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und Brust bedeckte und ebenfalls mit Bündeln von Federn verziert war. Seine
Arme, Gesicht und entblössten Theile waren mit weisseu Streifen und Flecken
bemalt. Die Beinkleider waren mit dunkeln Querstreifen bezeichnet und unten
mit einer grosseu Menge von Prauzen besetzt; dabei trug er eine Schürze. Er
sah wild und martialisch aus, wozu die athletische Figur noch beitrug. Elin
anderer jüngerer Mann, mit sehr muskulösem Körper, am Oberleibe gänzlich
nackt, zum Theile ebenfaUs weiss bemalt, trug io der Hand eiue weiss ange-
stricheiie Kriegskeule (War-Klub) mit einem Stinkthierfelle am Handgriffe, und
eine der früher beschriebenen ähnliche Federkrone auf dem Kopfe. Diese beiden
Mämier, so wie mehre jüngere Leute uud Knaben bildeten eine Linie, welcher
gegenüber andere Indianer sich in einer Reihe niedergesetzt hatten, in deren Mitte
in schneUem Tacte die Trommel geschlagen wurde. Mehre Männer rüttelten im
Tacte mit Schellen behangene Kopfbrecher (War-Klubs) und die ganze Gesellschaft,
meist weiss bemalt, saug dazu heil hei! hei! oder heh! heb! heb! u. s. w.;
dazwischen zuweilen laut auQauclizend. Der Tanz bestand darin, dass man mit
vorgebeugtem Körper mit beiden Füssen zugleich in die Höhe sprang, ohne sich
weit von dem Boden zu entfernen, und dabei stark auftrat, während die Trommel
den raschen Tact schlug, und die Waffen gerüttelt und zuweilen in die Höhe gehoben
wurden. So sprangen sie gegeu einander mit grösser Anstrengung etwa eine
Stunde lang herum, der Schweiss floss ihnen vom Kopfe, bis man ihnen einen
Haufen Tabaksstangen anf den Boden sckültele, weicke bei soicken Geiegeniieiten
das gewökniicke Gesckonk sind. Der Anbiick dieses Tanzes war köckst interessant,
nnd ganz besonders, wenn man ihn in Verbindung mit der herriicken Abendscene
am Missouri betrachtete. Der keUe Mondschein erlencktete die weite stilie
WÜdniss, vor uns das wUde Getöse der grotesken Indianerbande, dabei der laute
Ruf der Naciitsckwaibe, welches vereint in der Erinnerung mich nach BrasiUen
versetzte. Erst spät in der Nackt kehrten wir nach unserer schwimmenden Arche
zurück, nachdem wir von unserem frenndlchen Wirthe nnd Major P ilc h e r Abschied
genommen hatten. Der erstere war im Begriff, nach St. Louis hinah zu
reisen und die Direction des Handelspostens an Herrn P ilc h e r abzutreten. —
Die Omähas, oder wie sie einige fälschlich nennen, die Maltas hUdeten ehemals
eine zaldreiche Völkerschaft, sind aber durch Feuide nnd die Blattern sehr
zusammengeschmolzen und besitzen gegenwärtig nur wenige kräftige junge Männer.
Ihre Sprache unterscheidet sich von der der Öto’s , Missouri’s nnd Ayowä’s ; beide
sind jedoch verwandt. [Hierüber im Anhänge.)
Die besten, sehr gründlichen Nachrichten von den Omähas gab S a y in der Beschreibung
von Major L o n g ’s Expedition nach den Eocky - Mountains » ), ich muss
daher auf dieses Werk verweisen.
Früh am 5. Mai verliess der Yellow-Stone C a b a n n e ’s Trading-House bei
angenehm warmem nnd hellem Wetter. Man schiffte an der Mündung des Boyers-
Creek am östlichen Ufer vorbei, wo der Missouri eine M'endung macht, und man
die Buinen der Gebäude des ehemaligen Cantonment oder Fortes zu CouncU-BIuffs,
erblickt. Dieser JLlilärposten wurde im Jahre 1 8 1 9 angelegt und für 1 0 0 0 Mann
eingerichtet; es standen aber in der Wirklichkeit nnr 5 0 0 Mann des sechsten, jetzt
zu Jefferson-Barracks garnisonirenden Regiments daselbst. Im Jahre 1 8 2 7 zog
-man diese Tnippen zurück, und stationirle sie zu Leavenworth, wohin sie an 7 0 0
Stück Bindvieh mit hinah brachten. Das Fort oder eigentlich die Kasernen hUdelen
* ) Vol. I- pag. 18 1 und Folge.