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Boot ao das südliche Ufer, avo avic niit mehren Leuten zum Jagen an’s Land stiegen
und deu dichten Wald und die Prairie durchzogen, an dereu Rande im hohen
Grase die kletlenartigeu Früchte des Xaiithium sich an unsere Kleiduugstücke fest-
Iiefteten. Der überall zwischen dem Grase sichtbare Boden war ein verhärteter
weisslicher Thon, auf welchem die Pflanzen nur einzeln büschelweise wachsen,
deren Avir mancherlei sammelten»). Wildpret sahen wir nicht, da wir noch nicht
weit genug vou dem Forte entfernt waren; allein wir fanden die Lager (Sitze) der
Hirsche und Bisonten, ihre Fährten uud ihre zahlreichen Knochen. In den Gebüschen,
besonders denen der Rosen, liess die gelbbrüstige Icteria viridis ihre abwechselnde
Stimme hören. Wir bestiegen die nackten hohen Thonhügel, an Avel-
cheii besonders Eriogorum multiceps Nees uud sericeum Pursh, so wie noch einige
wenige andere Pflanzen einzeln buscLweise vertheilt standeu, meistens kleine trockene
GeAVächse uud einige wenige Gräser. Eiu Paar des Falco Sparverius umschwebte
uns au dieseu Hoheu, von dereu Spitze wir uuser SchiiF heran nahen sahen. Die
Aussicht war hier sehr schön! man erblickte die weiten Windungen des Flusses,
die grüueu Niederungen mit Wald und Weidengebüschen, die hier und da hiuter
denselben gelegenen Prairies und die hohen originellen Tliouhügelketten, Aveissgrau
mit einigen dunklem Schichten oder Horizontalstreifen und regelmässigen, perpendi-
culären Rissen oder Furchen. Die 36 unser Boot ziehenden Männer hatteu häufig
durch das Wasser und den Schlamm der weichen Sandbänke Avaten müssen, und
sieb des grössten Theiles ihrer Kleidungstücke entledigt. Ein am Ufer liegender
Baumstamm zerbrach die Thür unserer Cajüte und man musste öfters rudern. Zu
diesem Endzwecke befanden sich auf dem Verdecke zwei grosse lauge Ruder in
eiserne Bolzen gelegt, welche von drei bis fünf Mann hin und her geschobeu wurden,
indem diese vor und rückwärts schritten. Bei einer grossen Treibholz-Ablagerung
am Ufer rasirte ein coiossaler Baiun unser Verdeck, da die Leute an der
ü. a. Ayropyrum repens v a r ., Stipa capiUala, Astragalns Missuriensis NulU Oxitropis Lamberti Pursh,
Juniperus repens, Rosa CCinnamomea) obovala und vielleicht einige andere. —
Cordelle nnser Rufen niclit lörieii, und zerriss die Stricke, welche deu Mast hallen
CStays), wobei ich einen heftigen Schlag erhielt, der mir leicht hätte gefährlich
werden kOnneu, auch kamen wir häulig dem Ufer so nahe, dass unsere Fenster
mit Erde bedeckt wurden, und cs völlig dunkel in unserer Cajüle war. In einem
Üferwalde blühete eine schöne weisse Rose, ohne Zweifel nur Varietät der Rosa
CCmnamomm) obovata, da ihre Knospen und selbst einzelne Blumen etwas blass-
roth gefärbt wareu.
Das Mittagessen nahmen wir um 4 Uhr eiu. Es bestand in gesalzenem Schweinefleisch,
Pemmikan, hartem Sohilfszwiehack und Kaffee. Am Abend als die Sonne
uiitergieng und wanderschön die interessanten Hügelketten heleuchtele, kehrten unsere
Jäger mit einem Gabelhirsche von der Art des Cervus mocrotis zurück. Dieses
Thier hatte sein neues Geweih vier bis fünf Zoll hoch ausgebildet, eine jede der
Stangen theilte sich eben zum erstenmal, sie waren daher noch mit Haut (Bast)
bedeckt. Herr M itc h ill theilte heule die Mannschaft des Schiffes in Wachen ein,
dergestalt, dass immer zwei Mann Wache hielten, und während der Nacht dreimal
abgelösst wurde. Pulver uud Blei wurde ausgegeben, zugleich aber den Leuten
bei einer Strafe von fünf Dollars das Schiesseu verboten, indem man dadurch leicht
indianische Kriegsparteien anziehen konnte.
Am folgenden Morgen (7. Juli) bei angenehmem Wetter und heiterem Himmel,
salien wir mehre Schwäne (Cygnus huecinator) ohne ihnen heikorameii zu können,
man hatte diese schönen Vögel, so wie die wilden Gänse schon im weicheu Sande
am Ufer gespürt. Au den Gebüschen fanden wir dass die jungen Zweige durch
Frost gelitten hatten, der Fluss war um vier ZoU gefallen. Die Hitze war so
gross, dass man auf dem Verdecke nicht wohl aushalten koimle, besser behagte sie
den am Ufer ilatlernden Schmetterlingen, unter welchen man Papilio Turnus unterschied.
An den Waidstämmen der Pappeln bemerkte man wohl fünf Fuss hoch,
oder fünfzehn Fuss über dem gegenwärtigen Stande des Flusses die Rinde vom
Eise abgeschauert. Am Ufer wechselte gewöhnlich Wald mit offenen Prairies ab.