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niedergelegt. Herr L e s u e u r begleitete uns öfters auf diesen Excursionen. Einst
traf er (am 7. März) auf Fox-Island ein Paar Marinelthiere (Arctomys pruinosus)
über der Erde an, von welchen das eiue in seinen Bau einfuhr, das audere aber
in der Eile sich auf einen niederen Baum rettete, von welchem es herahgeschossen
AATirde. Man grub nun dem anderen Thiere nach, allein der Bau (Höhle) führte
so weit und tief in die Erde, dass man die Arbeit endlich aufgah. Das Angeführte
dient zum Beweise, dass die einen Winterschlaf haltenden Thiere etwa um diese
Zeit -wieder zum Vorscheine kommen.
Oefters schifften Avir auf unseren Excursionen nach anderen Inseln des Wabasch,
deren es hier eine Menge giebt, besonders reizte uns häufig die laut schallende
Stimme der wilden Truthühner, Avelche dem 'Rnfe dieses Vogels in Europa
ganz ähnlich ist. Man hörte sie im trockenen Laube auf dem Bodeu rauschen,
wo sie ihre Nahrung durch Scharren mit den Füssen suchen, üeberraschte man
sie, w’elches auf dem Boden des hohen Waldes eiueu interessanten Anblick gab,
so wareu sie gewöhnlich für die Schrotflinte zu weit entfernt, denn sie liefen sogleich
ausserordentlich schnell davon. Auf Turkey-Island hielten sie sich sehr
gerne auf. Die obere Spitze dieser Insel lag so hoch mit Treibholz aufgeschichtet
dass mau kaum über dasselbe hinweg kommen konnte, und in diesem Holze
liielten sich gewöhnlich Fischottern auf. Der Wald auf dieser Insel war zum Theil
auf dem Boden licht, bestand meistens aus sehr alten Platanen-, Hickory-, Shell-
bark-Hickory-, Ulmen-, Eichen-, Gymuocladus- u. a. Stämmen. Am Ufer
AVuchsen Pappeln (mit runden Zweigen) und hohe Weiden, an vielen Stellen hohe
dürre Pflanzen aus der Syngenesie, besonders die Liatris mit ihren wolligen Samen
uud die meist grünzweigigeii Smilax, deren schAvarze Beeren von den Rakuh-
uen aufgesucht werden. Oefters trafen wir hier Avilde Truthühner und seihst
Wildpret (Cervus virgmianus) an, und es gCAvahrte uns einen angenehmen Anblick,
wenn ein Flug von wUdeu Truthülmeru über den Fluss dahin strich, oder
sich Scharen von wilden Gänsen (Änser canadensis) laut rufend den Fluss hinab
treiben liessen. Häufig sass der Fischadler (Grey-Eagle (1 3 )) auf hohen Platanen
am Ufer, oder weissköpfige Adler schwebten in hoher Luft»).
Eiue andere Jagdexcursion den Wabasch aufwärts dehnten wir bis nach dem
sogenannten Black-River aus, eiuem Bache, welcher sich drei Meilen von Harmony
in den Fluss ergiesst. Wir hatten z. B. am 5. Januar um 8 Uhr Morgens +
Reaum. uud die Fische sprangen an der Oberfläche des Wassers, wie im Sommer.
Vor dem Walde von Fox-Island, welcher uus jetzt zur Linken blieb, trabte ein
Trupp von Pferden, deren bunte Farben sich gegen das grüne Waldrohr sehr nett
ausuahmen. Sie drängten sich auf einen Haufen zusammen, und tranken im Flusse;
ihre Glocken, so wie die des Rindviehes, vernahm man an verschiedenen Stellen
des Waldes. Ueberall flogen die wilden Gänse uud Enten vor unseren Ruderschlä-
geu auf. Bei einigen kleinen Loghouses war man eben beschäftigt, den hohen
Wald nieder zu hauen, und unsere Schiffer hemerkteu bei dem Anblicke dieser
Holzschläge, dass jene neuen Ansiedler ohne alles Recht dieses Congress-Land in
Besitz nähmen. Dergleichen üuordiiuiigeü kommen hier sehr häufig vor. Sie hauen
zum Beispiel auf Herrn Mac I u r e ’s Besitzungen starke Stämme zu ihren Flatboats,
uud niemand stellt sie zur Rede. Dies sind die Backwoodsmeu von Rlinois und
Indiana. Auf dem hohen Flussufer im Walde bemerkten wir eine von Holz erbaute
Miukfalle. Sie ist eiue Schlagfalle, und im Kleinen etwa eingerichtet, Avie
die BärenfaUe im Grossen, ringsum mit Reisern besteckt, damit das Thier nur an
einer gewissen SteUe eiukrieehen könne. Der Black-River, der einige hübsche
Ausbreitungen zeigt, war jetzt ziemlich klein und seicht, sein Wasser von reiner
grüner Farbe. Sein Bett besteht meist aus Sand oder Thon. An der Mündung ist
er schmal und hat daselbst eine Menge von Sand aufgehäuft, wo besonders Pappeln
uud hohe Platanen Avachsen. Colossale Weinranken umschlangen die Stämme,
♦ ) M '-k en n e y Cs. T ow to Ihe lakes eic. pag. 3 4 8 ) sa g t, dass dieser Vogel an den grossen Seen „ o f eturr-
mous dimeinioiis“ sey. Ohne Zweifel ist jen er Adler dort niclit grösser als am Oliio und Missouri, und
hier kommt Uun dieser Ausdruck durchaus nicht zu.
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