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Au f nackter, humoser, feuchter Erde des IIGb. nicht selten.
Bildet über 1 cm dicke, weit aiisgebreitete, sehr unebne, meist fettig glänzende,
hellchocoladenfarbige K ru s te n mit zahlreichen sich oft gegenseitig drängenden
Früchten. Schuppen bis 1 mm, s tets dicht gedrängt, nur die ran d stän digen
deutlich gelappt. Frü ch te meist zu 4—5, sich drückend, bis 2 mm gross.
Gehäuse hellbraun, Schlauchboden fa s t ungefärbt. Sporen elliptisch, 5 — 8
dick, 12—16 y lang.
62. S c h a e re ria Khr .
Lag e r schuppig-krustig, am Rande schuppig-lappig. Sporen
u n g e t h e i l t , u n g e f ä r b t , k u g l i g , e i n r e i h i g in d e n S c h l ä u c
h e n ü b e r e i n a n d e r g e l a g e r t .
Von Fsora im Lagerbaii nur wenig abweichend, dagegen sowohl durcli
Form und Lagerung der Sporen sicher getrennt, als auch durch fa s t freie,
borstlich-straffe Füllfäden verschieden.
286. Sch. cinereo-rufa ( S c h a e r . 1828). (Sch. luguhris (Fr. 1831) Kbr.)
Schuppen a u f r e c h t , f a s t g l ä n z e n d r o t h b r a u n b i s d u n k e l b r a u n , zu
e i n e r d i c k e n , k n o t i g - w u l s t i g e n , t i e f r i s s i g e n K ru s te zusammengedrängt,
Randschuppen a n g e d r i i c k t , buchtig lappig. F ru ch t e i n g e s e n k t
oder angedrückt, mit s t e t s f l a c h e r , matt schwarzer Scheibe und bleibendem,
vertretendem, fa st ungetheiltem, bogigwelligem, glänzend schwarzem Rande.
A u f U rg e stein im HGb., seh r selten ; Koppenplan und Dreisteine (Fw.),
Kesselkoppe (St.).
Im Wiichse der 2 — 3 mm dicken K ru s te au Psora fulig in o sa erinnernd,
ab er durch das meist ausgebreitete L a g e r und die flachen Frü ch te auch ohne
Mikroskop sicher unterscheidbar. F rü ch te über 1 mm gross, Gehäuse und
Schlauchboden dunkelbraun. Die Schlauchschicht be steht aus kurzen b o rstlichen,
bei leichtem Druck sich von e inander lösenden, wasserhellen, oben
p rä ch tig smaragdgrünen Füllfäden und länglich-cylindrisehen, gestielten Scliläii-
chen, deren 8 kuglige, z a rt gesäumte S p oren von 8 — 9 p co n stan t in einer
Reihe übereinanderliegen. Sperraogonien oft zahlreich, punktförmig, kurze,
gradwalzige Spermatien enthaltend.
63. Thallo ed ema Mas s .
L a g e r w u lstig -k ru stig mit gelapptem Rande. Sporen l ä n g l
i ch, zwe i t h e i l i g , u n g e f ä r b t .
Bei den Formen mit z e rs treu t stehenden Schuppen sind diese meist mit
der 'ganzen Unterfläche angeheftet, die g e d rän g t schuppigen Formen zeigen
aufrechte, schollig-blasige oder durch gegenseitigen Druck unten verschmälerte,
oben kopfartige Schuppen. V o rla g e r meist fehlend. Die Fruchte entspringen
aus dem Lage r und besitzen ein mehr weniger gebräuntes Gehäuse und hellen
oder dunkleren Schlauchboden. Die Schlauchschieht be steht aus locker
zusammenhängenden Füllfäden und schmalkeuligen Schläuchen, deren 8 Sporen,
mit q u e re r Scheidewand, spindelförmig bis nadelfönnig auftreten. Spermogonien
— wo sie bekannt sind — puiiktförniig, gebogene, h a arfö n n ig e Spermatien
enthaltend.
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Die S ch re ib a rt Thalloedema Th. F r. ziehe ich dem italia.iisirten Thalloi-
dima Massalongo vor.
