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Beschwörer (Medecine-Men) oder Aerzte die Trommel und das Rasselinstrunient
(bei den Assiniboins „Quakemüha,“ bei den Krihs „Schischikuen“ genannt), an-
wendeu, um den bösen Dämon auszutreibeu. Wie die Krihs und viele andere
Stämme haben sie den Glauben, dass der Donner durch einen grossen Vogel hervor
gebracht werde. Eiuige von ihnen wollen diesen Vogel selbst gesehen haben. Den
Blitz sollen einige dem grosseu Geiste zuschreibeu uud glaubeu, er sey zoruig, wenn
das Gewitter heftig ist. Von den Verstorbenen glauben sie, dass sie in ein Land
nach Süden gehen, wo die Guten und Tapferen hinlänglich Weiber und Bisonheerden
finden, die Bösen oder Feigen aher auf eine Insel beschränkt sind, wo sie
die Freuden des Lebens entbehren müssen. Leute, die sich während ihres Lebens
tapfer gezeigt habeu, sollen wenn sie sterben, nicht auf Bäume gelegt werden,
sondern mau soll ihre Leichname auf den Bodeu nieder legen, da mau voraussetzt,
dass sie sich selbst zu helfen wissen. Sie werdeu dann gewöhnlich von deu Wolfen
verzehrt, wovor man sie indessen durch Bedeckung mit Holz und Steinen zu
schützen sucht. Audere Leichen legt man gewöhnlich auf Bäume, wie bei den Dacotas,
zuweilen aber auch auf Gerüste. Man schnürt sie in Bisonroben ein, und
drei bis vier derselben liegen zuweilen auf demselben Baume. —
Die Sprache der Assiniboins ist in der Hauptsache die der Dacotas, durch die
lauge Trennung und den Einfluss von Zeit und Umständen abgeändert. Sie haben
wie jene sehr viele Kehlworte und mehre Nasenlaute, jedoch im Allgemeinen eine
wohlklingende Sprache, welche ein Deutscher recht wohl aussprechen kann.
1) ü e b e r die Identität dea americanischen und des europäischen Bibers können die
Zoologen gegenwärtig urtheilen, da man die ersteren in Europa lebend besitzt. Bedeutend
scheint der Unterschied niclit zu seyn, auch ist die F ärbung beider Thiere sich gleich. Die
Biberfelle aus dem Norden, welche ich zu N ew -Y o rk s a h , schienen we it dunkler g efärbt,
als die vom Missouri und aus Europa. H e rr F r . C u v ie r h a t eine kleine Abweichung zw ischen
den Bibern beider Welttheile aufgefunden; leider ist dieser gründliche Beobachter
der Yassenscimft zu früh entzogen worden. Dass der europaisclie Biber in früheren Z e iten
ebenfaUs Bauten aufgefülirt habe , wie der americanische, ist ja nun ebenfalls erwiesen.
Weisse oder gelblich-w eisse, auch scimeeweiss gefleckte Biber kommen in America nicht
selten v or, ihre F elle werden aber am Missouri nicht tlieuerer bezahlt, als die gewöhnlichen.
Diese Thiere leben in Monogamie und pflanzen sich e rst im dritten Jah re fort. Die
Jungen sind im zweiten J a h re gepa art bei einander und bauen sich alsdann ih r eigenes
Haus; im dritten J a h re werfen sie Ju n g e , anfänglicli we n ig e r, nachher mehre. Die grösste
Anzalil der Ju n g en , die man hei einem weiblichen Biber linden soll, ist 7 —8 . Im Februar
Mä rz , April und Mai ist die Begattungszeit (lla n z z e it). Wenn sie ibre Dämme erbauen’
welches bloss In seichtem, todtem Wa sser gescbleht, um dasselbe aufzudämmen, so brin<7en
sie Zw e ig e , Slücke Holz von der Dicke eines Schenke ls, Knochen, selbst die geblercht
umlier liegenden Bisonsehädel zusammen, welche sie mit Erd e vermischen. Die Wohnungen
oder Gebäude selbst sind oft 3 0 bis 4 0 Schritte lang. Obgleich dieses Thier merkwürdige
lustinc te besitzt, so h a t man ihm dennoch zu viel Verstand zugeschrieben. An
jenen Gebäuden sind Holz und die übrigen Materialien so fest in einander g e fü rt dass
das E is die Hütte im W in te r nicht zerstören kan n , auch kostet es den Biberjägem’ viele
Mühe einen solciien Bau zu ze rstören, wozu man sehr scharfer und s ta rk e r Instrumente
bedarf. Mit Hauen oder Hacken macht man alsdann Löcher in das Gebäude, indem man das
Holz durchbaut. In einer Hütte soll man alsdann bis zu 2 6 Biber beisammen finden welche
in einem und demselben Gebäude von 3 bis 4 Stockwerken leben. In dem unteren Stockw
e rk e liegen die A llen , darüber die Jungen vom letzten Ja lire , zu oberst geavöhnUch die vorjährigen.
Die Kammern sind mit Gras und Heu ausgefüttert und der Eingang zu dem Baue ist
unter Wa sser. Gewölmlich haben sie mehre Ausgänge. Wollen sie fressen, so tauchen sie
hinab, schneiden einen A s t von ilirem grünen Holzvorrathe a b , zielien ihn mit dem einen
Ende in die B ohre, und fressen an dem Ausgange derselben. Da wo das Wa sser zwischen
dem Ufer und d er Hütte bis auf den Boden gefroren i s t, hölen sie in den Boden nach verschiedenen
Bichtungen Canäle aus, wo sie die Erde hinwegkrafzcn, und durch diese Gänge
welche vom W a sser angefüllt sind, gehen sie ab und zu. F in d e t man die Thiere nicht in
ihrem Baue (L o g e ), so sucht man sie in jenen Gängen auf, schlägt das Eis über ihnen entzwei,
und findet hier die Bewohner oft dicht au f einander stille liegend. Blan greift sie
alsdann an einem Hinterfusse, w irft sie auf den Bücken auf das Eis und tödtet sie leicht
durch einen Schlag auf die Brust. Oft beisst sich der Biber an einer -Wurzel oder an dem
Holze unter Wa sser fe s t, wenn man ilm fän g t; alsdann ist aber oft der s tärk ste Mann
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