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Alle drei Formen stimmen mikroskopisch a u f das Genaueste überein und
auch die äusseren Unterschiede reduciren sich fa st allein a u f die F ä rb u n g der
K ru ste , welche sicher vom Sta n d o rte abhängt. Die meist weit ausgebreitete
Kru s te tr itt bei f. lith. zuweilen fleckig abgegrenzt auf, a b er am selben S tan d o
rte finden sich auch g rosse, nicht abgegrenzte Exemplare. Die W a rz e n messen
durchschnittlich 0,6 mm, die Dicke der K ru s te b e trä g t bei uns höchstens
0,4 mm. Die anfangs ganz eingesenkten und vom L a g e r wulstig besäumten
i'rü c h te tre ten sp ä te r mehr weniger h e rv o r; in diesen vortreten d en Früchten
findet man keine Schläuche und S p oren mehr. S p o ren fa st regelmässig zu 2,
selten einzeln, in sackigen Schläuchen, 18—24 p dick, 45—58 p lang, bre it
elliptisch oder eiförmig, anfangs u nge fä rbt und ungetheilt, bald parallel viertheilig,
dann en tsteh t genau mitten eine senkrechte Längswand, die Spore
wird gelblich, parallel Stheilig und längs 4theillg, nach und nach dunklerbraun
bis schwarzbraun und unregelmässig vieltheilig.
572. S p h . fls s a (T a y l .) . K ru s te d ü n n , f i r n i s s a r t i g e r g o s s e n ,
glatt, z u s a m m e n h ä n g e n d oder sehr feinrissig, hell oder dunkel r o t h b
r ä u n l i c h , a u f undeutlichem, dunklerem Vorlager. B’rüchte s i t z e n d , abgestu
tz t kegelförmig, mit meist deutlich eingedrückter, ro th b rau n -sc hw ä rz lich e r
Mündung und b r a u n e m , a n f a n g s f a s t g e s c h l o s s e n e m , s p ä t e r z u r ü c k -
t r e t e u d e m L a g e r g e h ä u s e .
i. e l e g a n s (W a l l r . K b r . a l s A r t ) . K ru s te g e l b b r a u n ,
r i s s i g z e r t h e i l t . B’rüchte e r h a b e n s i t z e n d .
N u r im HGb., die Stammform an dauernd überflutheten Granitfelsen: Aupafall,
Elbfall (Kbr.), in einer W as s e rrin n e d e r Kesselkoppe (St.), f. elegans
an zeitweis überfluthetem G ra n it: Im S a ttle r bei Hirschberg, im Ausfluss des
kl. Teiches und überhaupt im HGb. ve rbre ite t (Fw. Kbr.).
Die beiden B'ormen welchen n u r in F a rb e und Ze rtheilung d e r K ru s te ab,
ganz risselose Exemplare der Stammform sah ich nie, n u r sind die Risse s eh r
fein und kurz, während elegans eine deutliche Zerklüftung — nicht F e ld e ru
n g — zeigt. F ruchtwarzen 0,2—4 mm, anfangs ganz von d e r K ru s te überdeckt,
dann mehr minder frei werdend. Sporen iu Umriss und Theilung
denen d e r vorhergehenden A rt s eh r ähnlich, 17—21 p dick, 40—48 p lang,
hell- bis dunkelbraun.
121. Polyhlastia (Mass.) Th. F r.
Fruchtgehäuse e i n f a c h kohlig oder d o p p e 11, zuweilen auch
noch vom Lagergehäuse umgeben. F ü l l f ä d e n in S ch l e im
z e r f l i e s se n d. Sporen ellipsoidisch, ma u e r a r t i g v i e l t h e i l
ig, hel l ode r d u n k e l ge f ä rbt .
Von Sphaeromphale durch das B'ehlen der Hymenialgonidien, von Microglaena
durch die schleimig zerfliessenden, meist ganz unkenntlichen Füllfäden
geschieden. K ru s te s eh r variirend, meist n u r ganz spärlich entwickelt. Der
B'ruchtkern zeigt meist g rosse, sackartige Schläuche mit 1— 8 Sporen von
seh r wechselnder Grösse — bei unseren wenigen Arten ziemlich ansehnliche —
und wird umschlossen von einem einfachen oben in einer P o re geöfi'netem
kohligem Gehäuse o d e r von einem helleren oder dunkleren Innengehäuse
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(perithecium), welches ganz oder n u r im oberen Theile von einem schwarzen,
hornartigen oder kohligen Aussengehäuse (amphithecium) umgeben ist. Bei
den von M a s s a l o n g o und K ö r b e r in die Gattung Sporodictyon zusammengefassten
Arten findet sich dann noch eine äu ss e rste thallodische Ueberklei-
dung der F ru ch t, die ab er auch bei echten P o lyhlastia-A rten zeitweilig und
mehr weniger deutlich vorkommt, so bei P . Sendtneri als aus amorphen Rindenzellen
bestehender Ueberzug oder bei P . scotinospora als zuweilen vorhandene,
häufiger aber fehlende Bekleidung des u n te rsten Theiles der Frucht.
