illueu trugen ihre Pfeifen am Tomahawk. Ihre Köpfe waren geschoren, mit Ausnahme
des Haarbusches auf dem Hinterkopfe, wie hei den Indianern des Missisippi
und unteren fllissouri. Das Gesicht bemalten sie roth. Gegen die Weisseu waren
sie friedlich, besuchten die ersten Ansiedler in ihren Wohnungen und lagerten sich
um ilire Kaminfeuer, besonders bei schlechtem Wetter. Damals gab es hier noch
Elke, Biber, jedoch uicht zahlreich mehr, allein Bären uud Wölfe in Menge. Der
Erzähler erlegte damals viele Bären und besonders viele wilde Truthühner.
Die frühere Geschichte vou Indiana nennt für diesen Staat, als die Franzosen
zuerst sich hier nieder liessen, die Kickapuh’s, Musquitoiis, üitauoiis und einige
andere Völker, vou welchen zum Theil an deu Quellen des Wabasch noch Uéber-
resle vorkommeu, sowie Piankischahs, Miamis und Viandotts. Im Jahre 1804
wurde mit ihnen zu Vincenues ein Kauf über die Ländereien zwischen dem Wabasch
uud dem Ohio abgesclilossen, und sie wunderten alsdann aus. Unterrichtete
Bewohner von Harmouy, welche zur Zeit der indianischen Auswanderung, als
die Vereinten Staaten jenen Völkern mehrmals Land abgekauft hatten, die
verschiedenen dislocirteu Stämme hier durchziehen ^sahen, haben mir versichert,
dass die Gesichtsbilduug derselben oft charakteristisch verschieden gewesen sey,
uud dieses habe ich ebenfalls, sowohl in Nord- als in Süd-Ainerica bestätigt gefunden,
obgleich die Gruudzüge der americanischen Rasse überall in der Haupte
sache dieselben siud. Alle diese Indianer sind nun in Indiana bis auf die letzte
Spur ausgerottet und vertrieben, und das Land ist jetzt durch die Bevölkerung der
Back-Woodsmen beglückt!
Die fruchtbare und gesunde Gegend vou Harmony liat eine Menge vou Ansiedlern
herbei gezogen, welche begonnen haben, die grossen Waldungen von Indiana
zu lichten. Mau belegt diese Wald-Ansiedler, wie schon gesagt, gewöhnlich
mit der Benennung der Back-Woodsmen, weil sie in deu abgelegenen Wal-
Auf dem Rücken befand sieb die Oeffnung für den Tnbak, das Robr \
gebracbt.
1 Hintertheile des Thiers a
düngen leben. Sie sind ein kräftiger roher Menschenschlag von englischer oder irländischer
Abknnft. Hire im Walde zerstrente Lage isolirt sie bedeutend, nnd nnr
znweilen kommen sie ihrer Geschäfte halber in die Städte. Es befindet sich zu
Harmony eine Schule, wo die Kinder lesen nnd schreiben lernen. Man bezahlte
yierteljäbiig zwei Dollars und die Kinder erhielten Vor- und Nachmittags Uiiter-
richtj allein auf dem Laude wachsen die jungen Leute roh auf nnd sind wohl nicht
besser, als die Indianer seihst. In den westlichen Staaten ist immer die 16. Section
des Congress-Landes CGaud, welches der Kegiernug angehört nnd noch nicht
verkauft ist) zum Nutzen der Schulen bestimmt, mau hat aber nicht immer den
richtigen Gebrauch davon gemacht, indem sie die Kegierung des Staates in einigen
Fällen für die Lehranstalten verwandte. Im Staate Indiana hefand sich gegenwärtig
nnr ein College, und zwar zu Bloomington. Es stand zu Harmony kein Geistlicher,
und die Bewohner entbehrten zum Theil, wenn mau die Zusammenkünfte
einiger religiösen Seelen abrechnel, den Beligions- wie den Schulnnterricht. Geschäfte
oder besondere Gelegeuheilsfeste bringen die Backwoodsmen in die Stadt-
iiud sie folgen alsdann ihrer Neigung für den Whisky (Branntwein), welcher ihnen
gewöhnUch die Bückkehr nach ihren Wohnungen erschwert. Sie ziehen gute
Pferde nnd sind dreiste Beiter, ja selbst die Weiher sieht man häufig auf dem Sattel,
uud ganze Familien kehren auf diese Art, oft Mann, Weib und Kind auf
demselben Tliiere, vou der Stadt nach ihren Wäldern zurück. Ihre Tracht hat
durchaus nichts Charakteristisches, wie man dergleichen originelle Anzüge auf dem
Lande in Denlschlaiid anlrifft; sondern sie tragen eine schlechte gewöhnliche Nachbildung
aller Moden der englischen Städte, als Mützen, Filz- und Strohhüte,
Fracks, Ueberröcke, Playlmäntel n. dergl. Anch das weibliche Geschlecht sucht
die Moden der Städte naclizuahmoii, trägt grosse Hüte mit flatternden Schleiern nnd
bunte Playtmäulel, ein oft komischer Contrast in dieseu abgelegenen Wäldern. Für
den Winter ist die Tracht der Männer oft nicht Übel gewählt, ohgleieh gänzlich
neu für den Fremdling. Sie tragen alsdann hänfig Ueberröcke, welche aus den
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