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74. Lopadinm Kbr.
Fruehtscheibe, Gehäuse und Sclilauchboden d u nk e l . Sporen
m a n e r f ö r m i g v i e l t b e i l i g , h e l l b r a u n , ohne Schleirahof.
Kruste meist spärlich entwickelt. Frü ch te mit dunkler, aber weicher Scheibe,
von einem innen hellerem, nach aussen dunklerem, weichem Gehäuse umgeben.
B'flllfiiden schlank, locker zusammenhängend a n f hell- o d e r dunkelbraunem
Schlauchboden. Sporen bei u n s erer A rt einzeln in den Schläuchen, be! sociale
Kbr. zu 8, e rs t ungefärbt, dann licht granbräunlich und endlich bi-aun, sehr
schön mauerartig getheilt. Spermatien s eh r klein, elliptisch, a n f einfachen
Sterigmen.
367. L. p e zizoidenm (A c h .). Knuste e r g o s s e n , b r a n n , b r a u n g
r a u o d e r g r ü n l i c h g r a u , au f braunschwarzem, undeutlichem Vorlager.
F rü ch te e r h a b e n s i t z e n d , f a s t k r e i s e l f ö rm i g , mit v e r t i e f t e r o d e r
f l a c h e r , b r a u n s c h w a r z e r o d e r s c h w a r z e r Scheibe und gleichfarbigem
oder wenig hellerem, e r h a b e n e m , e i n g e b o g e n e m , g a n z u n g e t h e i l t e m
Rande. S p oren e i n z e l n .
a . d i s c i f o r m e (F w .) [L. pezizoideum K br.). K rn s te s e h r d ü n n ,
z e r s t r e u t k ö r n i g - w a r z i g , grünbräunlich. Fruehtscheibe
s c h w a r z , schwarz berandet.
ß. m u s c i c o lu m (Sm f.) K b r . (Lecidea pezizoidea Ach .) K rn s te m e i s t
d i c k e r , g e d r ä n g t w a r z i g o d e r k ö r n i g - s c h u p p i g , braun oder
braunschwarz, angefeuchtet braungrün. F ruchtscheibe b r a u n s
c h w a r z oder schwarz, meist b r a u n s c h w a r z berandet.
In d e r oberen Bg. und dem HGb. s eh r selten, b ish er; « an alten B'ichten
in der Nähe des Zackenfalles (Fw. Kbr.), ß über Moosen, besonders Bacomi-
trium microcarpum, an nassen B'elsen oberhalb des kleinen Teiches (Siebenhaar).
Bei uns ist die K ru ste von ß n u r spärlich entwickelt, während sie im
Norden isidienartig oder corallinisch auswäch.st. Die B'arbe d e r K ru s te wechs
e lt; die S i e b e n h a a r ’schen Exem p la re entsprechen d e r f. p u lla B'w. mit
schwarzer Kruste.
B'rüchte 0,6—1,0 mm, bei ß sind die ältesten Frü ch te zuweilen etwas grö.s-
ser. Gehäuse und Schlauchboden hell oder dunkelhrann. Füllfäden schlank,
locker, ungefärbt, oben notenartig verdickt und die obere Hälfte dieser Köpfchen
brau oder grünbraun. S poren in sackigen Schläuchen, lange ungefärbt,
sp ä te r hellbraun, län g lich -e llip tisch , 20—40 p dick, 70—120 p lang, schön
getheilt.
75. Abrothallus De Not.
Fruchtscheibe dunkel, Gehäuse undeutlich, Schlauchboden
gefärbt. Sporen e l l i p s o i d i s c h , que r zw e i t h e i l i g , braun.
Die hierher gehörenden wenigen Arten sind Epiphyten und besitzen wahrscheinlich
im fremden L ag e r z erstreu te Sclerogonidien. Das weiche Gehäuse
ist nur an ganz ju n g e n F rü ch te n bemerkbar, meist brann, d e r Schlauchboden
ist weich, hell- oder dunkelbraun, die Schlauchschieht be steht aus z arten B’üll-
fiiden und Ssporigen Schläuchen. S p a ren meist mitten eingeschnürt (semmelförmig)
oder mit ungleichen Hälften (sohlenförinig Kbr.), s eh r bald b raun.
