
514. A. didyma K b r . Sert. Sud. No. 8. 1853. [A. p in e ti Kbr. Syst. 1855.)
K ru ste au sgebreitet, seh r dünn schorfig, verunebnet, a u f undeutlichem V o rlager.
Früchte zahlreich, s e h r k l e i n , mit rundlicher oder unregelmässig verzogener,
flacher, gewölbter oder verunebneter, schwarzer Scheibe. Sporen
z w e i t h e i 1 i g.
a. p i n e t i K b r . 1855 (a vulgaris Kbr. P a re rg . 1863). K ru s te g r a u -
r ö t h l i c h , angefeuchtet s ta rk nach Veilchen riechend. Frü ch te a n g
e p r e s s t bis f a s t e i n g e s e n k t .
ß. d e c i p i e n s K b r . [Kruste w e i s s , angefeuclitet geruchlos. Frü ch te
rundlich, geschwollen, mehr v o r t r e t e n d . Kbr, P a re rg . p. 266.]
An Tannen, seltener an Buchen d e r Hgl. und Bg.; « a u f dem Kynast, im
S a ttle r be! H irsch b erg und a u f dem Dreiecker bei Landeck (Kbr.), ß an
Tannen im Hochwalde be! S p ro ttau (Göpp.),
Die \''ar. ß kenne ich nicht; a ist ein äu s s e rs t unscheinbares Pflänzchen,
angefeuchtet der Nase leichter auffindbar, als dem Auge. A u f d e r dürftigen!
von der Rinde wenig abstecheiiden K ru ste sitzen zahlreiche, unregeimässige’
Fruchte von 0 , 1 - 2 mm, oft nur als schwarze P u n k te erscheinend. Schlauchboden
b ra u n ; die eine homogene Masse bildende, e rs t s eh r sp ä t krumig
werdende Sclilauchschicht ist e rs t farblos und nur oben bräunlich, bald aber
ganz gelbbräunlich, welche F a rb e sich dann auch a u f Sporen und Schläuche
e rstre ck t. Schläuche mit seh r dickwandigem Kopfende, daher die breitelliptischen
oder eiförmigen, fa st gleichmässig halbirten, 4—5 p dicken, 9—14 p
langen Sporen im un te ren Theile zusainmengedrängt, — Die Flechte muss
selbstverständlich A . didyma heissen, da auch dem A u to r selb s t eine beliebige
Veränderung eines rechtsgültig publicirten Namens ohne zwingende V e ran lassung
nicht zusteht.
515. A. m in n tn la N y l . (A. dispersa Schrad. nec Duf. A . epipasta Kbr.
et aut. p lur. recent. nec Ach.). K ru s te anfangs u nterrindig, sp ä te r ä u s s e r s t
d ü n n h ä u t i g , oft abgegrenzt, w e i s s l i c h o d e r w e i s s g r a u , Vorlager
u nterrindig. Frü ch te klein, angepresst, r u n d l i c h bis l a n g s c h m a l - s t r i c h -
f ö rm i g , einfach oder verästelt, mit s e h r d ü n n e r , s c h w a r z e r Scheibe.
S poren meist z w e i t h e i l i g .
t c o n s p e r s a K b r . K ru s te unterrindig, Frü ch te v o rtreten d , zerstreut,
rundlich.
f. C y t i s i M a a s . K ru ste unterrindig. Früchte vortretend, lang
strichförmig,
f. d i s p e r s a S c h r a d . K ru ste dünnhäutig. Frü ch te zerstreu t,
lang strichförmig, oft ästig.
An g la tten Laubholzrinden a lle r A rt von d e r Eb. bis in die Bg. s eh r gemein.
Bei dem reichen Formenkreise, welchen die Flechte in Bezug a u f E n twickelung
von K ru s te und F ru ch t durchläuft, n u r mikroskopisch sicher zu
erkennen. Frü ch te bald fa s t punktförmig rundlich, bald bis 1 mm lang und
0,1 mm breit oder in 3 - 6 Strichen zu kleinen Sternchen g ru p p irt, immer
reinschwarz. Schläuche klein, eiförmig, 1 6 - 2 0 p Dicke und 2 8 - 3 7 p Länge
messend, mit 8, fa st eiförmigen Sporen von 2—4 p Dicke und 8 - 1 3 p Länge,
welche nur seh r selten viertheilig — und dann puppenförmlg — auftreten.
