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fers weiss; alíe Obertheile unansehnlich dunkel grünlich-grau, mit 3 Längsreihen grosscr,
länglicher Flecke von derselben, nur etwas dunkleren Farbe auf dem Rücken, welche
etwas verloschen, dabei oft weniger, oft mehr sichtbar sind; die Mittelreihe dieser Flecken
entspringt auf der Nasenspitze und läuft als ununterbrochener Streifen bis zur Mitte des
Rückens; von hier an besteht sie aus getrennten Flecken; unter jeder Seitenreihe der
Rückenflecken und über dem von der Nase kommenden Seitenstreifen steht eine Reihe kleiner
runder Fleckchen; Hinterschenkel mit ein Paar undeutlichen, blassen, dunkel marmo-
rirten Querbinden, die man kaum von der helleren Grundfarbe unterscheiden kann; Bauch
weiss; Kehle und Kinn bräunlich-olivenfaJ||ft Unterseite der Hinterschcnkei röthlich-grau.
— Länge 1" •/»'"; Länge mit ausgestreek^rHinterbeinen 2" 9"'; L. d. längsten Vorderzehe
L. d. längsten Hinterzehe 4Vi'". —
2) Das Stinkthier, welches die Sakis und Foxes des oberen Missisippi in vielen Fellen
mit sich führten, ist an allen Obertheilen beinahe gänzlich weiss gefärbt, der ganze Bauch
und ein Fleck oder schmaler Strich auf der Mitte des Hinterrückens bräunlich-schwarz,
Schwanz schwarz und weiss gemischt. Dieses, wie es scheint, specifisch verschiedene
Stinkthier ist ohne Zweifel das von L ich te n ste in (Darstellung neuer oder wenig bekannter
Säugthiere Tab. XLV. Fig. i ) unter der Benennung Mephitis Chinga Tied. abge-
hildete Thier, oder Buffon’s Chinche. Leider befand sich unter mehren Fellen, die ich
bekam, kein einziges vollständiges Exemplar. Mir ist dieses Thier auf meiner Reise nicht
vorgekommen, ich habe dasselbe auch selbst nie bei den Missouri-Indianern beobachtet,
wiewohl diese die Stinkthierfelle nicht selten als Zierrathen benutzen; dagegen ist das von
mir in allen Theilen der Vereinten Staaten, in Pennsylvanien, Indiana, Illinois und am
Missonri beobachtete Thier dieses Geschlechtes, das von L ich te n s te in (Tab. XLV. Fig. 2 )
ahgehlldete M. mesomelas Licht., welches sich durch den gabelförmigen, weissen Rückenstreifen
auszeichnet, der zuweilen bis zum Scliwanze verlauft, zuweilen in den Seiten
stumpf aufliört. Das grösste dieser Thiere, welches ich mass, hielt 2 ' 2" 6'" (26" 6 "0
in ganzer Länge, wovon der Schwanz mit den Haarspitzen 13" wegnahm; ohne die Haar-
spitzen w'ar er 9" lang. Aus dem Gesagten scheint hervor zu gehen, dass M. Chinga
mehr nördlich, M. mesomelas mehr südlich wohne. R ic h a rd so n beschreibt sein M. americana
dem von mir selbst beobachteten Thiere sehr älmlich. Der Schwanz ist an diesen
mir lebend vorgekommenen Thieren scheinbar gänzlich schwarz mit weisser Spitze; beobachtet
man aber seine langen Haare genau, so zeigen sich die der Schwanzwurzel
ungemischt schwarz, die des zweiten und dritten Viertheils schwarz mit weisser Wurzel,
.die der Spitze sind gänzlich weiss. Diese weissen Spitzenhaare sind weit länger, als die sie
umgebenden schwarzen, daher erscheint die Schwanzspitze gleichsam wie in die schwarzen
Haare eingepflanzt. Die Herren Geoffroy und Fr. Cuvier haben beide weiter oben erwähnte
Stinkthierarten in ihrem grossen Werke über die Säugthiere B. II. und III. nach
dem Leben abgebildet, wenigstens scheint mir die letztere Abbildung (Mouffette de l’Amérique
sept.) auf Meph. mesomelas bezogen werden zu müssen. Dem Gesagten zu Folge
kann ich nach meiner Erfahrung niclit glauben, dass alle die verschiedenen Stinkthiere
von Nord-America, Varietäten ein und derselben Species seyn sollten, wie dies Desma-
re s t, G riffith und andere angenommen haben. Die Ojibuäs (Tschipewäs) benennen das
Stinkthier Schikahk; die Krih’s (Crees) - Sikahk; die Osageii — Mang-gä; die Ayowä’s
(Joways), Oto’s und Missouri’s — Mong-äli; die Omähas — Mong-gä; die Dacotas —
Mankäh; die Assiniboins — Makahn; die Arikkaras — Nimbitt; die Mandans — Schdclitä
(och in der Kehle); die Mönnitarris — Chüclikä (ch Kehle); die Blackfoot-Indianer —
Ahpikaieh (pi kurz). —
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