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Isenhaft
aufsitzender Oeridospora. Die characteristischen Gonidien entwickeln
sich in blauschwarzen Gonangien.
Die mit blossem Auge kaum erkennbaren Frü ch te zeigen ein g rünschwärzliches
Gehäuse. Schläuche fa st cylindrisch, hin und h ergebogen; die 4 S p oren —
n u r einmal sah ich 6 — meist in einer Reihe ü be re inander gelagert, sind
beiderseits schmal zugespitzt, oft mit schwanzartig verdünnten Enden, Querwand
deutlich. An Exemplaren von Eisleben (leg. Kuntze) fand ich Spermogonien
von d e r F o rm der F rü ch te mit s eh r kurzen, einfachen Sterigmen und
1 p dicken, 3 p langen, walzigen Spermatien.
138. Leptorhaphis Kbr.
Fruchtgehäuse einfach, dunkel, hornig-kohlig. Füllfäden zart
und dauernd erkennbar oder sich krumig zersetzend. Sporen
n a d e l f ö rm i g , qu er zwe i t h e i l i g o d e r p a r a l l e l v i e l t
h e i l ig, ung ef ä rbt .
Die anfangs unterrindige K ru s te ist meist n u r in der unmittelbaren Nähe
d e r Frü ch te wahrnehmbar und zeigt gewöhnlich mehr Gonangien als Gonidien,
das L ag e r der Epiphyten tr itt in F o rm schwarzer Punkte auf, welche
von dunkelbraunen Gonangien und zuweilen einigen freigewordenen Gonidien
gebildet werden. Die durchweg kleinen F rü c h te zeigen bei den Rindenbewohnern
ein unten offenes, be! den E piphyten ein unten geschlossenes Gehäuse.
Die Füllfäden zersetzen sich meist bald in eine k nimige Masse, bei X. Tre-
mulae halten sie lange un z erse tz t aus und die E piphyten lassen bis zum Absterb
en d e r B'rueht überhaupt deutliche Fäden erkennen. S p oren zu 8 in schmalen
Schläuchen, mit 3 und mehr parallelen Querwänden.
653. L. o x y s p o ra (N y l.). K ru s te a n f a n g s u n t e r r i n d i g , sp äte r
vo rtreten d , k l e i n u n d v e rw a s c h e n f l e c k i g , s e h r d ü n n s t a u b i g , g r a u ,
V o rla g e r unkenntlich. Frü ch te s e h r k l e i n , he rvorbrechend, dann a n g e d r ü c k t ,
f a s t g l ä n z e n d s c h w a r z , abgeflacht-halbkugelig, mit fein d u rch b o h rte r Mündung.
Sporen n a d e l f ö rm i g , m e i s t g e k r ü m m t , 4—8-theilig, 1 p dick,
2 5—30 p lang.
An Birkenrinden von der Eb. bis In die Bg. gemein. N u r mikroskopisch
erkennbar. F rü ch te 0,1 mm, meist ziemlich zerstreu t, S p o ren in schmalkeuligen
Schläuchen, Querwände oft undeutlich, zuweilen n u r die mittlere entwickelt.
654. L. T r em a la e (F lk e .) . K ru s te a n f a n g s u n t e r r i n d i g , dann
v o rtretend, s e h r d ü n n f e i n s c h o r f i g , w e i s s g r a u o d e r w e i s s , a u f weisslichem
Vorlage r. Frü ch te s e h r k l e i n , z a h l r e i c h , a n g e d r ü c k t , m a t t s
c h w a r z , f a s t k u g e l i g , mit kaum kenntlicher Mündung. S p o ren n a d e l -
f ö rm i g , m e i s t g r a d e , 2—4theilig, 1,5 p dick, 14—18 p lang.
An der g latten Einde ä lte re r Populus Tremula, besonders um die A s tn
a rb en herum, wahrscheinlich häufig, s eh r üppig im Coseler W a ld e bei Breslau
(S t. und von d o rt als X. lucida Kbr. publicirt, welche fü r u n ser Gebiet zu
streichen ist).
K ru s te s te ts deutlich, mit sehr zahlreichen, 0,1 mm g ro s se n Früchten.
S p o ren in kurzkeuligen, fa s t schmal eiförmigen Schläuchen, meist grade , zuweilen
ab er gekrümmt und so g ar ineinander gewunden, Th e ilu n g undeutlich.
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L, lu c id a K b r ., gleichfalls an Populus Tremula wachsend, is t im Gebiet
noch zu erw a rten. Sie b e sitzt anfangs deutlich fleckig abgegrenzte, sp ä te r
verwaschene, dünne, grauweisse K ru ste und tiefschwarze, halbkugelige B'rüchte
von 0,2 mm, fa st cylindrische Schläuche mit nadelförmigen, vieltheiligen Sporen.
