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103. Ch. P u lv is c u ln s E h r b . Macrogonidien eiförmig, 2 mal so lang als
dick, sattgrün, m i t e in em P i g m e n t f l e c k und nicht vorgezogenem vorderen
Ende, M em b r a n r i n g s u m g l e i c h m ä s s i g a b s t e h e n d ; Microgonidien von
derselben Gestalt.
Macrogon. 12— 19, seltener —20 p lang.
Männl. Microg. 10 p lang.
Weibl. = 2 0 - 2 2 p lang.
Um Breslau, im botanischen Garten im B'rühjahr eine hellgrüne W asser-
blüthe bildend, in d e r Oder, in einem Graben an der K ü ra s s ie r-K a s e rn e bei
Kleinburg; bei Nimkau. Is t überhaupt nicht selten.
104. Ch. a la ta . C o h n . Membran der Macrogonidien v i e r f l ü g e l i g ,
im Querschnitt viereckig; so n st wie vor.
Um Breslau in d e r Oder u. a. 0 .
105. Ch. tin g e n s A B r . Macrogonidien eiförmig, m i t e n g a n l i e g e n d e r
M e m b r a n , o h n e r o t h e n P i g m e n t f l e c k ; so n st wie vor.
Macrogon. 16—30 p lang.
Bildet hellgrüne Ueberzüge a u f Torflachen bei Nimkau bei Breslau, und
bei Tillowitz, Kr. F a lk en b e rg ; wahrscheinlich auch sonst nicht selten.
106. Ch. h y a lin a C o h n . (Polytoma Xlvella E h r b .) Macrogonidien
farblos und ohne Pigmentfleck, so n st wie Oh. Pu h isc u lm .
Macrogon. 15— 17 p lang)
In faulenden Flüssigkeiten bei Breslau.
33. Gatt. Ghlamydococcus ABr.
Die Familien b l e i b e n nach ihrer Entstehung aus einer Mutterzelle
n i c h t v e r b u n d e n , sondern lösen sich heim Ausschwärmen
in die einzelnen Zellen auf. Diese sind kugelig, von einer Cellulosemembran
umhüllt, die meist von dem Plasmakörper ziemlich
we i t (ma nt e l a r t i g ) a b s t e h t , mit chlorophyllgrün, im C e n t
rum r o t h g e f ä r b t em I n h a l t , am vorderen, farblosen Ende
zugespitzt und dort mit 2 Geissein versehen; der Plasmakörper
der Zellen hängt meist durch gallertige Fortsätze mit der Membran
zusammen.
Geschlechtliche Fortpflanzung unbekannt.
Ungeschlechtliche Vermehrung auf doppelte Weise: erstens
durch Macrogonidien, die sich zu 2, 4 oder 8 aus einer Mutterzelle
bilden, jede eine neue Cellnloseh^t ausscheiden, 2 Geissein entwickeln
und einzeln ausschwärmen, nach einiger Zeit aber zur Ruhe
kommen, wachsen, jedoch erst nach einer Zeit der Austrocknung sich
in 2—8 Partieen theilen, die sie, mit je 2 Geissein versehen, als
Schwärmzellen entlassen. Zweitens werden durch fortgesetzte
Theilungen einer Mutterzelle eine grössere Anzahl Microgonidien
gebildet, die gleichfalls mit 2 Cilien versehen, von röthlicher
oder schmutzig grüner Farbe und mit rothem Pigment untermischt,
ausschwärmen, keine mantelartige Zellhaut bilden, sondern
(vielleicht nach einer Copulation) in Ruhezustand übergehen.
107. Ch. p lu v ia lis A B r . (Haematococeus v. F l tw . , Protococcus K g .)
Macrogonidien roth, grün oder zw'eiiarbig 8—30 p, ruhende vegetative Zellen
roth 2 5 - 8 0 p.
F ä rb t im Schwärmzustand Regenwasser ro th oder grün, bildet in ruhendem
Zustande rothe Ueberzüge und Krusten.
Zuerst von v. F lo tow in dem Regenwasser entdeckt, das sieh in einer
ausgehöhlten G ran itp la tte bei Hirschberg gesammelt, findet sich auch in vielen
ändern Grauithöhlungen des Riesengebirges, oft in Gesellschaft von Stephanosphaera
pluvialis und Mastigonema p lm ia lc A .B r.; fe rn e r im Granitbruch zu
Qualkau am Zobten, am Galgenberg und bei Golschau bei Strehlen, und am
Grocheberg bei Frankenstein.
11. Fam. Protococcaceae.
V e g e t a t i v e Ze l l en ni c ht mi t Ci l i en v e r s e h e n , e n t wede
r einze ln o d er zu Coe n ob i e n ve r bu nde n. Fortpflanzung
durch Copulation von Schwärmsporen oder durch ungeschlechtliche
Zoosporen. Ve g e t a t i v e Th e i l u n g n i c h t v o r handen.
A. Coenobiae.
Die einzelnen Zellen sind zu meh r z e l l i g e n Kö r p e r n von
gleich b l e i b e n d e r , b e s t i mmt e r Ge s t a l t v e r b u n d e n ; diese
Körper heissen Coe n o b i e n und sind durch die Aneinanderlegung
und Verwachsung ursprünglich von einander getrennter einzelner
Zellen, sämmtlich Tochterzellen einer und derselben Mutterzelle,
entstanden. Diese Pflanzen unterscheiden sich von mehrzelligen
dadurch, dass die einzelnen Zellen keine vegetative Theilung besitzen,
und jede den Mutterorganismus zu reproduciren im Stande ist.
a . B ild u n g d e r Z o o sp o re n d u rc h s im u lta n e V ie lth e ilu n g .
34. Gatt. Hydrodictyon Roth.
C o e n ob ium aus s ehr vi e l en, g r o s s e n , wa l z e n f ö rmi gen
Z el l en b e s t e h e n d , die an ihren Enden (meist zu 3)
sternförmig so mit einander verbunden sind, dass sie zusammen
ein vielmaschiges, rings geschlossenes Netz bilden.
Fortpflanzung doppelt: erstens durch M a c r o z o o s p o r e n von
bimförmiger Gestalt, die mit je 2 Cilien versehen sind und in
sehr grosser Anzahl innerhalb einer Mutterzelle simultan entstehen,
in dieser eine Zeit lang umherschwärmen, und sich darauf zu