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■wacht TOU vier berilleueu uud wolil bewaffueteu Mäniiern, biiiausschickte, und
Abends mit Diilergailg der Sonne zuiück brachte. Da wir später sebr viel mit Indianern
dieser Gegeud in Berührung kommeu werdeu, so dürfte hier wobl die füg-
licbsle Stelle seyn, nun aucb von der Urbevölkerung der eben beschriebenen Prairies,
den Blackfeet oder Schwarzfüsseu zu reden.
Die Blackfoot- oder Schwarzfass - ludianer bilden eine zahlreiche Nation, welche
in drei, ein und dieselbe Sprache redende Stämme zerfällt. Diese Stämme sind:
1 ) die Siksekai oder Seksekai, die eigentUcben Blackfeet»)
2 ) die Kähna oder Kaöuna, die Blut-Indianer (Blood-Indians oder Indiens du
sang»») und
3 ) die Piekanns»»»).
Sie alle zusammen können 5 bis 6 000 Krieger stellen, und zahlen ohne Zweifel
1 8 bis 3 0,000 Seelen, welches auch Dr. M o rs e annimmt, der diese Schätzung
für noch zu gering h ä ltf ) . W a r d e i i f f ) nimmt die Zahl der Blackfeet nur auf
5 0 0 0 Seelen an, wovon die Hälfte Krieger seyen; ohne Zweifel eine viel zu
geringe Schätzung. Die Zahl von 1 8 - his 3 0,000 Seelen kommt heraus, weuu
• ) Siksekai heisst in ihrer Sprache Schavarzfuss, und a lle andere Nationen haben diesen Ausdruck in ihre
Sprachen übersetzt, a ls Benennung für dieses Volk helbehalten. So tragen sie z . B. bei den Dacotas
9 den Namen „Siha-Salipa CSchwarzfüsse) u. s. w.
ind As.sit
**) Die Benennung Blood-Indians (BUit-lndianer) so ll nachfolgende Entstehung haben. Bevor dto Blackfeet
sich in besondere Banden zertheiUen, befanden sie sich in der Nähe von fünf big sechs Zelten der
Kiitonä’s oder Sassi’s ge la g er t, ich glaube der ersteren. Die Siksek.ai und die Kähna wollten die
Kutonä’s umbringen und, obscbon die Pickanna sich dagegen erklärten, so griff doch ein The» jener
Indianer die wenigen Hütten während der Nacht an , tödtete a lle Bewohner, nahm die Scalpe (Chevelu
r e s), färbte sich Gesicht und Hände mit dem Blute und kehrte auf diese Art zurück. Streit war die
Folge dieser grausamen That, die Indi.mer trennten sich, und die Mörder erhielten deu ihnen noch treu
gebliebenen Beinamen. Sie zeigten stets einen mehr Wut- und raubgierigen Character, als die iibngen,
unier welchen sich die Piekanns von jeh er a ls die gemässigtsten und menschlichsten ihrer Nation aus-
zeichncten.
Das Wort Piëkann sprechen die Americaner gewöhnlich Piegann aus , welches unrichtig ist. Piekann,
Siksekai und Kähna ist die einfache Zahl, setzt man das Wort „Kuann“ hinzu, z . B. Piëkann-Kuann,
80 heisst dieses „ e in Piëkan;“ setzt man aber das Wort „Quacks“ dazu, z . B. Piekanna-Quäcka, so
bedeutet dies „V o lk der Piekanns“ - Quäcks also „V o lk “ oder „L eute .“ — Alexander M c k e n z ie
nennt diese Nation Picaneaux, ohne Zweifel ein Ausdruck der Canadier.
-1-) Siehe dessen Report etc. pag. 2 5 2 .
+ t ) 8. W a r d e n 1. c. Fol. III. pag. 6 6 3 .
mau nur drei Weiber, Kinder und Greise auf einen Krieger recbnel, und dieses
ist gewiss sehr gering angenommen. Die Blackfeet ziehen in den Prairies iu der
Nähe der Rocky-Mountains umher, und leben auch zum TheU in jenen Gebirgen,
halten sich aber besonders zwischen den drei Hauptqueilen (F o rk s) des Missouri
auf, von Avelchen der Jeffersou-River der nördlichste, der Madison der westliche
oder mittlere und der Gallatin der südlichste oder östlichste ist. Sie leben jedoch,
besonders die Piekanns, bis zum Maria-River hinab, in des.sen Prairies sie umher
ziehen und wo der Handel mit der American-Fur-Company zuweilen alle
drei Stämme vereinigt. Sie betreiben ebenfalls ihren Handel mit der Hudsonsbay-
Company und mit den Spaniern von S*'’- F e , wofür die von ihuen getragenen
spanischen wollenen Decken, Kreuze u. a. Dinge zeugten. Dass sie diese Gegenstände
aber vielleicht meistens im Kriege nahmen, ist wohl keinem Zweifel
unterworfen; denn dafür .sprachen die mit Namen bezeichueien Büchsen, Compassé
u. dergleichen, die wir bei ihnen fanden. Sie sind deu einzeln in den Gebirgen
jagenden Weissen, besonders den Biberjägern immer sehr gefährlich und tödten
dieselben, sobald sie ihnen in die Hände fallen. Daher führen daseihst die bewaffneten
Trupps der Handelsleute einen beständigen Krieg mit ihnen. Im Jahre 1832
sollen sie 56 Weisse uud ein Paar Jalire früher üher 8 0 derselben erschossen
haben. In der Nähe der Forts halten sie Friede, und besonders die Piekamis
betragen sich daselbst gut und freundlich gegeu die Weissen, da man hingegen den
Blood-Indians und Siksekai nirgends traut. Im Stehlen der Pferde, selbst in der
Nähe der Handelsposten sind sie sämmtlich Meister. Alle diese Lidianer AA'erdeii
wie gesagt, vou den Weissen unter dem allgemeinen Namen der Blackfeet oder
Pieds-Noirs begriffen, den sie aber selbst nie soweit ausdehnen; sondern einen
jeden der drei Stämme hioss unter seiner eigenthümlichen Beiieiniung kennen. Da
sie nur eiue Sprache reden, zusammen halten, auch im Aeusseren sich nicht von
einander unterscheiden, so betrachtet mau sie mit allem Rechte als ein und dieselbe