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bella cardinalis, die überall ìu dieser Gegend gemein ist, so wie eiue Menge anderer
Pflanzen»), — Dieser schöne Wald war von mancherlei Vögeln beleht. Hier
sah man ausser den eben erwähnten Vögeln, feurig roth, in deu höchsten Baumkronen,
die rothe Tangara (Tanagra rubra), deu schwarz uud feuerfarhigeu Baltimore,
deu Fliegenfänger mit rothbrauneu Augen (Vireo olwaceus Bon.) uud vou
den Steineu des Ufers flogen der grünliche Beiher (Jn'dea virescens) und der aschblaue
Eisvogel (Alcedo Alcgon) auf. Jener Reiher kommt hier ziemlich häufig vor,
uud hat viel Aehuiichkeit mit dem ganz auf gleiche Art lebeiideu kleinen Ardea
scapularis in Brasilien, der früher mit ihm verwechselt uud erst vou L i c h te n s t e in
unterschieden wurde. Jagt man ihn eiu paarmal auf, so erhebt er sich uud verbirgt
sich in einer benachbarfeu Baumkrone. Uebereilte uns Regeu auf diesen schönen
Insehl, so verbargen wir uns iu deu alten ausgehöhlten Stämmen grosser Platanen,
deren einer sich hier befliud, in welchem 10 Personen Platz gefundeu haben würden.
In diesen külileu Schatten empfand mau die Hitze des Sommers nicht viel,
in dem Orte hingegen desto mehr, und wir hatten Abends 9 Uhr iu unseren Zimmern
noch eine Wärme von 18“ Reaum., wobei häufig Gewitter sich eiustellten.
üm Mittag stand der Thermometer gewöhnlich in den kühlen Gängen unseres Hauses
auf + 23 bis 34° Reaum. Oefters %vurden die Excursioiieu nach jenen schönen
Inseln wiederholt, uud Herr B o dm e r, welcher einige Zeit hindurch täglich
dahin schiffte, imx eiue Skizze der Waldungen zu entwerfen, kehrte gewöhnlich
mit Schildkröten (Emys odorata und picta) und anderen Amplübieii oder Süsswas-
ser-j>tuschelu (3 ) beladen zurück. Die hiesige Kröte (4 ) war in dem feuchten
Schatten des Waldes gemein, vorzüglich aber im Flusse Emys picia, die man in
den verschiedenen zoologischen Werken nur unvoUkommeu beschrieheu hat, da die
Im XXalde wuclisen hier L oM ia in fia la , Heteranthera renifo rmia , Euphorbia corollaia, maculala, Schoe-
»iits mariscoides, Rhexia vii-yinica, Hypericum corymbosum, Houslonia caerulea, Aealypha virginica,
Scirpus SWiIenberyii, ovatus, capilalus, a tro v irens, Monarda fislulosa Cmit rötlilich xveissea Blumen)
Cassia marylandica, nictitaiis, Hypericum p a rv iflo rim , sphaerorarpum, hudwigia nitida, macrocar^a,
Cypenis strlgosus, Mitnulus alalus, melire Arten vou Pycmthemum, , Polygala v erticiüata, Podophyllum
peltalum uud v ie le audere.
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schöne rothe und gelbe Zeichnung des Thieres im Weingeiste scimeli verbleicht.
Sie ist eine der schönsten Arten dieser Familie in Pennsylvanien. Es gieht ohne
Zweifel kein Land, wo die Familie der Schildkröten so zahlreich an Arten und
Individuen vorkommt, als Nord-America, wenigstens stehen iu dieser Hinsicht die
von mir in Brasilien gesehenen Provinzen zurück. Wir erhielten iu Menge Emys
pulchella Schw., punctata, picta, odorala, serpentina u. a. — Besonders die letztere,
welclie wegen ihres langen Schwanzes sehr kenntlich ist, wird als Speise gesucht.
Einen merkwürdigen Beweis von dein Gepräge, welches die Natur einer jeden
Thierart als eigenthümlicheii Character schon in dev frühen Jugend aufdrückt und
als Listinct mittheilt, gab besonders diese Schildkröte. Ich erhielt von einem Bauern
die Eier dieses Thieres, welclie er in seinem Felde zufällig ausgegraben hatte. Sie
waren zum Auskriechen reif, und die jungen Thiere darin vollkommen ausgehildet,
ihi-e Bewegungen lebhaft. Kaum hatteu wir sie aus der Hülle befreit, so bissen
sie um sich, eiu Character, der ganz allein dieser Species zukomml. Das alte
Thier dieser Art ist so beissig, dass man ihm allgemein im Laude den Namen der
Snapping-Turtle beilegt; sein Biss ist sehr empfindlich. Die genannten Emydea
leben sämmtlich iu den Flüssen, allein man hat auch häufig eine Landschildkröte
liier, welche beinahe über ganz Nord-America verbreitet ist. Der Oberpanzer, so
wie die nackten Theile dieses Thieres sind schön orangenfarben gefleckt, es ist in
den Systemen unter dem Namen Testudo oder Cistuda clausa bekannt. —
Verschieden von den mehr hoch bewaldeten Ufern der Lecha sind die mehr
offenen der Mouöcasa, wo grosse Gehäge von Rohr und Teichkolbe {Typha) von
den schönen rothschultrigeu Trupialen bewohnt werden. An den Höhen, welche
diesen Bach eiiifassen, wächst die kleine strauchartige Eiche (Quercus Chin-
capiii) in Menge. Audere interessante Jagd-Excursionen gewährten uus die bewaldeten
Lecha-ßerge am nördlichen oder nordöstlichen Ufer dieses Flusses
^ unterhalb Belhlehem. Sie sind dicht mit hohem Walde und vielem üuterholze
bewachsen, und von ihrer Höhe hat mau eine weite Aussicht über die ganze