'Ü :
IM
tekameu»). Bund um in dieser Gegend Waren die Waldungen höchst malerisch.
n ie zahlreichen Rosskastanienbäume hallen nun vollkommene Blätter, die
weisse Esche blnhete, so wie die Pyrus uud P runus-Arten, deren wie mit
Schnee überschüttele Gesträuche schön mit den rothen Blumenmassen der Cercis
conlrasiirten. Der Canal zwischen der genannten Insel und dem Festlande wird
Nadaway-Slew genannt, au dessen Ende wir im Walde die Ueberreste indianischer
Jagdhütten bemerkten, die ehemals mit Baumrinde bedeckt gewesen, und ohne
Zweifel von den Ayowäs oder Saukis angelegt worden waren. Einer unserer Hunde
war auf dem Lande zurückgeblieben und folgte dem Schiffe am Ufer auf eine lange
Strecke, bis mau ihn wieder eimialim. In einem dunklen Waldthale sah man eine
lauge indianische Hütte, welche dasselbe quer beinahe ausfüllte, und für viele Menschen
zugleich gedient haben musste. Ihre Lage war wild und schön, die Mi-
schniig der Frühlingsfarhen des Waldes vortrefflich, das Podophyllum bedeckte mit
seinen grossen Blättern überall den Waldbodeii. Der weissköplige Adler (Bald-
Eagle) nistete häuflg auf hohen Bäumen am üfer; man hatte eiuen derselben mit
der Büchse herab geschossen. Auch das Nest einer wUden Gans (Anser camtden-
sis} fanden wir auf einem solchen Baume. An einigen Stellen stieg im liohen Urwalde
Bauch auf, an anderen war das Holz und der Bodeu schwarz gebrannt.
Dergleichen Brände verursachen die Indianer zuweilen, wenu sie sich den verfolgenden
Feinden entziehen wollen, damit man ihre Spur uicht auffiiiden könne; zuweilen
entstehen sie aher auch durch die Feuer der auf dem Flusse schiffenden
Angestellten der Pelzhäudler. Der Wald sollte in diesem Jahre 14 Tage früher
grün geworden seyn, als gewöhnlich. Ueberall sah man die schöne Haubenente
(Auas Sponsa) gepaart, sie kam häulig aus Uforlöchern hervor, iu welchen sie ohne
Zweifel genistet halle. Wir bemerkten öfters Ueberreste indianischer Hütten, die
zuweilen höchst augenehm zwischen den grünen Waldhügeln und dem Flnsse m
dunklem hohem Waldsaume lagen. Noch vor der Dämmerung befanden wir mis
S. Miijur L o n g l. c. Vol. I. p. 1 0 2 .
vor der Mündung des Wolf-Biver, der malerisch aus dunklen Waldungen tritt, und
an welcher Stelle ein Adler seinen Horst erbaut halle. In dieser Gegend wohnen
am westlichen Missouri-Ufer die Öto-Indiauer, mit einigen Missouri’s gemischt.
Sie sind Alliirle der Ayowäs und jagen bis zum La-PIatte-Biver hin.
Am nächsten Morgen (26- April) erblickte man viele Wasservögel und die wilden
Gänse schon mit ihren kleineu mit Wolle bedeckten Jungen. Die Eltern verhes-
sen ihre Nachkommenschaft nicht, selbst wenn unsere Leute nach ihnen schossen.
Die Angst und Sorge, welche diese Vögel für ihre Jungen ausdrückten, gewährte
uns viel Unterhaltung. Wir erreichten in schöner wilder Gegend die Mündung des
Grand-Nemawhaw-Eiver (Nemaha-Flasses), von welchem bis zum Litde-Nemaw-
haw das Gebiet der sogenannten Halfbreeds reicht. Bei den Omaha-, Öto»)-, Ayowä-
und Yankton CDacota)-Indianem lebten nämlich etwa 1 5 0 bis 3 0 0 ihrer Abkömmlinge
von Weissen, welchen sie diese Slrecke Landes als Bigcnllram auwiesen. Sie hatten
sich dazu vor zwei Jahren entschlossen, die Sache aber noch uicht in Ausführung
gebracht. Das Land gaben die Ötos her, welchen dasselbe gehörte, dagegen trugen
die übrigen Stämme einen TheU der Kosten. Gegen Mittag, wo der Thermometer
auf 77« stand, stiessen wir in der Nähe des Tarklo-Biver mehrmals auf deu Grund,
jedoch ohne Schaden zu nehmen. Malerische Waldungen wechselten hier mit dem
grün bewachsenen aufgeschwemmten Boden am Flusse ab, überall indianische Jagdhütten
im Walde; allein nirgends sah man Menschen. Man reist an diesem Flusse
Tausende von Meilen oliiie ein meiiscMiches Wesen zu seheu, welches auch
schon B r a c k e n r id g e bemerkt. Von det Mündung des Nischnehottoneii bis zu den
Council-Bluffs hinauf zieht sich vor der malerischen Hügelkette eine schmale grüne
Prairie hin, die Mündung selbst öffnet sich zwischen hohen Bäumen am östlichen
Ufer. In dem hohen Holze au der Spitze unterhalb der Mündung erlegte
Major D o u g h e rty einst 3 0 Eike von ein und derselben Truppe. Sie hatten sich
I Diiwchen ReiaebescbreiberD unriobtigec *) Dos Name diesea indianiscben Stammes wird ■ Weiae Oltot
goschriebca.