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gegenüber, an der Spitze oder Kante eines gegen den Missisippi vortretenden Berges,
Stehen drei bis vier höchst sonderbar gebildete Felsen, voll von Rissen uud
Schluchten, von welchen der vordere Devils-Bake-Oven genannt wird, und Nadelholz
auf seiner Höhe trägt. Der Grand-Tower») steht gänzlich isolirt am linken
Ufer und trägt ebenfalls rothe Cederu auf seiner Höhe. Hinter denselben befiudet
sich ebenfalls wieder ein grosser in mehre senkrechte Thurmabtheilungen gespaltener
Felsen, und diese ganze Gruppe bildet gleichsam eiue höchst origiuelle FIuss-
pforle. Einige Wohnungen lagen höchst malerisch an jeueii Felsenkanzeln. Bald
oherlialb jenes schmalen Felsenthores des Flusses öffnet sich aus dem Staate Missouri
der Obrazo-Creek, wo wir Holz einuahmen. Die Schlucht des Baches war
mit hohem schönem Holze bcAvachsen, wo sich der Eisvogel aufliielt. Eiu Paar
Häuschen waren vou Negern bewohnt, uud vor dieseu dehnte ein fruchtbarer Boden
sich aus, in welchem man Baumwollstauden reihenweise gepflanzt hatte. Am Bache
blüheten jetzt die hohen alten Ulmen, und bei den Wohnungen standen starke rothe
Cederu (Jtm. virginiana), zum Theil noch mit ihren schwarzen Beeren beladen.
Das Milium (ß r y u n ) ciliare Grev. kam iu dieser Gegend uicht selten vor. Oberhalb
Hat-Island legte man am Missouri-Ufer für die Nacht an.
Der Morgen des 33. Märzes brach heiter an, und der Anblick des Sonnen-
Aufganges vom Hintertheile des Schiffes war höchst prachtvolL Als die feurige
Sonneuscheibe über den Uferwaldungeu des Missisippi herauf stieg, bildeten sich in
den vom schnellen Laufe des Schiffes gebildeten Welleu die glühendsten Farben;
die wilden Gänse und Enten wurden von unserem Paragon verscheucht, und eilten
mit pfeifendem Flügelschlage davon. Der Eisvogel war auf den Gesträuchen am
Ufer häufig. Wir stiessen in der Nähe des St. Mary-River auf den Grund, jedoch
*'i Diese ganze Gegend entliäU bekanntlich Muschclkalkstein. Herr L e s u e u r hat am T o iv e r -ß o ck , zu
Vicksburg, Natchez u. a. O. am Missisippi-Ufer bedeutende Snmmhingen dieser Art gemacht, sie auch
zum 'Xheli beschrieben uud abgebüdet. Er hat die verschiedenen Schichten mit den darin vorkommenden
Conchylien, Thlerzähnen und Fischknochen genau angegeben. Die Muscheln sind sehr zerbrechlich,
’wenn man sie aus dem Stein herausnimmt; später, und besonders vom Wasser abgewaschen, sind sie
fester. L e s u e u r hat bedeutende Sammlungen dieser Produkte nach Frankreich gesendet.
ohne bedeutenden Aufenthalt Am Ufer hatte man bei dem für die Dampfschiffe
aufgeklafterteu Scheitholze Tafeln aufgericfatet, auf welchen die Quantität uud der
Preis des Holzes angeschriehen steht. Das Dorf Chester iu Illiuois, wo wir Holz
einnahmen, hatte bis jetzt nur wenige Häuser, da diese Ansiediung noch neu ist.
In den daselbst am Ufer aufgeschicbteten Kalksteinen uud Holz schoss man die
Agama undulata Daud., eiue schöne Eidechse mit gekielten Schuppen, duuklen,
winkligen Querstreifen auf dem Rücken uud zwei metallgläuzendeu Feldern unter
dem Leibe. Sie soll besonders am St. Peters-Flusse vou bedeutender Grösse gefunden
werdeu. Die rothe Eiche hatte hier starke Knospen. Am Mittage war es
sehr warm, auf dem Flusse zeigte der Thermometer + liy^® Reaum. Wir erblickten
die Mündung des Kaskaskia-River am Illiuois-Ufer, au welchem 6 Meilen
aufwärts Kaskaskia liegt, eine der ältesten französischen Niederlassungen am Missisippi.
Hier wohnte der Stamm der Kaskaskia-Indianer, von welchen noch eiuige
Ueberreste iu der Nähe des Ortes angesiedelt sind. Eiu einziger Mann von reiner
Rasse soll gegeuwärtig noch unter ihuen gefunden werdeu. Längs des Kaskaskia
zieht sich eine bewaldete Hügelkette hin, welche etwas zurück weicht; an ihr
stiegen jetzt grosse, ohne Zweifel von Waldbräuden verursachte Rauchwolken auf.
Auf den Baumstämmen und Steinen im Flusse sah mau am iMittage eine 3Ienge
von Schildkröten sich sonnen. Sie siud hartschalig uud die meisten vou ihnen
nicht gross; wir erhielten aber keiue einzige von ihnen, obgleich wir häufig nach
ihnen schossen. Auf deu Sandbänken spazierten die wilden Gänse (Anser canadensis),
welche unseren Büchsenschützeu zum Ziele dienten. Der erste Schuss
scheuchte sie nicht auf, bei dem zweiten kam ihuen die Kugel nahe, sie flogen
aber dennoch nicht weit fort. Bei Ste. Géneviève-Island theilt sich der Fluss, und
wir schifften westlich von dieser Insel hinauf. Sie ist mit hohem Walde bedeckt,
das Ufer wild abgerissen, grosse Baumstämme liegen bis in das Wasser hiuab.
Vor uns zeigte sich schon Sie. Geneviève, wo Rauchwolken in der Ferne aufstie-
gen, uud auf der Insel befand sich neben uns eine kleine Ansiediung mit einer