Die kleinen Schläuche lagern dicht nebeneinander in der bald krumigen oben
grünschwärzlichen Schlauchschicht, die a u f undeutlichem, ungefärbtem Schlauchboden
ruht.
Die unterrindigen Formen sind fü r den Anfänger verführerisch, weil bei
ihnen die F a rb e der Rinde mitspielt und die F rü ch te j e nachdem a u f weisser,
röthlicher, grünlicher etc. K ru s te zu sitzen scheinen.
Sollte Ä . microscopica Ehrh. h ie rh e r gehören, so h ä tte dieser Name die
P rio ritä t.
D. Naevia Mass.
Früchte anfangs unterrindig, dann vortretend, eingesenkt bleibend,
sehr klein, rundlich oder elliptisch. Fruchtscheibe nackt,
dauernd.
516. A. p o p n lin a M a s s . 1852. (A. punctiformis Mass. Kbr. non Ach.)
K ru s te m e i s t d a u e r n d u n t e r r i n d i g , wenn en tb lö sst feinhäutig, grauweisslich
oder graubräuulich, V o rlag e r unterrindig. Frü ch te anfangs unterrindig,
dann entblösst, e i n g e s e n k t , f l e c k f ö rm i g - r u n d l i c h o d e r v e r z o g e n
e l l i p t i s c h mit m a t t s c h w a r z e r , f l a c h e r Scheibe. Sporen 4—6-theilig.
An der g la tten Rinde fa s t aller Laubholzarten von der Eb. bis in die Bg.
gemein.
N u r mikroskopisch sicher bestimmbar. Frü ch te punktförmig bis höchstens
0,2 mm. Schlauchschicht bald krumig, au f kaum kenntlichem, ungefärbtem
Schlauchboden, wasserhell mit körniger, grünschwärzlicher Deckschicht.
Schläuche bimförmig. Sporen 4—6 ,« Dicke, 20—22 p Länge messend, stumpf
spindel- bis fa s t puppenförmig, meist 4 - zuweilen 6 -th e ilig ; Theile fast
gleiehgross.
106. Oelidium (Tul.) K b r.
Ep i p h y t e n . Früchte rundlich oder fleckförmig. Gehäuse
we i ch, oft undeutlich. Sporen e l l i p s o i d i s c h , p a r a l l e l v i e r t
h e i l i g , u n g e f ä r b t .
Die kleinen B’rüchte sitzen meist anderen Frü ch ten a u f und werden
nur dadurch dem Auge auffällig, dass sie in Mehrzahl nebeneinander sitzen
oder die Umgebung geschwärzt erscheint. Gehäuse bald deutlich, bald fast
fehlend. Schlauchboden gefärbt, weich. Sporen zu 6 — 8 In verschieden
geformten Schläuchen, durch 3 parallele Querwände getheilt, mehr minder
elliptisch.
517. C. S tic ta rnm T u l . Frü ch te s e h r k l e i n , zahlreich, punktförmig,
s p ä te r h a l b k u g l i g v o r t r e t e n d , m a t t s c h w a r z . S p oren s p i n d e l f ö rm i g ,
4—5 p dick, 15—22 p lang.
A u f d e r Fruchtscheibe d e r S tic ta Pulmonaria in der Bg. nicht selten und
bis in die Hgl. (Rybiiik lg. B’ritze) herabsteigend.
Die Frü ch te der S ticta werden durch die Schmarotzer erheblich verändert,
werden sta rk gewölbt, unförmlich, mit gänzlich geschw ä rz ter Scheibe und verä
ndern ihre S te llung — wie schon K ö r b e r aufmerksam macht — indem sie,
s ta tt wie so n st randstäiidig, über die ganze Lageroberfläche z e rstreu t auftreten.
Die B’rüchte des Schmarotzers sind äu ss e rst klein, kaum 0,1 mm erre i