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Gebüschen iu vielen Gegenden weder zahlreich genug sind*), noch kräftig genug
aufwacliseü.
Wendeten wir unsern Blick von den dunkel braunen Gestalten der Eingebornen
auf die uns nnigeheiide Natur, so bemerkte man an den Ufern graue Hügel, mit
ebener Prairie und Weideugehüscheii am üfer abwechselnd, uud die Gegend konnte
im Allgemeinen mehr flach als bergig genannt werden. Die Hügel waren znm
TheU oben auf eine merkwürdige Art abgeflacht, ein Character der diesen Hügel-
zügeii grossentheüs eigen ist. Um 13 Uhr am Mittage trat die Sonne hervor, der
Thermometer zeigte ?0° bei starkem Winde. Das südliche Flussufer belebte sich
jetzt vor seinen Weidengebüschen mit einer Menge von Indianern zu Fuss und
zu Pferd; es waren die Möimitarris, welche aus ihren drei Dörfern herhei
geströmt, nm thas Dampfschiff zu sehen uud uns zu begrüssen. Die Erscheinung
dieses Schiffes der Compagnie, welches seit zwei Jahren jeden Sommer einmal
die Keise hls zmn Yellow-Sloiie aufwärts macht, ist für die Indiaiierstämme
dieser Gegenden ein Breigniss von grösser Wichtigkeit und dem höchsten Interesse.
Sie kommeu alsdaim weit her, um diese brausenden Maschinen zu sehen, welche
in ihren Augen eine der grössten Medecines der Weissen sind. Der Anblick des
hier am Flusse versammelten rolhbrannen Haufens, denn auch selbst ihre Bisonfelle
hatten meist diese Farbe, war im höchsten Grade merkwürdig. Schon sah man ihrer
übet Hundert mit vielen Hunden, welelie letztere zum Theil Schleifen**) oder
auf dem Bücken befestigte und mit ihreu Enden auf dem Boden naehsohleifende Gestelle
von Holz zogen, auf welchen man das Gepäcke mit Kiemen befestigt. Die
Indianer durcheilten die Weidendickuug und standen bald sämmtlich uns nahe gegenüber
an dem steilen niedrigen Saiidnier, wo sie so wenig Baum hatten, dass
man jeden Angenhlick dem Einstürze jenes Sandes entgegen sehen konnto_______
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Für uns entfaliete sich jetzt der anziehendste Anblick, welcben wir bisher auf
dieser Reise gehabt hatten. Das Dampfschiff legte an dem Weideugebüsche an und
wir sahen nun unmittelbar vor uns den zahlreichen, bunt gemischten, bunt bemalten
und mannichfaltig verzierten Haufen der elegantesten Indianer des ganzen Missouri-
Laufes! Die schönsten kräftigsten Menschen von allen Altern und Geschlechtern, in
höchst originellen., zierlichen uud characteristischen Trachten zeigten sich gedrängt
dem überraschten Auge, und es gab bier plölzlich so viel zu sehen und zu beobachten,
dass man ängstlich jeden Augenblick benutzte, um nur die Hauptziige dieses
einzigen Gemäldes aufzufassen. Wiiklich sind die Mönnitarris wobl die gröss-
ten und wohlgebildetsten Indianer am ganzen Missouri-Laufe, es kommen ihnen-'in
dieser Hinsicht, so wie in der Eleganz ihres Anzugs nur die Crows bei, welche
sie vielleicht in letzterer Hinsicht noch übertreffeu. Ihre Gesichter waren meist zin-
noberroth bemalt, worin die Nord-Americaner mit den Brasilianern und vielen anderen
Süd-Americanern übereinstimmeu; die langen Haare hiengen in Flechten oder
Zöpfen in einer breiten Fläche über den Rücken hiuab; seitwärts vou jedem Auge
trugen sie, von der Stirn berab hängend eiue lange Schnur von weissen und liim-
melblauen Coralleu, welche mit Deutalium-Muscheln abwechselnd aufgereiht sind,
und der Kopf war mit iu die Haare gesteckten Federn geziert. Man sah sich von
diesen merkwürdigen Gesichtem unter verschiedeuaviigem Ausdrucke angeslaunt!
Bald war es eiu kalter wilder Blick, bald unbegrenzte starre Neugier, bald einfältige
Gutniütbigkeit, die sich hier aussprach. Am Oberleibe Avaren sie meist nackt,
die schön braune Haut an den Armen zum Theil mit glänzenden breiten Armbändern
von weissem Metalle geziert, iu der Hand trugen sie das GeAvelir, deu Bogen
und die Streitaxt, auf dem Rücken den Köcher zum Theil von Otlerfell und höchst
zierlich decorirt; ihre Leggings oder ledernen Beinkleider Avaren mit Zöpfen des
Haares ihrer erlegten Feinde oder vou bunt gefärbten Pferdshaaren, so Avie mit vielen
ledernen Franzen besetzt und zierlich mit Streifen von gefärbten StachelschAvein-
Stacheln oder Glasperlen vou den lebhaftesten Farben gestickt. Lachend gaben