In Schlesien n u r f. d e c u s s a t a beobachtet: an grobkörnigem G ran it in der
Nähe des Höllengrundes a u f dem K y n a st und an Grauwacke im F ü rste n s tein er
Grunde (Fw. Kbr.).
Sporenzeigende Frü ch te sowohl der Normalform als der f. decussata, die
sich übrigens von d e r Normalforra nur durch das deutliche V o rlag e r u n te rscheidet,
sind seh r selten und sah ich sie noch nicht. Dagegen is t das Lager
u n s erer schlesischen Form stets b e se tz t mit wohl als Gehäuseüberreste zu
deutenden, rillenförmigen Bildungen, von bis 1 mm Länge, die unterm M ikroskope
als schwarze, amorphe Masse sich zeigen. Die A rt steh t d e r nachstehenden
s eh r nahe und weicht in d e r Hauptsache n u r durch ein etwas be sse r
entwickeltes L a g e r ab, a u f welches einzige Merkmal die ganz unhaltbare
G attung Pachnolepia Mass. fuiidirt ist. Ausnahmsweise siedelt die Flechte
auch a u f organisches S u b s tra t über, so sammelte sie v o n Z w a c k h bei Handschuchsheim
in Baden a u f dürren RwäMsstengeln.
505. A. im p o lita (E h r h .) . (L eprantha imp. K b r . ) K ru s te aiisge-
breitet, fa st we insteinartig, g eglättet, feinrissig, weiss oder g e l b l i c h w e i s s ,
a b g e r i e b e n g e l b , a u f zartem, weisslichem Vorlager. F rü ch te e i n g e s e n k t ,
rundlich oder verzogen elliptisch, oft zusammenfliessend, mit flacher oder
leicht gewölbter, r o t h b r a u n e r , b l a u g r a u b e r e i f t e r , im Alter zuweilen
nackter, oft scheinbar b e randeter Scheibe. S p oren m e i s t S t h e i l i g .
An der Rinde a lte r Eichen in der Hgl. ziemlich selten : W ohlau (Fw.),
Oderwald bei Leubus und Skarsine bei T reb n itz (Kbr.).
E rin n e rt in d e r T ra c h t entfernt an Lecanactis biformis, von d e r sie aber
schon durch die F a rb e d e r Scheibe kenntlich abweicht, Schlauchboden fa rb los,
Schlauchschicht verleimt oder krumig, oben gelblich. Schläuche bauchig;
Sporen elliptisch oder spindelförmig, mit n u r selten 4 oder .6, fa s t gleichg
rossen Th e ilk ö rp ern , 5 - 7 p Dicke und 1 2 - 1 8 p Länge messend. Spermogonien
nicht selten, schwarze, weissumringte W a rz e n bildend, mit walzigen
Spermatien von I p Dicke, 4—6 p Länge,
506. A. fu lig in o s a (T u r n , e t B o r r , 1809). (Ä . melaleuoa (F r. 1821).
Leprantha fu lig in o sa K b r.) K ru ste dünn, mehlig-schorfig, verunebnet, a s c h g
r a u o d e r g e 1 b 1 i c h w e i s s , a u f w eisslichem V orlager. Frü ch te a n g e d r ü c k t ,
fleckförmig, rundlich oder verzogen-länglich, oft zusammenfliessend, mit f l a c h e r
o d e r g e s c h w o l l e n e r , A n f a n g s m e i s t g r a u b e r e i f t e r , b a l d n a c k t e r ,
b r a u n s c h w a r z e r Scheibe. S poren 4theilig.
An Tan n en und Fichten d e r un te ren Bg.: im S a ttle r, im Grünbusch und
um Buchwald bei Hirschberg (Fw.) wahrscheinlich a b er auch a nderw ärts
verbreitet.
K ru s te den Unebenheiten d e r Rinde sich anschmiegend. F rü ch te bis
0,5 mm, durch Zusammenfliessen oft g rö s s e r erscheinend, mit dünner, bald re ifloser,
im Alter sich z ersetzender und dunkelbraun werdender Scheibe. Schlauchschicht
schmal, a u f braunem Schlauchboden und mit b rau n e r Decke. Schläuche
meist bimförmig, oben s eh r breit. S poren kräftig, 3 - 4 fi dick, 11 — 14 ;x
lang, spindelförmig, mit e in em s c h a rf zugespitzten E n d e ; T h e ilk ö rp er fast
gleiehgross, zuweilen überwiegt d e r obere etwas.
507. A. c a e s ia E w. (L eprantha caesia Kbr.) K ru ste ausgebreitet, düun
mehlig-schorfig, w e i s s g r ü n l i c h , a u f weisslichem Vorlager. F rü ch te a n g e p
r e s s t , k r e i s r u n d , m i t l e i c h t g e w ö l b t e r , r o t h b r a u n e r , b l a u g r a u
b e r e i f t e r Scheibe. Sporen 4-theilig.
