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leudsfen zeigt sich aber diese Sandsteinformation da, wo sie die Spitzen der mehr
isolirten, von sanften Thälern und Schluchten getrennten Berge bildet. Kuppe an
Kuppe gereiht folgen sich hier iu langer Reihe zu beiden Seiten des Flusses die
sonderbarsten Gebilde, und man glaubt Säulenordnuugen, mit einer grossen Kugel
oder Tischplatte belegte schmale runde Pfeiler, Thürmchen, Kanzeln, Orgeln mit
ihren Pfeifen, alte Ruinen, Festungen, Bergschlösser, Kirchen mit zwei zugespitzteu
Thürmen u. s. w. zu sehen, indem beinahe eiue jede Bergkuppe auf ihrer Spitze
ein ähnliches, bald grösseres, bald kleineres Gebilde trägt.
Gegen 9 Uhr begann das Thal besonders interessant zu werden, seine barocken
Gestalten häuften sich immer melir. In jedem Augenblicke erschienen neue, weisse
geisterarfige Feenschlösser, so wie man weiter vorrückte, und ein Maler hätte hier
hei der nöthigen Müsse, Bände mit dieseu originellen Landschaften anfülleu können.
Als Proben des Gesagten mögen einige dieser Figuren dienen, welche Herr Bodm
e r genau skizzirte (s. Tab. XXXIV Fig. 6. 7. 8. 9. und Tab. XXXV. Fig. 22.
29. 27. 33. 34.). An manchen Stellen bildete auch der Thon die Kuppen der
Höhen; hier verbreitete alsdann Juniperus repens seine Flecken uud am Flussufer
zeigten sich zuweilen kleine schmale Plätze mit der Artemisia und dem fleischblätterigen
Dorn (Sarcobatus Nees) bewachsen. Lange Strecken der Sandsteinschichten
hatteu vollkommen das Ansehen einer grossen gesprengten Festung, weil Schichtung
überall an diesen Wällen eine gewisse Begelmässigkeit verbreitete, während
zugleich wilde Zerstörung an ihnen sichtbar war. An verschiedenen Stellen, wo
die Sandsteinkuppe deutlich eiue alte Bitterburg darzustelleu schien, sah mau eine
andere merkwürdige Gebirgsart die Berge in schmalen, senkrechten Schichten, gleich
regelmässig aufgeführten Mauern durchsetzen. Diese Mauern bestehen aus einer
schwarzbräunlichen Gebirgsart, in deren Masse grosse olivengrüuliche Crystalle eingesprengt
liegen»). Sie laufen schnurgerade von der Kuppe der Berge nach de-
*) n ie reicIihftlHge Sammlung a ller Gebirgsarten dieses merkwürdigen Sandsteinthales Ist leider durch den
Brand des Dampfschiffes der Compagnie auf dem Missouri im Jahre 1 8 3 4 verloren gegangen, und icli
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ren Fuss hinab, indem sie die äusseren Ringe oder Verlheidigungsmauern der allen
Bnrgen zn bilden scheinen (Tab. XXXIV. Fig. 4. und Tab. XXXV. Fig. 11.).
ttr e Masse ist durch Bisse oder Fnrcben an der Oberfläche ziembcb regelmässig
in cubiscbe Figuren, wie Mauersteine geschieden, welches die Aehnliehkeit mit einem
Gebilde der Kunst noch tauschender macht. Die Breite dieser senkrechten
Schichten beträgt selten mehr als einen oder eiu Paar Fnsse. Besonders auffallend
war eine dieser Mauern oder Scheidungen, welche über drei Bergköpfe und durch
die dazwischenUegenden Schluchten ununterbrochen fortstrich und die drei auf den
Kuppen beflndlichen ruinenartigen Gebilde des weissen Sandsteins auf eine so regelmässige
Art mit einander verband, dass man sie nioht für natürbch, sondern von
Menschenhand gebildet hätte halten sollen. Alle diese Höhen sind von zahlreichen
Rudeln des wilden Bergschafes bewohnt, deren wir an manchen Stellen zu dreissig
bis fünfzig die sonderbaren Sandsteingebilde ersteigen und überspringen sahen.
Oft standen diese harmlosen Thiere nett gegen den blauen Himmel abgezelchnet,
und für unsere Büchsen anf dieser hohen Warte unzugänglich. An einem höhlenl
artigen Seitenthale, an welchem wir vorbeischifften, zeigte man uns die Stelle, wo
die Jäger des Keelboats io dem vergangenen Jahre ein ganzes Budel dieser Thiere
dergestalt in die Enge trieben, dass ihnen nicht ein einziges derselben eutkam
Heute waren aUe nnsere Jäger unglücklich iu dieser Art von Jagd, obgleich manche
Kugel abgefeuert wurde. D r e id o p p e l brachte nichts ein, als eia gestreiftes Erdeichhorn
nnd einige Vögel aus der Sippe der Icterus oder Psarocolius. Fringilla
grammaca und amoena Say belebten hier die Prairies und ihre Gebüsche, so wie
Blackhirds (Quiscalus versieolor) und der aschblane Würger, nnd zwischen den
Steinhiöcken bemerkte man einen kleiuen Vogel, scheinbar der Sylvia tythis ähnlich,
aschgrau mit dunklerem Schwänze, und braun an den Flügeln, welchen wir
nicht erhielten.
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