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b e so n d e rs In den Z w e ig e n d e s umgefa llenen H o lz e s , u n d e s w a r oft nicht leich t
d ie s e T h ie re mit d e r Schrotflinte z u seh ie s se n .
Aber auch in der eutgegengeseizlen Richtung hefand sich auf der anderen Seite
des Ortes eine interessante Wilduiss. Hier hatte man einen grossen Holzschlag begonnen,
eine Riesenarbeit wie in Brasilien, wo mau nachher das Holz verbrennt»
sobald es hinlänglich trocken geworden. Die kräftigen Holzhauer redeten deutsch, sie
waren vou deutscher Abkunft. Von liier führte ein kleines dunkles Pfädchen durch
allen Tannenwald, wo iu dem Moose die kleine kriechende Mitchella repens (liier
Ground-berry, Grundbeere genanuQ mit ihren schönen rothen Beeren häufig den
Boden bedeckte. Mehre kleine Bäche (Runs) und Sumpfgrähen durcliziehen deu
Wald, Avelche ich zum Theil auf Bauuibrücken überschritt oder auf Stäuiiiieii hinüber
reiten musste, wobei die Kleidungsstücke sehr mitgenommen wurden. Ueberall
pochten hier Spechte (P/ci/s villosus, pubescem, varius u. a.) und besonders der grosse
schöne SchAvarzspecht ("P. pileatus), deu Avir bis jetzt uocli nicht beobachtet hatten. Er
hat beinahe die Grösse einer Krähe uud seine prächtig hochrothe Haube zeigt sich
von ferne. Ein solches Paar Avar ziemlich schüchtern, klopfte und knarrte nur an
abgestorbenen Tannen, die gleich den Ruinen der Säulenordnungen da standen, und
A'on dem kräfiigeu Scluiabel durchlöchert waren. Ihre girrende Stimme ist sehr hörbar,
and schallt Aveit durch die einsam schauerliche Wildniss. Man nennt diesen
grossen schönen Vogel hier und in den meisten Gegenden Woodcock. Eiu junger
Mann, der einige Meilen von hier im Walde AA’ohnle, erzählte mir, dass es hier
Bären, Hirsche uud andere wilde Thiere iu Menge gäbe, so wie besonders Fasanen
oder das Krageuhuhn, von Avelchen wir eins erlegten. In den hohen Tannen
lag hier eine Sägemülile au einem Arme des Conomaugh-Creek an wilder einsamer
Stelle. Den Müller setzte meine Percussions-Doppelflinte nicht wenig in Erstaunen.
Nachdem wir wälirend zweier Tage hier die Wälder durchstreift, erschienen endlich
am 36. früh unsere Reisegefährten, die Herren Bo dm e r und S a y n is c h ; allein
da der Verwundete der Ruhe bedurfte, so nahmen wir ihre Plätze eia, uud setzten
sogleich die Reise nach Pittsburg fort.
Die Strasse durchschueidet unausgesetzt geschlossene Wälder, aus Laub- und
Nadelholz gemischt, in Avelcheu hohe Buchen und Tannen himmelan streben, und
umgefalleiie, abgestorbene Bäume überall vermodern. Hier und dort erreichten
wir kleine Blockhäuser, wo neue Ansiedler eiu kleines Stückchen Wald hinweg
geräumt hatten. Einzelne Rakuhiifelle waren hier aufgehängt und mit Stäbchen
zum Trocknen ansgespaimt. Rothbraune, mit runden schwarzen Flecken bezeich-
nele, vou der vortrefflichen M^aldmast sehr fette SchAveine liefen umher. Ein
Haferfeld im Walde begann jetzt eben zu reifen. Man säet den Hafer im Monat
Mai, und er reift vier Wochen später als Avestlich von den AUeghanys.
Die hohen starken Ahorne Avareu hier schon ziunoberroih und gelb gefärbt. Eschen,
wie Mastbäürae, standen mit den Buchen und Tannen gemischt. Am Wege
zeigten sich viele Vögel, u. a. Columba migratoria, der ßlue-bird, kleine Finken
u. a. Sieben Meilen von Ebensburg erreicht man die Gegend, welche man als die
Grenze der eigentlichen AUeghauys annimmt, und hier beginnt die Kette, welche
die Benennung der Laurel-luUs trägt; denn es ist bekannt, dass diese Gebirge aus
mehren paraUelen Höhenzügen bestehen, welche zum Theil verschiedene Benennungen
tragen. Der Wald nimmt nun eiuen anderen Charakter an. Eichen verschiedener
Art (Q.. coccinea, rubra, alba, tinctoria, prinos), Kastanien, Robinien u. a.
Baumarten, treten an die SteUe der Tannen und Buchen; der Wald ist weniger
hoch, AvUd uud gesclilosseu, und an einer gewissen erhabenen SteUe des Weges
hat man rückwärts einen schönen Blick auf die langen bewaldeten Rücken der Allcghanys.
Im Thale Avar das Gebüsche mit Ellern (Alims crispa) und Aspen (Populus
tremuloides) gemischt, in den Dickungen stand der Black-Güm-tree (Nyssa
sylvatica) in seinem scharlachrothen Herbstkleide, viele hatteu auch das Laub schon
beinahe verloren. Der Cucumber-tree (Magnolia acuminata) trug noch seine grossen