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B l a c k f o o t - P f e i f e n köpfe.
Sie ist oft kugel- oder biruföriiiig und ruht auf einem cubiscben Fusse. Das
Bohr ist von Holz, breit, platt, oder rund, zuweilen gleich einer Schlange geschnitzt.
Am schönsieu siud die grossen Medecine-Pfeifen (Calumets der Franzosen)
wie die Abbildung (Tab. XLVIII. Fig. 13.) zeigt. Sie sind mit rotbeii
Spechtsköpfeii, Schnäbeln uud einem grosseu Fächer von Federn verziert, und
kommen mehr oder minder, immer doch in der Hauptsache gleich verziert, bei den
feierlichen Verträgen und Festen aller uord-americaniscben Völkerschaften vor. Wenn
die Blackfeet rauchen, so legen sie ein Stück getrockneten Bisonmist auf den Boden,
um den Pfeifeukopf darauf zu stützen, oder auch einen rundlichen, von den Grannen
nud Hülsen gewisser Wassergewächse») zusammen geballten Kuchen. Der Tabak,
welcben sie raucheu, besteht aus den kleineu ruudlichen getrockneten Blättern der
Sakakomi-Pflanze (Arbutiis uva ursi), welche sie Kocksinn nennen »»). Besucht
man einen solchen Indianer iu seinem Zelte, so wird sogleich zu der Pfeife gegriffen,
* ) Diese sonderbaren rundlich abgeplatteten, oft in der Mitte mit einer Einschnürung versehenen kuchenar-
ligen Gebilde haben Aehnliehkeit mit einer Aegagropila oder Gemskugel im vergrüsserten Massstabe.
Die Indianer bereiten dieselben nach ihrer Angabe aus denen in einigen Seen vorkummenden Hülsen,
Grannen und Fasern gewisser Wassergräser, welche das AVasser in Menge an das Ufer flössen soll.
Ich habe selbst an Ort und Stelle diese Substanz nicht untersuchen können.
Diese Pflanze wächst sowohl im Norden an den grossen Seen, z. B. bei .Mischilimakinack ( B o s s C o x p.
29 4 . lind S c h o o l c r a f t Gov. Cass. exped. ji. 1 6 1 .) als auch in den höheren Bergen der westlichen Gegenden.
Den Ursprung der Benennung Sakahomi leitet man von „S a c -ä -c om m is“ her. —
welche in der Gesellschaft wie gewöhnlich links liei'üm drciilirl. Oft blässt der
Hausherr den Kauch gegen die Sonne und die Erde; man tliut einige Züge und
gieht sie weiter. Der Kauch wird recht in die Lungen gezogen und dann ausge-
.stossen, wie unter allen diesen Indianern. Der letzte Kandier lässt die Pfeife nie
zurück circuliren, sondern giebt sie dem Gegeiiühersitzenden der ändern Reihe, und
sie geht dann wieder links liernni. Die Blackfeet säen, wie die meisien Stämme
des Obern Missouri, hier und da den Samen der Nicotiana ijuadrivalvis aus, nachdem
sie die dazu heslimmle Stelle gebrannt haben, wovon weiter uiileii mehr. Sic
rauchen diesen Tabak nur bei feierlichen Gelegenheiten.
Anch bei diesem Volke wird die Nahrung und Bekleidung vorzüglich von den
Bisonheerden genommen, weicheu sie nacliziehen, uud auf welche sie im Winter
zuweilen grosse Zwanglreibeii oder Parks anlegen. Die Cabrfs und das Bighorn,
besonders die letzteren geben ihnen Leder zu iliren feineren Anzügen, die Häufe
der Bisoukühe sind ihnen aber unentbehrlich, zu ihren grossen Mänteln (Rohes),
zu deu Zellen, und zu ihrem Tauschhandel mit den Weissen. Sie essen beinahe
alle Thierarten, nur nicht den Bären (G rizz ly -B e a r); der schwarze Bär kommt iu
ihren Prairies nicht vor, und auch die Amphibien sind ihnen verhasst. Die Blood-
Iiidiaiier jagen die Wölfe, um die Felle zu verkaufen. Alle diese Indianer sind
vortreffliche Bogenschützen nnd mit dieser Waffe sehr gefährlich; mit der Flinte
sollen sie dagegen ziemlich schlecht schiessen, da ihre Gewehre sehr mittelmässig
sind. Das Pflanzenreich verschafft ihnen, wie bekannt, mancherlei Wurzeln. Die
Ponime-blanche oder Wild-Turnip (Psoralea esculenta) ist häufig in ihren Prairies.
Die Weiber und Kinder graben diese Knollen mit einem besonders dazu eingerichteten
Holze aus und bringen sie auf Schnüre gereiht zum Verkaufe an die Weissen.
Eine andere Wurzel ist bitter, wird mit Fleischbrühe gekocht und isl alsdann sehr
nahrhaft. Hat man sich einmal an ihren Geschmack gewöhnt, so soll man sie nicht
unangenehm finden. Noch eine andere rühenarlige Wurzel, von den Canadiern
Racine ä tahac genannt, gräbt mau mit erhitzten Steinen in die Erde, und sie soU