L. QuereUs (B e l t r . ) is t an Eichenrinden des Gebietes gleichfalls gewiss
noch aufzufinden. K ru s te nur unterrindig, Frü ch te mattschwarz, punktförmig,
Schläuche schmal cylindrisch, Sporen lang und kräftig nadelfönnig, meist säb e la
rtig gekrümmt, undeutlich vieltheilig bis fa s t ungetheilt.
655. L . W ie n k am p ii L a h m . K ru ste a u s g e b r e i t e t , s e h r d ü n n ,
f e i n u n d z e r s t r e u t k ö r n i g , g r a u w e i s s l i c h , oft fa st fehlend, V o rlag e r
unkenntlich. F rü ch te k l e i n , s i t z e n d , m a t t s c h w a r z , k u g l i g , mit ziemlich
deutlich d urchbohrte r Mündung, im Alter durch Ausfallen ausgehöhlt. Sporen
n a d e l f ö rm i g , m e i s t g e k r ü m m t , 8-undmehr-theilig, 1,5(1 d ic k ,25—3 0 p la n g .
An von der Obe rhaut entblössten Rinden und in den Rindenspalten alter
Laiibhölzer, besonders W eiden, Eichen, Robinien, und an gezimmertem Holze,
wahrscheinlich ü b e ra ll; um Breslau (Kbr.), Sagan (Ev.), an Eichen bei F alkenberg
(Plosel), an W eid en um die P a ru sch ow itze r Hütte bei Rybnik (F ritz e ).
K rn ste unzuverlässig. Frü ch te 0,1—2 mm, im Alter steh t oft nur die a u s gehöhlte
un te re Hälfte schüsselförmig da. Schläuche schmalkeulig, Sporen
undeutlich getheilt.
656. L . S te in ii K b r . (In S t e i n , N a chträge I, 1868). E p i p h y t i s c h .
Frü ch te e i n g e s e n k t , m i t t e l g r o s s , a b g e s t u t z t k u g e l f ö rm i g , n u r
m i t d em f l a c h e n , s c h w a r z e n , leicht eingedrückten, undeutlich durchbohrtem
S c h e i t e l v o r r a g e n d . Sporen n a d e l f ö r m ig , m e i s t g r a d e , 4—Stheilig,
2 - 3 fl dick, 2 2—28 p lang.
Auf d e r — s eh r veränderten — K ru ste von Lecanora frustulosa am Basalt
d e r kleinen Schneegrube verbreitet.
Die vom Fremdling besetzte K ru s te macht ganz den Eindruck einer eigenen,
da sie die schön gelbe F ä rb u n g und das g la tte Aussehen, welches Lecanora
frustulosa so n st kennzeichnet, fa s t ganz verloren hat, dafür weiss und oben
staubig aufgelöst geworden ist. An g rö sse ren Exemplaren findet man nicht
selten B'elderchen, welche den Uebergang k la r zeigen und was allein entscheidend
is t: A. M in k s h a t in F lo ra 1877 No. 22 und 23 nachgewiesen,
dass die B'rüchte ihr eigenes Hyphensystem besitzen und die characteristischen,
C h r o o l e p i d e e n - a \m \ \ c h Q . i \ Gonidien von Leptorhaphis entwickeln. Grade diese
U nte rsuchungen gehören zu den schwierigsten au f dem F e ld e der Liehenolo-
gle, ab e r auch zu deu entscheidenden, welche der binaeren T h eo rie den
Boden entziehen. M in k s macht a. a. 0 . d a ra u f aufmerksam, wie wunderbar
geschickt in diesem B'alle die durcheinander wachsenden beiden Hypheii-
systeme je d e s die ihm zum Bedürfniss gewordenen „Algen“ finden, was um
so schwieriger sei, als die „Chroolepidee^’’ n u r ungemein z e rstreu t In der Leca-
« o ra -K ru s te vorhanden ist.
Die fa st ganz oder mindestens % eingesenkten B'rüchte messen bis 0,4 mm.
Gehäuse weich, dunkelbraun. B'üllfäden deutlich, und dadurch vom Gattungs-
ch arac te r etwas abweichend. Sporen zu 8 in kurzen, rübenförmigen Schläuchen,
n u r selten und leicht gekrümmt, beiderseits oder nur an einem Ende zugespitzt,
vorwiegend 4theilig, aber auch 2-, 5-, 6-, 8- und mehrtheilig, Querwände
sehr deutlich.