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IHeile von hier öffnet sich ans etwas Dach eröffuelem Wieseiithale der Miry-Creek,
auf desseu Hügeln wir einige Cahris erbUckten. Der Abend war kühl und windig,
wie die Nacht.
Am folgenden Blorgen (30. Juni) erblickten wir in einem Walde am üfer 15
Indianer uud bald vier grosse Elke, eine erwünschte Beute der wilden Jäger,
wenn sie von ihrer Gegenwart unterrichtet gewesen wären. Au deu im Allgemeinen
ziemlich flachen Höhen dieser Gegend hatte noch unlängst eine der schwarzen
Kohlenschichten gebrannt, doch bemerkten wir jetzt keinen Bauch mehr.
Nach 1 0 Uhr, nachdem man Holz eingenommen, erreichten wir sonderbare
oben abgeplattete Hügel, welche die Benennung L’ours qui danse tragen, weil
wie man sagt, die Indianer hier deu Bärentanz, ein Medechie-Fest feierten, um
sich Glück zu ihren Jagden zu verschaffen. Am Mittage wehete ein starker rauher
Wind, während der Thermometer auf 70° stand. Die Gegend war ziemlich flach,
grüne Waldsäume fassten den Fluss ein. Besonders am rechten Ufer war der
AVald schön, hoch und dunkel; liier bemerkte man viele Spuren der Biber, abge-
jiagte Bäume und Schleifen, welche nach dem Wasser hiuab führen. Uusere Jäger
fanden sich nach und nach am Ufer wieder ein. Sie hatten zwei virginische
Hirsche, eine Cahri uud eine Prairie-Hen (Telrao p/iasimeUus) erlegt. Herr
Bo dme r, welcher mit grösser Anstrengung und Erhitzung das Schiff wieder erreicht
hatte, brachte einen in die Gestalt einer Streitaxt gebildeten Stein») mit
zurück, welcben er in der Prairie gefunden hatte (siehe den beigedruckten Holzschnitt).
*) Diese steine sind gewöhnlich Granit, vorn niclit zugeschärft, sondern abgerundet, und werden von den
Indianern gebraucht, um schwere Bisonknochen damit zu zerschlagen, nach dessen Mark sie sehr Instern
sind. Man findet bei den Blackfeet g anz älmUche Steine.
Man setzte die Reise fort, sah die Bisonten entfliehen, und befestigte das
Schiff in der Dämmerung an einigen Bäumen des nördlichen Ufers. Ueberall befanden
sich hier in der Ebeue tief ausgetretene Bisonpfade mit erfreulichen frischen
Spuren und in den Schluchten der Höhen, so wie am Ufer flog die Nachtschwalbe
(Capr. virginianus).
Am folgenden Morgen (33. Juni) war der Fluss stark gewachsen, seiue Wassermasse
imposant. Stämme, Holz, Aeste, Späne u. s. w. trieben herab, bedeckten
seiue Oberfläche und gaben dem Schiffe heftige Stösse. Waldsäume uud traurige
öde Hügel ohne Vegetation zeigten sich; in den schmalen Prairies oder vor den
letzteren wuchs gesellschaftlich die Artemisia, in den Schluchten der Höhen, Gesträuche.
Man erreichte am südlichen Ufer eiue flache grün bewachsene Stelle, wo der
Liltle-Missouri») mündet. Jenseit dieses Seitenflusses erblickte man die blaue
Hügelkette mit origiiiellen Kuppen, Bücken und Abschnitten. In den Wäldern
blüheten die Rosen iu Menge, deren dichte Untergebüsche von den ausgetretenen
Pfaden der Bisonten durchkreuzt waren. Schou vor Mittag halten wir das Gebiet
des Stammes der Assiniboins erreicht, welches sich am nördlichen Ufer ausdelint,
nnd befanden uns um diese Zeit am Wild-Onioii-Creek. — K iä s a x (L ’ours gau-
clter, der Bär welcher links ist) hatte sich heute ohne Schwierigkeit von Herrn
Bodme r abzeichneu lassen; dagegen war Matsö k u 'i (das schöne Haar) nicht dazu
zu bringen, indem er behauptete alsdann sterben zu müssen. Die Folge hat gelehrt,
dass gerade er bald sterben, K iä s a x hingegen unversehrt von seinen Feinden
zurückkehren sollte. Der letztere hatte die Tracht der Mönnitarris angenommen,
hüllte sich aber dabei in eine blau, weiss und schwarz gestreifte spanische
wollene Decke, welche so wie ein metallenes Kreuz, das er am Halse trug, für
• ) Die Monnllarris nenucn diesen Fluss Amuli-Tikasclie Calles zusammen diircli die N a se , e halb, sehe
ku rz); die Mandans Mähtack-Schukä; die Arikkaras Olikaliäh-Tschiripiiss; die Crows Anskenu-T.schlä
(an lan g , s geliiiri, ans mit Naclidruek). Man rectmet von der Mündung des Missouri bis iiielier JC70
Miles. —