I r i ; ;
1 ' i
les Wildpret befand sich daselbst, und in einer halben Stunde hatten wir vier
grosse Elkthiere, ein Elkkalb und ein Hirschkalb (C. virginianus), welche unser
Verdeck mit Fleisch bedeckten. Wegen der Menge der Thiere auf dieser Insel
kamen wir überein, den unwürdigen Namen derselben ia Elk-Island umzuändern.
Herr M itc h ill hatte diese Gegend schou früher bereist und diese Insel immer mit
Elken, einmal auch mit Bisonien angefülit gefunden. Heute brachte er von dort einen
grossen Adler uud eine Klapperschlange mit (2) , während Herr B o dm e r aus
der benachbarten Prairie ein grosses Exemplar des Coluher eximus (3 ) einlieferte,
welches in der Länge über 4 Fuss hielt.
In der Gegeud von L ew i s und C la r k e ’s Bighorn-Islaud zeigten sich wieder
höchst originelle Kuppen an den Höhen. Reihen sonderbarer Gestalten schliessen
sich aneinander (Tab. XXXV. Fig. 20.) und iu den Seitenthälern hatte man schöne
Blicke iu diese merkwürdige Natur, da wir uns jetzt dem interessantesten Puncte
der Mauvaises-Terres näherten. Schon in der Gegend der sogenannten White-
CasÜes (der weissen Bergschlösser) habe ich diese originellen Berge beschrieben,
sie beginnen aber jetzt noch anhaltender und mehr mit barocken Kuppen, isolirten,
mit tafelförmigen Platten oder Kugeln bedeckten Säulen oder Pfeilern, gleich Bergschlössern,
Festungen uud dergleichen sich zu zeigen, uud ihre Steilheit und Nacktheit
nimmt mit jedem Schritte zu. Häufig bemerkt man deutlich niedergesunkeue
Hügel oder Berge, und man begreift recht deutlich, wie sie in das damalige
Schlammthal versunken sind. Viele Schichten waren unter einem Winkel von 3 0
bis 60° geneigt, andere strichen völlig horizontal. Der Missouri hat in diesem
Gebirge einen ziemlich geraden Lauf, nur schmale Ebeuen oder Prairie’s mit Artemisia
und den stacheligen Gesträuchen des Pulpy-Thorn (Sarcohatus) liegen an
seinen Ufern vor den Bergen, die öfters auch unmittelbar au den Fluss treten, von
grossen Sandsteinblöckeu belagert, zwischen welchen man überall Bruchstücke von
Fraueneis findet. Hier muss man dem Geologen und dem Maler längere Zeit wünschen,
um Schritt vor Schritt diese Gegenden zu untersuchen; sie würden eiu Werk
von grossem Interesse liefern. An manchen Stellen war der Schutt herab gerutscht
und halle sich gleich Slrebepfeilem aiigelegl, an anderen Stellen waren diese Berge
fleckweise mit Kiefern (Pinus flexilis J .) bewachsen. Man sammelte hier verschiedene
Pflanzen ein, u. a. Verbena bracteosa Mich., Chrysopsis grossypina Nees.
und einige andere. Herr B odme r skizzirte die Bergknppen (Tab. XXXV. Fig.
28.). Das niedliche gestreifte Erdeichhorn (Sciurus quadricimtus S a g .), welches
kleine runde Löcher in den Thonwänden bewohnt, wurde hier hänfig beobachtet,
und ich vermulhe, dass man bei genauerer Untersuchung dieser Berge noch mehre
Arten dieses Geschlechtes (Tamias) entdecken würde. Die Gegend war so interessant,
dass wir mit Ungeduld den Morgen
des 2. August’s erwarteten, wo schon früh eine helle warme Sonne die sonderbaren
Höhen nm uus her belenchtele. Es wurden mehre Skizzen derselben genommen;
alleiu im Verhältnisse zu ihrer Anzahl konnte man immer nnr einige
wenige von ihnen der Vergessenheit entreissen, denn grosse Folianten würden
leicht mit solchen Gestalten hier aoznfüUen seyn. Wir sahen mehre Inseln, nnter
welchen sieh ohne Zweifel L ew is nnd C l a r k e ’s Good-Punch-Islaud befand, ein
Name der wohl schwerlich auf die Nachwelt gebracht zu werdeu verdient. Es ist
übrigens schwer alle Inseln jener Beiseuden wieder zn finden, da manche derselben
seitdem ohne Zweifel zerstört worden, andere dagegen neu entstanden sind. Um
7 % Uhr Morgens bei einer Wärme von 8 0 “ befanden wir uns au einer Strom-
schiieUe (Bapid), wo der Fluss etwas über sein steiniges Bette hinab schiesst,
überwanden sie aber mit Hülfe der Cordelle und der Stangen. In eiuer Wendung
des Flusses glaubten wir die Bniiien eines allen Bergschlosses zu sehen,
dann erreichten wir die Mündung von L ew i s und C la r k e ’s Windsor- oder
Wiuchers-Creek»), der ans einem Seitenthale hervorkomml, und wo jene Eeisen-
deii die erste Ansicht der Bocky-Mounlains gehabt haben woUen, welches aber
ohne Zweifel nur das sogenannte Litlle-Rooky-Mounlam-Gebirge gewesen ist.
»J L. C. Vol. I. rag. 3 13.