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Beschreibnng von Hancb-Chank nnd Beinen Kohlenwerken,
BelBe dnrch das üecha-Xhal nach
Bethlehem, nnd letzter Aufenthalt daselbst,
vom 31. Angnst bis znm 16. September.
Mauch-Criiunk — Die Steinkohlen-Werke — Lehighton — Maboning-Bach nnd Tbal — Cnaden-
hüttcn, zerstörte Colouie der mährischen Brüder — Weissport — Lehigh-Gap — Die Teufelskanzel
— Berlin — CrytersA-illc — llowardtown — Schonerstown — I.e tz te r Aufenthalt zu
Bethlehem.
IW ia u c h -C liu n k , im Deutschen anszusprechen Mantsch-Tschunk^ ist ein Dorf
von etwa 3 0 0 Häusern, in dem tiefen, eugen Lecha-Thale. Die Wohnungen bilden
beinahe nur eine Reihe und in dem Seitenthale des einfalleuden Mauch-Chunk-
Baches eiue kleine Strasse. Dieser Ort entstand erst seit der Entdeckung der benachbarten
sehr reichen Steiukohlen-Gruben. Die Lehigh-Coinpany, ein zur Bearbeitung
jener Werke gebildeter Verein wohlhabender Unternehmer, unterhält hier
8 0 0 bis 1 0 0 0 Arbeiter, welche mit grösser Thätigkeit die ganze Umgegend mit
Dieser Name ist indianisclien Ursprunges nnd
war „ÄTrtc/ikisc/mnÄ (der Biirenberg, in der ■
ceau 1. C. Vol. IV. part. UI. pag. 351.
e in wen ig ahgeändert Die ursprüngliche Benennung
der Lenn i-L enap e, oder Delawaren). Siehe Dupon-
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d.er schönen hiesigen Kohle versorgen. Schon hat man mehre Eiseiihahnen nach
den Werken angelegt, Kanäle gegraben, um auf zahlreichen Böten das Produkt zu
verschiffen, grosse Werke erbauet, eiiieu sehr ausehnlichen grossen Gasthof im
Thale an der Lecha aufgeführt, Mühlen aller Art angelegt, uud Reisende dürfen
diese im höchsten Grade interessante Gegend nicht Vorbeigehen. Hier in der tiefen
wilden Thalschlucht, vou 8 0 0 oder 1 0 0 0 Fuss hohen Waldbergen ringsum einge-
scblossen, entstand seit wenigen Jahren ein thätiges nahrhaftes Geschäft, welches
einen lebhaften Verkehr über die ganze Umgegend verbreitete, uud dieselbe in kurzer
Zeit zu einer der merkwürdigsten vou Pennsylvanien erheben wird. Neun
Meilen von Mauch-Chunk auf einer bedeutenden Höhe liegt das Hauptwerk, zu
welchem man eine Eisenbahn hiuaufgeführt hat. Am 31. August besuchten wir
jenes interessante Werk.
Da die Eisenbahn au dem Abhänge des Berges hinauf läuft, so hat mau den
Weg in deu Hang eingraben müssen; er ist deshalb schmal und die Railroad hat
nur eine Bahn, an welcher Plätze zum Ausweichen angebracht sind. Für die Reisenden,
welche diese W erke zu besehen wünschen, hat mau einen besonderen Wagen
(Postkutsche) eingerichtet, welcher von zwei Pferden hinauf gezogen wird.
Die Gesellschaft versammelte sich in dem Gasthofe und man stieg alsdann auf einem
steilen Pfade aus dem Orte bis auf die Eiseuhahu hinauf, welche etwas über dem
Dorfe vorbei läuft. Die Railroad-Stages sind leichte Wagen auf vier niederen Rädern
mit einem Verdecke versehen, in welchen 8 Personen Platz finden; an den
Seiten sind sie offen. Die Räder siud vou Eisen, uud haben einen Falz oder Ausschnitt,
der auf die Eisenschiene der Bahn passt uud auf derselben läuft. Der
Kutscher (Driver) sitzt vorn und hat ein langes Horn von Blech, womit er seine
Ankunft den Begegnenden meldet. ]>Lt der anderen Hand hält er hei der Hinab-
fahrt die Maschine, mit welcher mau den Wagen aufiiält, wenn dies erforderlich
ist. Diese Einrichtung besteht in einer Stange, au deren unterem Theile ein gepolstertes
ledernes Kissen angebracht ist, welches sich, sobald man die Stange an