287 Th. candidum CWeb.). Lagerschuppen w u l s t i g - f a l t i g , w e i s s ,
f e i n r i s s i g und mit weissem Mehlstaube bedeckt, gegen die Mitte des Lagers
gedrängt, wulstig-geschwollen, am Rande schuppig-lappig, Vorlager schwarz,
Frucht angedrückt mit flacher, schwarzer, d i c h t b l a u w e i s s b e r e i f t e r ,
(selten nackter) Scheibe und gleichfarbigem, bleibendem, bogigem Rande.
Sporen länglich. , „ , . , j «•
Auf Kalkboden und an Kalkfelsen der Hgl. und Bg. hier und d a : Riesengebirge
(Weigel), Ritzelberg bei Kauffung (Fw.), W ü n sch e ld o rf bei Lähn und
Sakrauerberg bei Gogolin (Limp.).
Bildet meist regelmässig kreisrunde, compacte P o ls te r von 2—3 cm Uiam.
und bis 1 cm Dicke. Bei unseren schlesischen Exemplaren is t der Reif der
Früchte und der Mehlstaub der Schuppen s tets gut entwickelt; in den Alpen
kommen Formen mit nackten Frü ch ten und fa s t nacktem Lag e r vor. F rü ch te
bei uns 2 mm nicht überschreitend, im A lte r aus der runden Form Iris L ap pige
oder unregelmässig Bogige variirend. Sporen spindelförmig bis fa st nadel-
förmig beiderseits zugespitzt, zuweilen mitten leicht eingesclinürt, mit einer
Quersc’heidewand, 3 - 4 p dick, 1 5 - 2 0 p lang. Alte Exemplare, welche ich
aus Schlesien sah, gehören zum typischen Th. candidum, niclit zu dein habituell
ähnlichen Th. iniermedium Mass., welches v i e r theilige, fa s t nadelforniige,
längere S poren b e sitzt und flachere L a g e r bildet.
288. T h . c o e rn le o -n ig ric a n s (L g h t f . 1777 s. L i c h e n ) (T h . vesiculare
(Hoffm. 1794 s. P a ld la ria ) Mass. Kbr.). Lagerschuppen b l a s i g - k n o t i g ,
g r a u g r ü n , ö l g r ü n o d e r s c h n i u t z i g - b r a u i i g r ü n , g l a t t , meist mit
dichtem, weisslicbblauem Mehlstaube überzogeii, z e rstreu t oder gedrängt.
Früchte sitzend, schildförmig, mit flacher oder leicht gewölbter, m a t t s c h w a r z
e r , n a c k t e r o d e r b e r e i f t e r S c h e i b e und schliesslich verschwindendem,
g r a u s c h w a r z e m Rande. Sporen länglich.
Auf Kalkboden und an Kalkfelsen von der Hgl. bis iris HGb. v erbreitet:
Grafschaft Glatz (Seliger), Kitzelberg bei Kauffung (Fw.), Gr. H a rtm an n sd o rf
bei Bunzlau (Limp.), Ober Moys bei Löwenberg (Dressier), K essel im
Gesenke (Zukal).
Von der vorhergehenden Art durch die z e rstreu ten oder locker geliautten
C. 1 mm breiten und hohen, blasigen, meist hechtblauen Schuppen, — die
Exemplare aus dem Gesenke sind bräimlichgrün — zwischen denen die bis
5 mm grossen, meist n u r iu der Ju gend bereiften Frü ch te sitzen, sehr leicht
kenntlich. Sporen fa s t spindelförmig, quer zweitheilig, 2 - 4 fi dick, 15—25 p lang.
Th. Toninianum Mass., welches ich im Teufelsgärtcheii (v. N a ch trag 72)
gefunden zu haben glaubte, h a t sich au b e ss e r entwickelten Exemplaren als
Lecanactis Dilleniana (Ach.) herausgestellt.
Th. conglomeratum Mass., nach Kbr. P a re rg . lieh. p. 121 am Reifträger,
Mittagstein, Katzenscliloss, Drei.steineii und Friesensteiiien im Riesengebirge
(Fw.) vorkLmmeiid, habe ich bisher nicht gesehen. W a s ich aus den deutschen
und italienischen Alpen u n te r diesem Namen erhielt, w a r Psora conglomerata
(Ach.), was ich an den Dreisteineri iu g rö s se r Menge selbst s an im d te und an
Ort und Stelle fü r Th. conglomeratum Mass. hielt, stellte sich bei mikroskopischer
Prüfung als eine krankhaft sehr v e ränderte Lecanora sordida (Pei’s.)
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