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wachst auch hier noch ein anderer, schon früher erwähnter kleiner, dem mammilla-
ris ähnlicher Cactus, mit hochrothen, inwendig gelben Blümchen, der an vielen Stellen
häufig ist. Von der zuerst erwähnten Art findet mau hier überall, wie es Bcheint,
zwei ganz ähnliche Varietäten, wahrscheinlich Species. Beide haben schöne grosse
lieUgelbe Blumen, zuweilen etwas grünlich-gelb, und beim Anfbrecben öfters etwas
weisslich und an der äusseren Fläche der Fetalen röthlich gefärbt; allein bei der
einen Art sind die Staubfäden hellgelb, wie die Blume selbst, bei der auderen dagegen
vou einem bräunlichen hlutroth mit gelben Antheren. Die wahre Blüthezeit
dieses Gewächses beginnt mit dem Ende des Monats Juni.
Das Bild der Zerstörung, dessen schon öfters Erwähnung geschah, bleichende
Bison- und Hirsehkiiochen, zeigt sich auch hier überall in der Prairie, und die
grossen Hunde des Fortes») suchen hier häufig uach dergleichen animaUschen
Ueberresteu nmher. Zwischen den Hügeln findet man zuweilen in den Schluchten
kleine dichte Gebüsche von Eichen, Eschen, Negundo-Ahorn, Ulmen, Traubenkirschen
nnd einigen wenigen anderen Gesträuchen, in welchen sich melire Vogel-
arteu, besonders Blackhirds (Qimcalus versicoUr), die Staarlerche u. a. aufflalten,
welche letztere in allen Prairies ihre flötende Strophe hören lässt; auch der Kiiig-
bird (Muscicapa Tyrannus) uud die fuchsfarbige Drossel (Turdus rufus Linn.)
kommen hier'vor. An und zwischen den nackten Hügeln hält sicli der langscbnäb-
lige Brachvogel (Numenius longiroslris) einzeln paarweise auf, iu deren Mägen
ich nichts als Käfer fand. B r a d b u ry » » ) hielt ihn für eine Varietät des europäi-
sehen Numenius arquala.
Vou Säugthieren beobachtet mau ausser den Arten, welche den Fluss bewohnen,
dem Biber (1)? Fischotter und der Moschusratte, um Fort-Unioii in der Prairie
zahlreich den niedlichen kleinen Ziesel mit längsgestreiftem und dazwischen über•
) Die Heede waren Im Aenssern den Indlanl.eUcn a .nlich, eebelne» aber doch mehr mit enropal.eber Rnaae
g ekreuzt, da man sie bellen hörte, welches bei denen der Indianer nicht vorkommt. -
**) B r a d b u r y 1. c. pag. 39.
aus nett puiiclirtem Felle (Spermophilus Boodii S a t.), welchen B ,ic h a rd s o n » )
und Fr. C u v ie r abbildeteu. Hie Anglo-Americaner dieser Gegeud kennen dieses
Thierchen unter der Benennung Ground-Squirrel (Erdeichhorn), die Canadier nennen
es Eoureuil-Suisse (3). Es ist durch seine Gestalt, Schnelligkeit und Gewandtheit
ein achter Ziesel uud dadurch von den wahren Murmelthieren (Arctomys) etwas
unterschieden. Die Höhlen oder Baue, in welchen diese Thiere lehen, sind
oft weit unter der Erde ausgedehnt. Ihr Eingang ist nicht viel grösser als der
eines Mauseloches und hat keinen aufgehäuften Erdhügel, wie man dieses bei dem
auch hier vorkommenden Prairie-Dog (Arctomys luämieianus) findet. Ausser den
genannten Thieren leben in der Prairie mehre Mäusearfeu, besonders Mus leucopus,
und man beobachtet die flachen Hügel des Gofler ( 3 ) , einer unter der Oberfläche
lebenden grossen Sandratle, welche ich aber bis jetzt noch nicht hatte erhalten können,
und wovon weiter unten mehr.
Nicht weit oberhalb und nnlerhalb des Fortes befand sich Waldung am Ufer
des Missouri, bestehend ans Pappeln, Weiden, Eschen, Ulmen, Negundo-Ahorn n.
s. w. mit einem dichten Unterholze von Hasel (Corylus), jetzt hlühenden Bosen,
dem Hartriegel (Cornm serieea), dabei beinahe unwegsam gemacht von Brombeeren
(Rubus) uud dem Xaiithiuw strumarium, dessen stacbliche Früchte sich gleich Kletten
au die Kleiduiigstücke anheften. In diesen Gebüschen, wo wir im Schatten
mancherlei Pflanzen saininelteii» » ), waren die Moskiten (Típula) im höchsten Grade
beschwerlich, indem sie uns sogar an den sumpfigen oder feuchten Stellen der offenen
Prairie während der ganz windstillen Tage heftig verfolgten. An solchen
Stellen vernahm man oft den tiefen einstimmigen Bassfon der hiesigen Kröte (Bufo
americanus H o lk), und es wuchsen an diesen wenig feuchten Stellen strichweise
*) S. B i c lm r d s o n Famia bor. amer. Vol. I. p. 1 7 7 . Tab. 1 4 .
ü. a. Callilopbis Natfallii Spach (uicht im AVaWe), Plantago cordata L am ., Asclepias speciosa T o rr., Pefa-
loslemum virgatiim Nee s, Elymus sMatus W illd ., laenlha arvensis saliva Heiith., Lysimarhia cilia ta , Di-
graphis arwtdinacea, Galinm dasycar/aim N ee s, Oenothera pubescens W illd ., Linum Letvisii Pnrsh dessen
Flachs dem europäischen nicht nachsteht.
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