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hen, die uns aber schon bemerkt hatten, und daher zu Fusse nicht mehr einzuholen
waren. In dem dichten Unterholze des Waldes liess sich die mannichfaltig
abwechslende Stimme des schönen Vogels hören, weicheu W ils o n (VoL I.
Tab. 8. Fig. 2 .) abgebüdet, und P r in c e de M u sig n an o mit dem Namen
der Icteria viridis belegt hat. Der angenehm grüne Körper mit der schön gelben
Kehle und Brust, macheu diesen interessanten Sänger zu einem der schönsten von
Nord-America, und durch seinen abwechselnden Gesang, so wie durch die Lebhaftigkeit
seiner Bewegungen ist er eiue Zierde der Gebüsche. Es war oft schwer,
diesen schüchternen Vogel zu erlegen, da man ihn lange auf dem Anstande erwarten
musste, wobei die Moskiteu (Tipulä) unerträglich quälend wareu. Die Prairie-
Hügel bildeten in dieser Gegend lange, platte, nackte Rücken, vollkommen wde
Festungswälle gebildet, und am Bande der Gebüsche öffneten die Eichen und Eschen
jetzt erst ihre Knospen; diese Verspätung ist jedoch wohl durch einen Prairie-
Brand erzeugt worden, wobei diese Bäume gelitten hatten. Wir waren einer Wendung
des Flusses zur Linken gefolgt, und erreichten nun, nachdem wir die Mündung
eines kleinen Baches») passirt hatten, die sogenannte Butte-carrée, welche
sich ia der Prairie des westlichen Ufers hiuter dem, Pappelwalde erhebt. Die
Butte-carrée ist eine sonderbar gebildete Hügelkette aus verschiedenen, oben tafelförmig
abgeplatteten Kuppen bestehend, mit Einschnitten gleich Festungswerken
und kleineren vorliegenden Kuppen und Hügeln, überall gleichförmig mit kurzem
Grase bewachsen. In der Nähe des Flusses zeigt diese Hügelkette fünf Haupt-
kuppén. Am Ufer befinden sich in ihrer Nähe frisch grüne Wälder von dicken
niedrigen Eichen, Eschen, Ulmen, Negundo und dergleichen mit vielem Unterholze
* ) Dieser Bach trügt bei den Mandans zw e i verschiedene Namen. Sie nennen ihn SIsao-Otti-Pdssahä, d. h.
den Fluss des Hauses der Raubvögel (La Rivière de la maison des oiseaux de pro ie ), oder „Chdratü-
IIon-OhklÄ-P.issahä,“ d. h. den Fluss, wo man v ie le Wölfe tödtet (La Rivière ou l ’on tue beaucoup de
loups). Die Mönnitarris nennen ihn Mühhiji-lhkadeh-Ahji (j. fran z.), d. h. La rivière ou Ton vomit
le s graines de boeuf, bei den Arikkaras belast er Tschih-Issu (g anz deutsch, a lle s kurz zusammen g e sprochen,
issu sehr le isse , starker Nachdruck auf der Sylbe Tschih)-
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und einem hohen Graswuchse, wo die vortrefflichste Nahrung für das Wild gefunden
wird. Ein weisser Wolf wurde hier vom Schiffe auf dem Ufer geschossen
und fiel in den Fluss. Etwas weiter hin bemerkten wir unter den schattigen Stämmen
eine indianische Jagdhütte, kegelförmig von Holz zusammen gesetzt, auch
Gerüste von Stangen, wie wir sie früher von den Saukis und Ayowäs (Joway’s)
gesehen hatten. Am Mittage war die Witterung wann und gewitterhaft, der
Thermometer zeigte 70®. —
Nachdem wir abwechselnd Prairien mit ihren Hügeln, steile Thonufer am Flusse,
und Streifen von Wald zurück gelegt, wo sich am östlichen Ufer ein kleiner Bach,
als Abfluss eines See’s öffnete, Wölfe gesehen und einen Schwan erlegt hatten,
setzten wir die Reise bis zur Dämmerung fort, und liefen um diese Zeit an einer
grossen Weidendickung des östlichen Ufers liiu, als plötzlich vor uns Schüsse fielen,
deren Bütze in den dämmernden Gebüschen hell leuchteten. Herr M 'k e n z ie
vermuthete sogleich die Anwesenheit einer indianischen Kriegsparlhei (War-Party),
welchen man immer gerne ausweicht, da ihnen nie viel Gutes zuzutraueu ist. Man
berathschlagte was zu thun sey. Es folgten am Ufer viele Schüsse, welche hell
aufblitzten und heftig knallten, da es der Gebrauch der Indianer ist, sehr viel Pulver
zu laden, auch bemerkten wir bald in den dunklen Gebüschen die sonderbaren
geisterartigen Gestalten der Indianer iu ihreu weiss angestricheiieu Bisonrobon.
Niemand kannte die Absicht dieser Leute, daher sah man der Zusammenkunft mit
gespannter Erwartung entgegen. Die Indianer brachen zuerst das Stillschweigen,
indem sie uns zuriefen, „sie seyen hier in friedlicher Absicht und wünschten an
Bord zu kommen.“ Da man nun durch den Dolmetscher O rtu b iz e vernalun, sie
seyeii Dacotas vom Stamme der Yanktonans, so unterhielt man sich einige Zeit mit
ihuen, während ein Uebergang von Brettern*uach dem Lande eingerichtet wurde.
Drei und zwanzig meist grosse starke Männer betraten nuu das Schiff und man
liess sie an der einen Seite der grossen Cajüte in einer Reihe nieder sitzen. Sie
waren von 3 0 0 iu der Nähe gelagerten Zelten der Yanktonans, Houk-Päpa (Tetons)