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llcheu Ufer erblickleii wir iii dieser Gegend die Ruinen eines alten Trading-House
in der Weiden-Niedermig, auch viele Sparen der Biber, sowohl abgenagte Bäume
als Rutsclipfade uach dem Flusse hinab. In der Nähe der Mündung des Apple-
Creek machte man Hote, sah dann Hnks im Laude die Hügelketten mit höchst originellen
Formen und schöner Beleuchtnng sich fortsetzeii, besonders beim Untergänge
der Sonne, wo eine angenehme weite Aussicht sich eröffuele, mit überall
grünen Ufern, über welchen die sonderbaren Gestalten det Hügel sich erhoben.
Schon früh flogen die Nachtschwalben übet dem Flusse umher, uud in den Weidengebüschen
zeigte sich ein starker Biber, nach welchem man vergebens schoss,
»ie gewitterhafle Nacht brachte man etwas nnlerhalb des Heart-River hin.
Ein rauher starker Nord-Ost-Wind von Regen begleitet begrüsste deu Morgen
des 16. Juni sehr niiangenehm. Man erreichte bald die Mündung des Heart-River'')
oder Rivière du coeur, der aus grünen Gebüschen an einer Steile mündet, wo die
Hügelkette sich dem Missonri nähert. Der Wind, der das Schiff in det Seile
fasste, trieb dasselbe gegen das Ufer, nnd veratsaehle eine unangenehme Bewegung,
anch waren wir gezwungen schon um 6 Uhr anzulegen. Ungeachtet des
schlechten Wetters giengen die Jäger iu den nahen weit ausgedehnten Uferwald,
nnd D re id o p p e l traf drei Elkthiere an, von welchen er eins (das alte Thier) erlegte.
Auf seiue Nachricht sandte man 8 bis 10 Mann aus, um das WUdpret uach
dem Schiffe zu schaffen, und wir fanden das Kalb nooh in der Nähe seiner getöd-
lelen Mutter, als wir die Stelle erreichten. Ueberall führten Bison- nnd Elkpfade
durch deu Wald, nud an den Baumstämmen hieng häufig die Wolle der ersteren,
Svo sie sich an dem Holze gerieben hatten. Hm 13 Uhr Mittags stand der Thermometer
auf 63" Fahr. — Erst gegen Abeud legte sich der Wind so weit, dass
» ) D ic o r f l u . , trägt bei den den If.men „M lk n -P .ii.a h ä ; bei den Monnllarrl. „ N äh-Täh -S o ll
(schi kurz), bei den Arikkaras „Toslschita, bei den Crows „Nansan-Schä (an f r ., a lle s zusammen gespr.).
W a r d e n O c. Vol. I. p. 105.) nennt ilin CUessebetar, und sa g t, dass ehemals sechs Maudan-Dorfcr an
ihm gelegen hätten. Man zähtt von hier 1 5 4 0 MeUen bis zur Mündung des Missouri in den Missisippi.
man an die Fortsetzung der Reise denken konnte. Während der Nacht Blitze nnd
Donner.
Am nächsten Morgeu (17. Juni) hatten wir frühe die Ansicht der sogenannten
Butte-carrée (Square-Uill), so wie einiger originelleu Abschnitte in der Hügelkette.
In den Weidengehüschen am Ufer stand anf halhe Schussweite ein überaus stolzer
Bisonstier, nach welchem man vom Schiffe vergebens schoss, und bald sahen wir
in der nahen Prairie ein Paar andere sehr grosse Thiere dieser Art, deren langer
Bart weit herab hieng, während der Wiud das lange Stirnhaar bewegte; überhaupt
hatteu wir heute eine gute Anzahl dieser Thiere beobachtet. Die meisten von ihuen
trollten anfänglicli fort, und setzten sich daun in ihren ruhigen Galopp, um die
Hügel hinan zu eilen. Der Fluss flösste mehre todte Bisonkühe bei uns vorbei.
Kurz vor der Mündung vou L ew is und C la rk e s Hunting-Creek ist der Missouri
wohl eine halbe Meile breit, wird aber bald wieder schmäler, seine Wassermasse
war jetzt wieder im FaUen. Nach 8 Uhr erreichte mau eiue SieUe, wo
ehemals rechts in der Prairie ein Maudau-Dorf gestanden hatte. Die Dacota vom
St. Peters-Flusse überfielen dasselbe vor etwa 4 0 Jahren, tödteten die meisten Bewohner
und zerstörten die Hütten. In der Prairie glänzten überall die gebleichten
Schädel und Knochen der Bisonten und auf den Spitzen der Gesträuche sah man
die Reisvögel (E . oryzivora L in n ) sitzen, wälirend das schwarze Wasserhuhn
CFulica americana') am Ufer schwamm, und alte abgenagte Stärame von dem Vor-
handenseyu der Biber zeugten. Der Wald bestand aus Eschen, Ulmen, Pappeln,
Negundo-Ahorn, das Unterholz aus Rosen, Hartriegel, dem Poire-Strauch (Amelanchier
sanguinea De C ) u. a., es wuchsen hier mancherlei Pflanzen und au den
grünen Prairie-Hügeln jenseit des Uferwaldes bildete der kriechende Wachholder
(Juniperus repens) grosse runde schwarzgrüne Flecken mit seiuen ruthenartigen
mederliegenden Zweigen»). Wir sahen in den Hügeln ein Paar Bisoustiere ge-
* } Der Herzog P a u l von Wurtemberg is . dessen erste Reise p. » 1 5 ) avTll die.sen Strauch schon südUch in
der Gegend des Gasconade-B iv e r gefunden haben; allein dicss ist unbezweifelt ein Irrthum, da schon
N u t t a l l u. a, sagen, man finde ihn bloss von der Gegend der Mandan-Dörfer aufwärts.
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