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Schon gegen das Ende des 18. Jahrhunderts tra t in der mit Eichenen
so reich ausgestatteten Provinz Schlesien eine Mehrheit von Männern
auf, die mit Lust und Eifer auch diesen Pflanzen ihre Aufmerksamkeit
zuwendeten und ihre Funde an den Schweden Ach a r i u s , den
„Vater“ der Lichenologie, wie später an den damals in Deutschland
tonangebenden Prof. Ho f m a n n in Göttingen, sowie an Prof. P l ö r k e
in Rostock zur Bestimmung einsandten. Ma t t u s c h k a ( t 1779)
hatte bereits in seiner Enumeratio stirpium in Silesia sponte crescentium
45 Species der Gattung Lichen aufgeführt. Im Uebrigen
waren dies dieselben Männer, deren Verdienste um die schlesische
Bryologie an andrer Stelle hervorgehoben worden sind: L u d w i g
(Kunstgärtner in Meffersdorf), der in seinen beiden Centurien „Cryp-
togamae Silesiae“ auch manche seltene Flechte des Riesengebirges
veröffentlichte, S t a r k e ( f 1808 als Pastor zu Gr.-Tschirnau bei
Guhrau), S el i g e r ( f 1812 als Pfarrer zu Wölfelsdorf in der Grafschaft
Glatz), W e i g e l ( f 1806 als Pastor zu Haselbaoh), Mos i g
( t als Gerichtsdirector in Greiffenstein), Günthe r ( f 1833 als
Medizinal-Assessor in Breslau) und B re u t e l (lebt noch hoohbetagt
als emerit. Bischof der Brüdergemeinde zu Niesky), welcher in den
beiden Centurien seiner „Cryptogamae Germaniae“ einzelne schlesische
Flechten in besonders schönen Exemplaren herausgab.
Aber eine wahrhaft wissenschaftliche Förderung erhielt die schlesische
Lichenenkunde erst durch J u l i u s von F l o t ow ( f 1858 als
Major a. D. zu Hirscbberg). Die Verdienste dieses Mannes um die
Lichenologie überhaupt (abgesehen von seinen nicht unbedeutenden
Leistungen im Gebiete der Bryologie und Phykologie) sind so gross,
dass er zn seiner Zeit als unbestrittene Autorität galt. Geboren zu
Soldin in der Neumark, woselbst der dortige Pfarrer N e u so h i l d
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