368. A. p a rm e lia rnm (Sm f. 1827) (S. Sm ithii T u \. 1852). Epiphytisch.
B’rüchte klein, hervorbrechend, im A lte r angedriickt, mit bald s ta rk gewölbter
bis halbkugliger, m a t t s c h w a r z e r o d e r b r a u n s c h w a r z e r o f t g r a u g
r ü n b e r e i f t e r , rauher, ran d lo ser Scheibe. B'üllfäden oben s c h m u t z i g
b r ä u n l i c h g r ü n . S p oren 3—5 p dick, 10—12 p lang, g r ü n l i c h b r a u n .
Auf der oberen Lagerfläche von P a r m e l i a s a x a t i l i s , o l i v á c e a , t i l i a c
e a nnd C e t r a r i a g l a u c a in der Hg. und Bg. nicht selten : im tlirsc h b e rg e r
Thal verbreitet au f P . saxatilis (Kbr. St.), Zobten a u f P. olivácea und Mittelberg
über den Grenzbauden a u f Cetraria glauca (Kbr.), a u f derselben im
Elbgrund (St.).
Die 0,6 mm kaum übersteigenden Frü ch te sind meist vom absterbenden
S u b s tra t schwarz umhoft und wird die B'lechte dadurch auffälliger; doch sind
gewiss die zahlreichen, ähnlichen schwarzen Flecke lau b a rtig e r Flechten nicht
der Einwirkung von E piphyten sondern äusseren Zufälligkeiten zuzuschreiben.
Gehäuse meist s eh r undeutlich braun, Schlauchboden hellgelbbraun, Füllfäden
locker, farblos oder ganz gelblich, oben schmutzig bräunlichgrün mit feinkörniger,
gleichfarbiger Deckschicht. Schläuche schmalkeulig, S p oren meist
sohlenförmig, doch kommen auch solche mit fa s t gleichgrossen Hälften vor,
sehr bald dunkel gefärbt.
Die var. P e y r i t s c h i i S t e i n in Arnold Lieh. exs. 780. (A . Sm ith ii v. oh-
surior St. in sched.) u nte rsche ide t sich von der Normalform durch dunkelbraunen
Schlauchboden und violettschwärzliche Füllfädenenden. Sie scheint
in den Alpen a u f Cetraria p in a s tri v e rb re ite t und is t auch vielleicht in den
Sudeten aufzufiqden.
A b ro th a llu s TJsneae R b h r s t . a u f Usnea harhata v. florida is t wohl
auch im Gebiete zu e rw a rten ; in den mir vorliegenden Exemplaren — Arnold
735 — zeigt e r die unbereifte F ru ch t von A. Parmeliarum. und unterscheidet
sich fa st n u r durch den S tan d o rt von der var. Peyritschii S t. Dagegen sammelte
ich am Brenner — bei 1300 mtr, über G ossensass — a u f Usnea harhata
v. florida einen Ahrothallus mit bis 0,7 mm grossen, geschwollen gewölbten,
fa st dauernd b e randeten, prä chtig grüngoldig bereiften Früchten, die
selbst in ganz alten Exemplaren wenigstens noch den Rand bereift zeigen.
Schlauohboden und Gehäuse gelbbraun, Schlauchschieht fa st ungefärbt, nur
oben schmal braun. Schläuche s eh r schmalkeulig. S p oren 3—4 p dick,
8—10 p lang, liellbräunlich. Nach dem schönen Reife habe ich die A rt im
H erbar A . chrysanthus bezeichnet.
369. A. v id u u s K ö r b e r . Epiphytisch. F ru ch t klein, hervorbrechend,
locker anfsitzend, mit flacher o d e r geschwollen gewölbter, braunschwarzer oder
schwarzer, feinrauher, s eh r bald ran d lo ser Scheibe. B’üllfäden oben schmal
braun. Sporen 4—5 p dick, 10—14 p lang, hellbrännllch.
Au f der Oberseite von Sticta Pulmonaria am Mummelfall im Riesengebirge
(Stricker).
Die reichlich 0,6 mm messenden Frü ch te weichen durch ih r lockeres, e rhabeneres
Aufsitzen und mehr flache Scheibe von der vorhergehenden A rt ab.
Die s ta rk verleimten B'üllfäden sind farblos oder ganz hellbräunlich angehaucht,
oben sehr schmal kastanienbraun. Der Schlauchboden und das dicke, g ro s s zeilige
Gehäuse ist dunkelrothbraun. Schläuche schmalkeulig. S poren nach
schriftlicher Mitthcilnng D r. S t r i c k e r s , dem ich s eh r instructive Exemplare
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