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sclien und liatte mehr als drei Jahre lang gebrannt. Eine solche starke Schicht von
hituminöser Kohle lief gleich einem netten Bandstreifen an beiden Flussufern in gleicher
Höhe längs allen Hügeln der Gegend so weit fort, als das Auge nur reichte,
und es ist nicht schwer diese über die ganze Gegend ausgedehnten Lager mehre
hundert Weilen weit zu verfolgen. Bloss Schluchten unterbrechen dieselben, und sie
siud es ohne Zweifel, welche hier die Erdbrände verursacht haben. Einige hohe
Hügel dieser Gegend tragen die Benennung der Bijoux-Hills, weil hier eiu gewisser
B ijo u x mehre Jahre gewohnt hatte. Wir legten hier für die Nacht an, welche
so stürmisch war, dass uns einer der Schornsteine nieder gerissen wurde.
Am folgenden Morgen (33. Mai) fanden wir den Assiniboin stark vorgerückt
am Fusse der Bijoux-Hills liegend. Unser Schiff konnte mit grosser Anstrengung
erst am Mittage seine Stelle verlassen, kam auch nicht weit, sondern legte bald an
einer Sandbank an und sondirte. Die Jäger waren hier wie gewöhnlich nicht glücklich,
sie brachten einen lebenden Prairie-Dog zurück, welchen sie gefangen, ein
niedliches, uicht schüchternes Thierchen, welches sich leicht lebend erhalten liess.
Major B e au verliess uns am näclistfolgendeu Morgen (34. Mai), um sich in
Gesellschaft des Herrn Bodme r zu Land nach Sioux-Agency oder Fort-Lookout
zu begeben, wo er uns erwarteu wollte. E r hatte von dort Reitpferde kommen lassen.
Da man das Keelboat erwartete, um das Schiff zu erleichtern, so hatten wir
Müsse zum Jagen. Wir hieben uus mit den grossen Waldmessero eiuen Pfad
durch das gedrängte mit Weinranken durchflochtene Weidendickicht am Ufer, erreichten
dann jenseit desselben die hoheu Pappeln, in weicheu die rostrothe Drossel
(Turdus rufus) sang, und hier befand sich ein Üntergebüsche vou Buffaloe-Berry,
jetzt ihre Blüthen enlfalteiideu Rosen, Cornus serieea und einigen anderen Gesträuchen,
durchrankt von wildem Wein, Sumach, Smilax und Clematis, und unter den
niederen Pflanzen häufig ein Asclepias mit schmaler langer Frucht. In diesem Dik-
kicht hielten sich viele Vögel auf»), man fand die grossen Fährten der Elke, er-
* ) Hier bemeTkte ich Turdxis rufus, f e liv o x , aurocapiUa W ils ., Columba carolinensü, Picus erythrocephalus,
Sylvia striala, aestiva, Mxiscicapa ruiicilla, Vireo olivacetis, solitarius, Trogloa. aedon, Parus atricapillus ii. a.
leglo aber nur einen Prairie-Dog uiicl eine schöne Ente, welche man nicht ans den
ungeweihten Händen der Engagés erretten konnte; sondern mit ansehen musste,
wie sie sogleich gerupft und gehraleii wurde. Interessant war der Auhlick unserer
Leute auf dem Sandufer des Flusses nehen dom Schiffe, welche sich auf verschiedene
Art zu heschätligen suchten. Einige vou ihnen schossen nach der Seheihe,
andere spielten Karten, oder andere Spiele u. s. w. — Dm 11 Uhr Mittages rief
uns die Glocke zurück. Man liess nun das Schiff ein Paar Tausend Schrille den
Fluss hiuab laufen und folgte dann mit vielen Anstrengungen dem nordöstlichen Ufer
aufwärts, worauf mau das Keelboat Maria erreichte, welches eheufalls festgcsessen
hatte, von seinen bis an den halben Leib im Wasser arbeitenden Leuten aber wieder
flott gemacht war. Während man den Yellow-Stone durch Ausladen erleichterte,
bestieg ich mit Herrn M 'k e n z ie die henaehharten Höhen. Wir kletterten
durch eine benachbarte Scblucbt hinauf, erreichten die Grashölien und endlich « e
nackten rauhen Kuppen, welche in der Höhe der vorerwähnten hiluminö,sen Kohlel-
schicht liegen. An den dürren sterilen Hügeln blüheten schöne Pflanzen in ein-
zeluen Büscheln, mit weissen, gelben und violetten Blumen, auch wuchs hier häufig
der 1 % Fuss hohe Caclus, der noch keine Blume trug, ohne Zweifel C. ferox,
mit weisslichen oft zwei Zoll langen Stacheln und zuweilen fünf Zoll langen
Gliedern. Die interessanlesle der hier vorkommenden Pflanzen war die kleine niedrige
Pachylophis Nullallil Spach, mit ihren grossen weissen Blumen, ein wahres
Ziergewächs, welches an übrigens gänzlich nackten Thonhflgelii büschelweise blühet,
und dessen weisse Flecke man schon aus der Ferne bemerkt. In geologischer
und mineralogischer Hiusicht sind diese Höhen ebenfalls höcbst interessant. Ilire
Oberfläche besteht aus Thon von verschiedenen Farben, zum Theil fettig dem Stein-
mark ähnlich, und man findet überall Brocken und Täfelchen von Fraueneis umher
gestreut, welches in dem Thone anzustehen scheint. Als wir die nackten sterilen
Allhöhen erreicht, die zu der schwarz verhrannteu Stratiflcatiou gehörten, fand
ich den Boden gänzlich anders als er mir von unten geschienen. Das Ganze he