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3-eck!g mit s p i t z e n , gestachelten Ecken, und g raden oder sehr wenig concaven,
knrzstachelig gezähnelten Seiten. Z e l l h a u t in d e r N ä h e d e r E c k e n
m i t R e i h e n k u r z e r S t a c h e l z ä h n c h e n b e s e t z t .
Lang 24—31 p , bre it 20—40 ft.
ln Lachen a u f dem Gr. Seeberg im Gesenke.
409. S. p a p illo sum n o v . s p . Mitteleinschnürung spitzwinkelig; Zellhälften
oblong, mit hoch convexer Basis und w e n ig c o n v e x e m S c h e i t e l ,
an den oberen, abgerundeten Ecken mit 2 kurzen Stacheln b e se tz t; Scheitelansicht
3-eckig, mit a b g e r u n d e t e n , kurz gestachelten Ecken und l e i c h t
c o n c a v e n S e i t e n . Z e l l h a u t m i t s p i t z e n W ä r z c h e n b e s e t z t . (Dem
S . punctulatum Breb. ähnlich.)
Lang 30,5 ft, bre it 34 ft, Isthmus 9 (t breit.
Im Hammerteich bei Tillowitz.
y . J e d e E c k e m it 3 S ta c h e ln b e se tz t.
410. S. fu r c a tum B r e b . Mitteleinschnürung bedeutend e rw e ite rt; Zellhälften
flachgedrückt sechseckig, mit flachem Scheitel, die Ecken des letzteren
mit j e 2, die in der Mitte der Seiten mit je einem zweispitzigen Stachel b e se tz t;
Scheitelansicht 3—4-eckig, Ecken spitz, mit j e 3 starken, zweispitzigen Stacheln
besetzt, Seiten leicht concav. Zellhaut fein granulirt.
Zelle 30 ft lang, 37—40 ft breit.
Karlowitz bei Bre slau ; bei Görlitz, Hoyerswerda, Gaussig i. d. Ob.-Lausitz;
in Lachen a u f dem Drehberg im Gesenke.
ö . J e d e E c k e mit. m e h r a ls 3 S ta c h e ln b e s e tz t.
411. S. q u a d r a n g u la r e B r e b . Mitteleinschnürung mehr oder weniger
e rw e ite rt; Z e l l h ä l f t e u f a s t v i e r e c k i g , die Eckeu mit je 2 dicken kurzen
Stacheln b e s e tz t; Scheitelausicht 4-ecklg, E c k e n e tw a s v o r g e z o g e n , a b g e s
t u t z t , am E n d e m i t j e 4 S t a c h e l n b e s e t z t , S e i t e n c o n c a v .
Zelle 22—26 ft breit, Isthmus 7 ft breit.
In der Tschocke bei Llegnitz; im Hammerteich bei Tillowitz.
412. S. c r is ta tum A r c h e r . Mitteleinschnürung nach aussen sehr stark
e rw e ite rt; Zellhälften m i t e tw a s c o n v e x e m , m i t e i n z e l n e n S t a c h e l n
b e s e t z t e m S c h e i t e l , spitzen oberen Ecken, die mit je einem feinen Stachel
b e setzt sind; Scheitelansicht dreieckig, m i t s p i t z e n , g e s t a c h e l t e n E c k e n
u n d s c h w a c h c o n v e x e n S e i t e n , die in d e r Nähe der Ecken noch mit
einigen Stacheln b e se tz t sind.
Zelle 43—54 ft lang, 41—45 ft breit.
Pilsnitz he! Breslau.
413. S. te lif e rum R a l f s . Mitteleinschnürung s c h m a l l i n e a l i s c h ;
Zellhälften oval oder nierenförmig, m i t p f r i e m l i c h e n S t a c h e l n b e s e t z t ,
Scheitelansicht 3-eckig, E c k e n b r e i t a b g e r u n d e t , m i t v i e l e n S t a c h e l n
b e s e t z t , Seiten concav, stachellos. Zygospore kugelig, mit s eh r langen, an
de r Spitze getheilten Stacheln besetzt.
Zelle 36—50 ft breit.
Durchm. der Zygosp. (ohne Stacheln) 33 ft.
Karlowitz bei Breslau.
. L .
14. Fam. B a c illa r ia c e a e .
(D ia to m a c e a e . )
E i n z e l l i g e Al g e n , meist im strengeren Sinne des Wortes,
seltener zu bandförmigen oder durch ausgeschiedenen Schleim
verbundenen Familien vereinigt. Z e l l h a u t v e r k i e s e l t '), a n s
2 v o n e i n a n d e r t r e n n b a r e n H ä l f t e n b e s t e h e n d , von denen
die eine (sehr wenig grössere) über die andere (um die doppelte
Dicke der Wand kleinere) hinweg greift, wie der Deckel einer
geschlossenen Schachtel über den unteren Theil derselben. Die
über einander greifenden Ränder der Hälften sind un ter rechtem
oder stumpfem Winkel an die beiden ändern, u n te r einander meist
parallelen Seiten angelegt und bilden mit einander die Gü r t e l -
h ä n d e r oder die G ü r t e l s e i t e der Zellen, deren Ansicht man
erhält, wenn die d aran stossenden Seiten, die S c h a l e n s e i t e n ,
senkrecht anfgerichtet sind. L e tztere (seltener auch die Gürtelbänder)
haben eine zierliche, hei den Arten sehr constante Struc-
tur, bestehend aus Punkten, Punktreihen, Streifen, Gruben, Rippen,
Knoten u. s. w. Zellinhalt ans farblosem Protoplasma,
einem Saftraum, einem Zellkern und gefärbten Partieen ( E n d o ohr
om) bestehend, welche letzteren bald einzelne oder mehrere
Platten, b a ld zahlreiche Körner v o n b r a u n e r F a r b e darstellen.
Sie enthalten einen charakteristischen Farbstoff, ein Gemenge
von Chlorophyll und Diatomin oder Phycoxanthin.
Die nicht zu Bändern vereinigten BaciUariaceen zeigen entweder
beständig oder nur zeitweise eine charakteristische g l e i t
e n d e B ew e g u n g , indem sie mit ziemlicher Schnelligkeit an
der Oberfläche anderer Körper hinkriechen oder durch das Wasser
schwimmen.
F o r t p f l a n z u n g durch Bildung von Au x o s p o r e n , die entweder
einzeln oder zu zweien aus dem gesammten In h a lt einer
oder zweier Mntterzellen hervorgehen. Sie umgehen sich später
gleichfalls mit einer verkieselten Membran und stellen alsbald
oder nach weiteren Theilungen den Mntterzellen ähnliche Organismen
dar.
V e rme h r u n g durch fortgesetzte Zweitheilung der Zellen,
indem die beiden Schalen sich so weit auseinander schieben,
dass sie sich nur mit den Rändern der Gürtelbänder noch berühren,
und in dieser Berührungsebene eine Scheidewand bilden,
1) Daher können B a c illa rien -Z e llen ausgeglüht w e rd en , und finden sich
fossil, ohne in der S tru c tu r der Wandungen eine Veränderung zu erleiden.