Die anfangs constant ungefärbten S poren sind im A lte r hellbraun bis schwarz
mit meist seh r zahlreicher Theilung nach beiden Richtungen des Raum es; in
d e r Entwickelung gleichen sie denen d e r vorhergehenden Gattungen.
Die zahlreichen bekannten Arten sind fa st ausschliesslich Kalkpflanzen, in
unserem Gebiet sind n u r vier Arten bisher beobachtet und auch nur wenig
mehr zu erwarten.
573. P . H e n s c h e lia n a (K b r . sub Sporodietyon). K ru ste ergossen,
d ü n n , f a s t häutig, trocken fa s t staubig, zusammenhängend oder rissig, g r a u b
r a u n , s c h m u t z i g g r ü n b r a u n b i s g r ü n s c h w ä r z l i c h , a u f undeutlichem
dunklerem Vorlager. B'rüchte e r h a b e n s i t z e n d , m i t t e l g r o s s , f a s t k u g l
i g , v om L a g e r g e h ä u s e g a n z o d e r z um g r o s s e n T h e i l e ü b e r d e c k t
und mit mehr weniger vortreteiidem, deutlich durchbohrtem, innerem, schwarzem
Gehäuse. S poren zu S, 1 8 - 2 7 p dick, 4 2 - 5 6 p lang, d u n k e l .
f. u m h r o s a Ste in. K ru s te h e l l g r a u , f a s t w e i n s t e i n a r t i g .
An überflutheten U rgebirgsfelsen des HGb., selten : G ran it des kleinen
Teiches (Kbr.), des Lomnitzfalles (St.), des Brunnenberges (St.), B asa lt der
kl. Sehneegrube (Kbr.), f. umh. an überfluthetem G ran it der Kesselkoppe (St.).
Mikroskopisch stimmt die Form von d e r Kesselkoppe mit der Stammform
überein, die abweichende K ru s te b e ru h t wahrscheinlich a u f dem sehr s ch a ttigen
Stan d o rte. Die K ru s te ist so n st bei uns vorwiegend schmutzig ölgrünschwärzlich,
frisch weich und glatt, trocken fast staubig. B’rüchte 0 , 5 - 8 mm.
Sp oren ln seh r grossen, sackigen, mitunter fa st elliptischen Schläuchen elliptisch
bis länglich elliptisch, oft schief verzogen, anfangs ungefärbt mit mittlerer
Querwand, welche auch sp äte r meist deutlich erk en n b ar bleibt, dann bräunlich
bis dunkelbraun, vorwiegend durch lau te r schräg sich schneidende 'Wände ln
s eh r zahlreiche Theile unregelmässig zerlegt, viel selten e r im mittleren 1 heile
durch einige pa ra lle le Querwände und a u f d iesen senkrechte Längswände regel-
mässiß und nur an den Enden durch schiefe W än d e getheilt. Füllfäden in
ju n g e n F rü ch ten als s eh r z arte Fäden erkennbar, bald ab e r ganz in Schleim
zerflossen. Der Mündungscanal und die Innenwand des Gehäuses zeigen
prächtige Periphysen als zarte, dicht g e d rän g t stehende, bis 20 p lange, un gefärbte
F ä d e n ; n u r wenige Flechten zeigen diese Gebilde so schön entwickelt.
S p o ro d ie ty o n c ru e n tum K b r . is t nach T h . F r i e s Polybl. Sc. p. 12,
welcher das Original, von trockenen Granitblöckeii am F u sse des Wlramer-
berges beim P e tzerkretscham, u nte rsucht ha t, die vorliegende A rt mit von
einer rothen Alge überdeckten K ru s te ; ich sammelte solche Exemplare an
übe rrie selten Felsen in der Schlucht links vom Teufelsgärtchen.
574. P . s c o tin o sp o ra (N y l. 1861) (P . m o n s tnm Kbr. 1870 Lieh. sel.
Germ. 411. f. ecrustacea). K ru s te d ü n n , ausgebreitet, un te rb ra ch en bis f a s t