1 r
' I?
I ■ I 6,Il
sere Jagdgewehre mit Kugeln luden. Bei dem Eintritte in den Hofranm des Fortes
w a] die ganze Besatzung schon in Bewegung nnd von den Dächern fielen
Schüsse. Dort oben angekommeu, sahen wir die ganze Prairie . mit Indianern z„
Pferd und zn Fusse bedeckt, welche nach dem Forte schossen; auf den Höhen
befanden sich geschlossene Trupps. Etwa 18 bis 2 0 nehen dem Forle befindliche
Pièkanu-Zelle, dereu Bewohner währeud der ganzen Nacht gesungen und gezecht
halten, und erst gegen Morgen iu tiefen Schlaf versunken waren, hatten Anlass zu
diesem üeberfalle von etwa 6 0 0 Assiniboins und Krihs (Crees) gegeben. Als man
durch eiuen entllohenen Piekann die erste Nachricht von der Nähe der Feinde erhielt,
hatten sich die Eugagés sogleich auf ihren Posten, auf die Dächer der Gebäude
begeben, und man sah nnn das Fort von allen Seiten in ganz geringer Entfernung
von dem Feinde umringt. Sie halten die Zelte der Piëkauns mit Messern
zerfetzt, ihre Gewehre and Pfeile in dieselben abgeschössen, und die aus dem Schlafe
geschreckten Bewohner zum Theil nieder geschossen oder verwundet. Vier Weiber
nud mehre Kinder lagen todt neben dem Forle, mehre andere waren verwundet.
Die Männer, etwä 30 au der Zahl, hatten ihre Waffen zum Theil nach dem Feinde
abgeschossen nnd waren dann nach dem Thore des Fortes geflohen, wo man sie
eiuliess. Sie eilten dort sogleich auf die Dächer und begannen ihr wohl nnlerhalteues
Feuer gegeu die Assiniboins.
Im Forte selbst war grosse Unordnung. Hätte man früher zuweilen einen militärischen
Appel gehalten, so würde man gefunden hahen, dass die Engagés die
erhaltene Munition an die Indianer verkauft hatten; man war daher jetzt nicht im
Staude der Verlheidigung, und es musste nun während des Gefechtes Pulver und
Blei sowohl an die Weissen, als an die Indianer ausgegeben werden. Herr M itc
h ill war mit dem Dolmetscher B e r g e r beschäftigt, die vor dem Forte zasammeii
gedrängte Menge der Piekanu-Weiber und Kinder herein zu lassen, alsein feindlicher
Indianer mit gespanntem Bogen vor dem Thore erschien uud ihm zurief „Weisser
Maim mache Platz, ich will diese Feinde erschiesseu!“ Diese Aeusserung zeigte,
dass dieser Angriff eigentlich nicht gegen die Weisseu, sonderu bloss gegen die
Blackfeet gerichtet war. Herr M itc h ill befahl nun auch augenblicklich seinen
Leuten, mit dem Feuer einzuhalten; desseu ungeachtet wurde einzeln fort tiraillirt
und unsere Piekanns liessen sich das Schiessen nicht verbieten, ja es giengen sogar
1 0 bis 12 von uusereu Leuten, u. a. D o u c e tle uud L o r o t to in die Prairie
hinaus und feuerten in der Linie der dort sich allmählig aiisammelnden und an
Zahl mit jedem Augenblicke zunehmenden Blackfeet. L o r e t to , Jäger des Forts,
hatte etwa 8 0 Schrille von den Pickels desselben, den Neffen des Assiniboin - Chefs
Minoh.äiHie») (Le Gaucher) erschossen, und dies war der einzige Todte, welchen
die Feinde nicht mit forlbringeu konnten, denn mehre andere sah man sie auf Pferde
legen nnd mitnehmen. Im Forle selbst war nur ein Mann verwundet worden,
welchem ein im Bogen geschossener Pfeil deu Fnss durchbohrte, so wie ein Pferd
und ein Hund. Hätten die Feinde die jenseit des Flusses gelegenen Höhen besetzt,
so würden sie vou dort ans unsere Leute im Forte sämmtlich todt geschossen
Nachdem die Assiniboins sahen, dass man ihr Feuer nnd das Einschlagen ihrer
Kugeln in die Pickets erwiederte, zogen sie sich etwa 3 0 0 Schritte zurück, und
das Tirailleurfener dauerte dort fort, indem immer mehre Leule ans der Nachbarschaft
in die Reihen der Piekanns eiulralen. Der Hofraum des Forts war während
dessen ein Schauplatz höchst origineller Scenen. Eine Menge von verwundeten
Männern, Weibern und Kindern hatte man an die Wände gelegt, oder gesetzt,
andere wurden in ihrem traurigen Zustande von ihreu Angehörigen umher gezerrt,
und unter Wehklagen und Weinen umhergefülirt. Der schon öfters erwähnte Weisse
Bison, welcher eine Wunde im Hinterkopfe erhallen halte, wnrde anf diese Art
unter Gesang, Geheul und Weinen umhergeführt, man rasselte ihm mit dem Schit
, h«Ib ,ü .ie .» r o o l,en ) -v»r det Haopt-Chot und Fülltet der ganueu Aeelnlboln-Ktlegepar-
” e“ bei l e b e t eieh . . e h 10 0 Ktib , (Cree.) befunde«. E t lu t . . e h d le .c u SefecMe e e ia e . N.men
verändert und sieb Talögen (die Autilope oder Cabri) genannt.