschöinbino (o kurz abgebrochen),
das Beif- und das Eatbespiel, wo man um einen ansgesetzlen Preis die Zahl kleiner
in die Hand genommener Steine errathen muss nnd welches auch bei den Blackfeet
bekannt ist; ferner das Uasiil-kutä, welches man mit vier kleinen Knochen
und vier gelben Nägeln spielt, wozu noch ein überzähliges vou jeder Sorte gefügt
wird. Mit einem flachen hölzernen Teller schlägt man die Würfel, die kleinen
Körper springen und fallen zurück, und je nachdem sie sich an einer Seite zusammen
legen, gewinnt oder verliert man, und es wird oft hoch eingesetzt.
Zn den Unterhaltungen nnd Festlichkeiten gehören auch die Essfeste, wo mau
alles Vorgesetzte aufessen muss, wenn man nicht beleidigen will. Kann man nicbf
mebr essen, so giebt man dem Nachbar einen kleinen hölzernen Stock und die
Schüssel mit den Speisen, d. h. man werde ihm Morgen ein Pferd schenken, w'enn
er das Ausleeren des Gefässes übernehmen wolle. Dies thun junge Leute, welche
sich einen Namen erwerben wollen.
Die Assiniboins siud brav im Gefechte nud oft sehr kühn. In die Dörfer der
Mandans und Mönnitarris schleichen sie sich öfters ein, sehiessen Leute in und
neben ihren Hüllen nieder oder stehlen die Pferde zwischen den Wohnungen
liiiiAveg.
Sie glauben einen Schöpfer oder Herrn des Lebens, Üakán-Taiige (an franz.,
e halb ausgespr.) uud auch einen bösen Geist, Uakáii-Schidja (an franz., eben so
dja Aveich), Avelcher die Meuschen in manclierlei Krankheiten plage, Avogegen ihre