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macht und noch kein Gegengeschenk erhalten hatten, z. B. M e h k s k e hm e -S u -
k ä h s , koimten ihre Eiiipfmdmigen nicht verbergen. Der letztere versteckte seinen
Kopf hinter seinen Nachbar, andere senkten das Hanpt und schienen in Betrachtung
verloren. Als Herr M itc h ill dieses bemerkte, liess er den Chefs bedeuten, „sie
sähen iiuii wie die American-Fur-Coiiipaiiy ibre treuen Freunde auszeichne, sie
dagegen hätten ihre Biber gewöhnlich deu Kiigländern gebracht; er könne ihnen
also jetzt nicht viel geben, werde jedoch einem jeden Chef eiu Geschenk machen,
ln Zukunft sey es ihr Interesse mit ihm zn handeln wie N in o e h -K iä in , und dann
werde er ihnen auch grössere Geschenke machen können.“ Man liess nachher den
Bäreu-Chef seiueu Schimmel besteigen, damit er sich auch ausserhalb des Fortes
in seinem neuen Aufzuge zeigen möge, nnd er hielt nnn mit ziemlich hölzernem
Anstande eine Anrede an die vor dem Forle versammelten Krieger, ritt daun iu
das Lager, kehrte zurück und stieg ab. Es muss hier bemerkt werden, dass dieser
Manu nicht populär und seine Lage daher jetzt sehr gefährUoh war, auch sah man
ihn nachher wie einen Geächteten mit gesenktem Kopfe dasitzen, nnd zuletzt in
Herrn M itc h ills Zimmer gehen, wo er sich absoiiderte. Bald entstanden heftige
Dehallen unter deu Chefs und da B e rg e r, der eigentliche Dolmetscher für die
Blackfoot-Sprache abwesend war, so mochte dies das Missversländniss noch vermehren.
Melire Indianer standen auf, n. a. H a is ik a t (der steife Fuss, ehemals
der alte Kopf), welcher unter heftigen Gestionlationen eine lange Bede hielt. Er
war der Schwager des Bären-Chefs und rieth demselben freimüthig, nach Hause zu
gehen und nüchtern zu bleiben, weil cs sonst zu ernsthaften Auftritten kommen
könne. Die Blood-Indians waren beleidigt, sie sprachen laut vom Erschiesseu des
N in o c h -K iä iu , zwischen welchem und seinen Freunden lange Unterredungen
statlfaiideii. Während dessen sah man alle übrigen ludianer vor dem Thore des
Forts sich in Halbkreisen uiedersetzen.
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a. Die in vielen halbkreisförmigen Linien siizenden Krieger, b. Die Masse
der indianisclien Bevölkerung, c. Die vordere Seite des Fortes mit dem einen
BlocKbause d. Die Krieger sassen auf der Erde, und während man ihnen Getränke
und Tabak austheilte, sangen sie unaufhörlich, und feuerten zuweilen ihre Gewehre
ab. Als man sich um 6 ü h r Abends von den lästigen Gästen befreit sähe, uud
nun von den Beschwerden des Tages auszuruhen hoffte, entstand ein heftiger Streit
unter den Engagés, der eiuen üblen Ausgang hätte nehmen können. ThäÜichkei-
ten waren vorgefallen und das Beispiel, welches die Weissen den Indianern gaben,
war eben nicht löblich. Erst spät wurde dieser Streit beseitigt, und während der
ganzen Nacht gab es keine Bube, da der Tauschhandel mit den Indianern bis spät
in dem zwar abgesonderten, aber sehr wenig entfernten indianischen Waarenlager
fortdauerte.
Die üble Stimmung der Indianer, wegen der Auszeichnung N in o c li-K iä iu s ,
hatte die Nachricht veranlasst, dass dié Blood-Indians das Fort angreifen und alle
Weissen umbringen würden, und wenn auch dieses Gerücht nicht wörüich gegründet
war, so zeigte es dennoch von einer feindseligen Stimmung, welche sich auf
verschiedene Weise aussprach, u. a. indem sie abziehen wollten und unsere Pferde
zu stehlen versuchten. Eins derselben hatten sie wirklich schon in ihrer Gewalt,