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bald eiuige Assiniboins, von welchen der eine drei Flintenschüsse that, um uns
aufmerksam zu machen. Noch andere zeigten sich bald, liefen herbei uud mau
nahm sie an Bord. Sie waren gut gekleidet, zum Theil starke Männer mit stark
A'ortretenden Backenknochen und breiten Unterkieferflügelii, sämmtlich in Lederhemden
gekleidet, die Beine meist entblösst, die Haare schlicht um den Kopf herum
hängend. Einer von ihnen nahm sein ledernes Flintenfutteral ab uud wickelte dasselbe
gleich einem Turban um den Kopf, wodurch eiu kleiner Federbusch aufrecht za
stehen kam, der sich an dem eiueu Ende desselben befunden hatte. Gegen Mittag
wurde das Wetter angenehm und Avarm, der Thermometer zeigte 77°. — Schon,
dehnte sich in geringer Entfernung längs des nördlichen Ufers hin die origiuelle
Hügelkette aus, an welcher Fort-Union, das Ziel der Bestimmung unseres Dampfschiffes,
liegt. Lange Strecken der Hügel waren in dieser Gegend ohne alle Vegetation,
zum Theil von schmalen schwarzen Schichten quer gestreift, die Ufer-
Prairies mit Artemisia bewachsen. Indem wir den zahlreichen Windungen des
Missouri von der einen seiner thalbegreuzenden Hügelketten zu der anderen folgten,
erreichten wir gegen 7 Uhr Abends die Mündung des Yeilow-Sloue-River» ),
’•') AVarden (1. c. Vol. I. pag. 9 3 .) nennt diesen Fluaa Keheetsa, ich w eiss aber nicbt woher diese Benennung
entlehnt i s t Nach L e w i s und C la r k e so ll er keinen Namen haben;, allein ich werde hier die
Benennungen auiTühren, welche er iu den Sprachen der benachbarten indianischen Nationen t r ä g t ' Er
so ll übrigens in dem See Eustis in denselben Gebirgen entspringen, welcben der La Platte seinen Ursprung
verdankt
Die Canadier nennen den Y e llow -S ton e -F lu ss La röche jaune; die Dacotas Achühka-Uatapdh (ch
in der Kehle) d. li. Elklluss, w ie ihn die meisten Indianerstämme benennen; bei den Mandans trägt er
die Benennung Mihai-Pässahä; bei deu Mönnitarris AVi'sili-Daschi (le tz te s Wort ohne Nachdruck); bei
den Arikkaras AVah-Hukalmho; bei den Crows Ahsdohb-Chuä (oder ähns, a lle Buchstaben etwas g e hurt,
n fran z., dohb lan g , cliua zusammen in der Kelilc gesprochen). —
Als einer der vorzüglichsten Zuflüsse des Missouri nimmt der Y'ellow-Stone mehre bedeutende Nebenflüsse
auf, sie sind vorzüglich die nachfolgenden:
• 1) Der B igho rn-niv e r (La gro.sse corne), welcher nachfolgende Benennungen trägt: bei deu Mandans
Ansechtä-Pässabä (an fran z., sech kurz in der Kehle, e kaum gehört, tä Nachdr.); bei den
Mönnitarris Alisüchtiä-Alyi (ah beinahe w ie an d. d. N a se , ich Kehle , ti Nachdr. und von a getrennt);
bei den Arikkaras Arikiiss-OUahahn (Arikiissu ist bei ihnen das Bighorn); bei den Crows
Ihsacbpöh-Atasse-Anja (das a nach poh kaum gehört, ach Kehle).
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eines starken schönen Flusses, der dem Missouri in dieser Gegend an Breite nicht
viel iiachgiebt. Er tritt vor der ansehnlichen, weisslich gefärbten Hügelkette heraus,
und ihn umgiebt oberhalb seiner Mündung hoher und schöner Pappelwald, mit
Weidengebüschen. Beide Flüsse vereinigen sich iu einem stumpfen Winkel und
man wendet hier plötzlich stark nordwestlich in dem Missouri hinauf, der au seiner
Vereinigung uicht bewaldet ist, sondern Prairies TOn wohl 3 0 uud mehren Meileu
Ausdehnung zeigt. Hier beobachtet man häufig Bisonheerden, welche sich gegenwärtig
entfernt hatten; dagegen sahen wir mehre Cahrl’s oder Antilopen. Bei der
nächsten Wendung des Flusses zur Bechten zeigte sich eiue hübsche Ansicht;
sanfte Höhen mit mamiichfallig abgernndelen und flachen Kuppen, angenehm griin
gefärbt, bildeten den Hintergrund, davor die lebhaft grünen hoheu Pappelwalduiigen
nnd Weidengehüsche am Flusse, welcher dunkelblau iu glänzender Abeiidbcleuch-
lung mit abwechseloden Windungen durch die Prairie hinab glitt; noch etwas weiter
entfernt erblickte mau das Fort-Uiiion in der grünen Ebeue, wo die schöne ameii-
cauische'Flagge von den letzten Strahlen der Abendsonne vergoldet iu der blauen
Luft wehete, während weidende Trupps von Pferden diese ruhige Scene belebten.
Als das DampfschüT sich näherte, dounerleu die Kanonen zu Fort-Union, und
es entspann sich eiu rollendes Gewehrfeuer des Willkomms, welches man von unserem
Schifie ebenfalls mit Kanonen und Gewehren beantwortete. Am Ufer vor
2 ) Der L ittle -B Ie lio ra -B i.e r CLa petito g r o i.e corne) »ei 6en Mandan. An.ecl.lii-Chin,aWi-P«.sali,l
ici, KeMe)i l e i den MOnnllarrl, a isä e lilia -Ö h k a ri.t-Alijl (w ie o le n ) ; le i den a r ikk a ra . A r ik .iil-
Kaliah-Scliiripilsa (g an z deutsch); bei den Crows Ihsachptjh-Atasse-Niekahie-Aiijii ( i von e 'Getrennt,
e ganz ausgespr.). — ®
3 ) Der ToDgiie-niver (Rivière à la la n g iie ), bel den Mandans Dälisick-Piissaliä; bei den Arikkaras
fo ^ 'tiT « « )'’ - ' ' ’ -’^lönniisrris Dähji-Abji (jj franz.); bei den Crows Dähjnnaä ( j fran z.,
4 ) Der Powder-River (Rivière a la poudre), bei den Mandans Waraschunt-Pässahä; b e i den Arikkaras
KanHchtu-Suhukahàhn (ach Koh le); bei den Mönnitarris BiddiUSipä-Ahji (bidda sehr kurz, j i
franz.); bei den Crows Widóbsanjii (an und j franz.). —