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inaii jagle es ilmen aber wieder ab uud gab nun sechs Bewaffnete zur Bedeckung
mit auf die Weide. Bei der unruhigen Slimmnng der Blood-Indians hatte Niiioch-
K ia in eheufalls nichts Gutes erwartet und alle seine Pferde während der Nacht m
das Fort bringen lassen. Einige wohlgesinnte nnter den Indianern, welche zu uns
kamen, um Versicherungeu ihrer Anhänglichkeit zu geben, erhielten zu essen, da
sie gerade zur Zeit des Frühstücks eiutrafen. Herr Bodmer halte unternommen,
den M e h k s k é hm e -S u k á h s in seinem grössten Staate zu maleu, mit schwarz
uud rothem Gesichte, eiuem mit Otlerfell und Hermelinstreifen TCrzierlen Lederhemde,
mit grossem Bündel von Bauhvogelfedern, Spechtssolmäbeln, Hermelinfell,
reihen Tuchläppchen uud Streifen auf dem Kopfe, eine merkwürdige colossale Figur.
Siehe Tah. XLV. Es kam auch noch ein anderer Indianer zu uns, den man gewöhnlich
den Big-Soldier nannte, um sich gegen Bezahlung abmaleu zu lassen.
Sein wahrer Name war H a s c h a s to (der Bedner, le harangueur), sein Anzug
vorzüglich reich verziert und er selbst beinahe 6 Fuss gross. Es war mit ihm
nicht leicht einig zu werden, da er mit seiner schönen Person sehr theuer war und
es sehr übel nahm, als man ihn zu einem so hohen Preise nioht zeichnen wollte.
Da Herr M itc h ill durch ludianer von der Ankunft des Plekanii-Chef Kuto-
„ ä p i (des alten K u lo u ä ) benachrichtigt worden war, so unternahmen wir am
Nachmittage des 11. Augusts eiue Excursiou, um den Ankömmling zu bewillkom-
meii, der durch die Biberjagd bis jetzt entfernt geblieben war. Wir schifften bei
dem Forle über den Fluss, wo gerade eine grosse Menge junger Indianer sich
badete. Sie liefen über das hier liegende Keelhoat und sprangen von der Spitze
desselben in das Wasser hinab. Ihr Schwimmen geschah, wie schon früher erwähnt,
nicht nach europäischer Art, sondern ganz wie bei den Brasilianern. Gross
war die Gewandtheit der schlanken, wohlgewachsenen jungen Männer, und ihre
Farbe war recht dunkel glänzend rothbraun, wie es schieu wirklich mehr röthlich-
■ braun als bei den meisten von mir gesehenen Brasilianern, welche hänfig mehr
gelblich-braun oder grau-braun gefärbt sind. Vom Landungsplätze halten wir nicht
weit zu einem kleinen mit Pappelgebüschen ausgefüllten Seitenthale, wo wir ein
Paar Lederzelte aufgeschlagen fanden. K n to n äp i empfing uns hier im Hintergründe
seines Zeltes sitzend, während die übrigeu Indianer bei unserer Ankunft ibre Gewehre
abfeuerteii. In dem kleinen nur schlechteu Jagdzelte mussten wir uus auf
Bisonfelle uiedersetzen, während die ganze Hausgenossenschaft, aus 4 bis 5 Män-
ueru, mehren Weibern und vielen Kindern bestehend, sich in die Thüre drängte,
um uns zu seheu. Der spanische Jäger I s id o r S a n d o v a l machte den Dolmetscher.
Wohl 15 bis SO Pferde weideten in der Umgebung des Zeltes; es-giebt aber Pie-
kauus, die deren weit mehre besitzen. Nachdem wir allen Männern der Reihe
nach die Hand geschüttelt hatten, reichte man uns eine Schüssel mit recht frischem
Missouri-Wasser, um uns abzukühlen, worauf Herr M itc h ill einige kleine Geschenke,
u. a. Tabak vertbeilte, welche K n to n ä p i dankbar aiinahm und sogleich
einen Lobgesang au die Sonne (Natobs) oder den Herrn des Lebens richtete.
Mau setzte nun vor einen jeden vou uns eine hölzerne Schale, worin sich gekochter
Biberschwanz mit Wurzelknollen (pomme blanche) befand. Der Biberschwanz
war iu kleine Würfel geschnitten, und schmeckte, völlig weich gekocht, nicht
übel, man hält ihn z. Theil selbst in den Vereinigten Staaten für eiix gutes Essen.
Nachdem die Indianer das von uns übrig gelassene geleert halten, brachte man
Bündel vou Biberfellen zum Vorscheine und der Chef schenkte Herrn M itc h ill 9
Stück derselben, so wie der Sohn des Hauses mir ein zehntes, indem er mir uu-
aufhörlicli die Hände drückte, zum Danke, „dass ich so weit bergekommen sey,
um sie zu besuchen.“ Der Dolmetscher übersetzte uusere gegenseitig einander gemachten
Complimeute und ich kann versichern, dass sowohl die Herzlichkeit als auch
die ungezwungene respectvolle Höflichkeit, mit welcher wir hier empfangen wurden,
unter civilisirlen Völkern nicht iu einem höheren Grade gefunden werden können.
Ihre Biberfelle waren sehr sorgfältig gereinigt und getrocknet, so dass sie dem
Pergamente glichen. Meine Doppelflinte gefiel ihnen sehr und der Sohn des Hauses
wünschte sie abzuschieseiiy welches denn auch mit dem rechten Laufe geschah,