An glatten Laubholzrinden in der Hgl. und unteren Bg. selten: an Ahorn
und Oarpinus im Hochwalde bei W o h lau (Fw.) und im Oderwalde bei Leubus
(Kbr.), an Linden im S tonsdorfer P a rk e bei Hirschberg (B’w.).
Leicht kenntliche zierliche Art. F ru c h t fa st regelmässig rund, selten zusammenfliessend,
0,5 mm n u r zuweilen erreichend. Schlauchboden und obere
Schlauchschicht gelbbraun. Schläuche bauchig-keulig, mit zugespitztem F u ss-
ende. Sporen selten gut entwickelt, puppenförmig, viertheilig, mit n u r wenig
grösserem oberem Theilkörper, 4—6 p dick, 11— 15 p lang.
508. A. c in e re o p rn in o s a S c h a e r . K ru s te ausgebreitet, dünn, mehligweinsteinartig,
zusammenhängend, g e l b l i c h o d e r r ö t h l i c h w e i s s , a u f z a rtem
weisslichem Vorlager. B’rüchte e i n g e s e n k t oder a n g e d r ü c k t , f a s t
r u n d , mit flacher oder leicht gewölbter, d i c h t b l e i g r a u b e r e i f t e r , s c h w a r z
e r Scheibe. Sporen 2 —4-theilig.
An alten Tan n en am F u s se der Tafelfichte (B’w.).
Aehnelt in d e r äusseren T ra c h t der Ä . fuliginosa, unterscheidet sich aber
durch die dauernd bereiften, regelmässig runden F rü ch te , welche 0,3—5 mm
messen. Schlauchboden ungefärbt, undeutlich. Schlauchschicht bald krumig,
e rs t u nge fä rbt und nur oben grünlich- oder gelblich-braun, sp ä te r ganz gelbbräunlich.
Sporen in biruförmigen Schläuchen, puppenförmig, mit 1—3 Querwänden,
s eh r überwiegendem, oberem T h e ilkörper, 3—4 p dick, 9 —14 p lang
und im A lte r sich oft bräunlich färbend.
509. A. m e d ie lla N y l . IS59. (A . globulosaeformis (Hepp. 1860). A . sor-
daria Kbr. 1865. A . trabinella Th. F r.) K ru s te au sg eb re ite t, s e h r d ü n n ,
schorfig oder z e rstreu t körnig, g e l b l i c h w e i s s , a u f undeutlichem Vorlager.
B’rüchte l o c k e r a u f s i t z e n d , m i t a n f a n g s f a s t k u g l i g e r , s p ä t e r a b g e f
l a c h t e r , s t a r k g e w ö l b t e r , n a c k t e r , s c h w a r z e r Scheibe. Sporen
4-theilig.
An der kleinschfllfrigen Rinde a lte r Tan n en a u f der Seifenlehne im Riesengebirge
(Kbr.), wahrscheinlich in der oberen Bg. häufiger und n u r übersehen.
Von unscheinbarem Aeusseren und n u r mikroskopisch sicher bestimmbar.
B'rüchte 0,2—3 mm, mit matter, ab e r nicht be re ifte r Scheibe. Schlauchboden
und Schlauchschieht grünlich, letztere oben mit g rosskörnige r, g rünschwarzer
Deckschicht. Sporen immer g u t entwickelt, in bimförmigen, kleinen Schläuchen,
spindelförmig, selten 5-theilig, mit fa s t gleichgrossen Theilkörpern, 3 —4 p
dick, 10—13 p lang.
B. Coniocarpon DC.
Fruchtscheibe meist verschleiert, im Alter in Staub zerfallend.
Das Zerfallen der rundlichen oder strichförmigen, meist stern artig g ruppirten
F rü ch te is t ä u s s e rs t characteristisch für die wenigen, hie rhe r gehörigen Arten.
510. A. g r e g a r i a (W e ig . 1772) Kbr. {A. cinnabarina (DC. 1805)
Rabh.) K ru ste ergossen, anfangs u nterrindig, vo rtreten d dünn schorfig, w e i s s -
l i c h o d e r b r ä u n l i c h , m i t r ö t h l i c h e m A n h a u c h e , Vorlager unterrindig.
Frü ch te vortretend, k u r z s t r i c h f ö r m i g , einzeln oder s te rn a rtig gehäuft, mit
s c h w a r z e r , oft w e i s s v e r s c h l e i e r t e r , im A l t e r in b r a u n e s o d e r
z i n n o b e r r o t h e s P u l v e r z e r f a l l e n d e r S c h e ib e . Sporen 4 —6theilig.
B B S