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Sporen in lang-keiileiiförmigeii Schläuchen, eifönnig-elliptisch, beiderseits
verschmälert, wasserhell gesäumt, 4—6 p dick, 15—20 p lang.
141. P . le p id io ta (Sm f.) (Massalongia carnosa ß lepidota Kbr.). Lager
kleinblättrig-schuppig, l e b e r b r a u n o d e r g r ü n l i c h b r a u n , Schuppen k norpelig,
a n f s t e i g e n d , d a c h z i e g e l i g g e d r ä n g t u n d im C e n t r u m k ö r n i g -
k r u s t i g , z a c k i g - g e k e r b t , am R a n d e in h e l l e r e , o f t w e i s s g r a u e
S o r e d i e n a u f b r e c h e n d , V o rla g e r blauschwarz, oft undeutlich. Früchte
angedrückt, mit flacher oder leicht gewölbter, d u n k e l r o t h b r a u n e r Scheibe
u n d l a n g e b l e i b e n d e m , k ö r n i g e m , w e i s s s t a u b i g e m Lagerrande.
Bisher n u r: Basalt der kleinen Schneegnibe (Kbr.).
Dnrch die zahlreichen winzigen Soredien und deren Melilstaub erscheint
das Lage r oft bereift; in i'a rb e und Form der Schuppen hält sie die Mitte
zwischen Pannaria hrunnea und Massalongia carnosa, von e rs te re r durcli die
Soredien, von le tz terer durch kleinere, höchstens 2 —3 mm hohe Schuppen und
die mikroskopischen Merkmale getrennt.
Frü ch te 1— 1,5 mm, an meinen Exemplaren s tets vom Lage r berandet,
wobei die Körnchen des Randes aufbreclien und durch die weissliche Färb u n g
sich elegant von der dunkeln Scheibe abheben, nach K ö rb e r aber auch unbe
ran d et auftretend. S p oren bre it elliptiscli oder eiförmig bis fa st kugelig,
schmal gesäumt, 8—10 p dick, 14—25 p lang, in schmalkeuligen Schläuchen.
142. P . m ic ro p h y lla (Sw.). Lage r k l e i n s c h u p p i g , a s c h g r a u b i s
s c h m u t z i g g r a u b r a u n , Schuppen k n o r p e l i g , gekerbt, dachziegelig gelagert,
zu einer d i c k e n , t i e f r i s s i g g e f e l d e r t e n , s c h u p p i g k ö r n i g e n
K r u s t e gedrängt, V o rlag e r schwarz. B'rüchte sitzend, mit bald stark gewölbter,
hellröthlichbrauner bis schwärzlicher Scheibe und verschwindendem, gezähntem,
eigenem Rande.
An B'elsen der Bg. häufig, im H 6 b . und in der BIgl. selten: Basalt der
kleinen Schneegrube (St.), P o rp h y r des F rauenbe rge s bei Löwenberg (Dressl.),
Basalt des Kreuzberges bei Striegau (St.).
Von der Vorhergehenden durch F a rb e und Bau der K ruste , von P . tripto-
ph y lla durch die oft halbkugelig gewölbten 0,6—1 mm grossen Frü ch te nnd
die im A lte r körnige 2—5 mm dicke K ru s te abweichend. B’arbe der K ru ste
seh r variabel, in sonnigen Lagen fa s t schwärzlich werdend.
Sporen in schmalkeuligen Schläuchen, nicht gesäumt, länglich elliptisch,
3—4 p dick, 10—15 p lang, Sporeninhalt zuweilen scheinbar zweitheilig.
143. P . c o n o p le aA c h . (P . rnhiginosa var. co n o p lea lih r.) L a g e r b l a t t ä
h n l i c h , h ä u t i g , a n l i e g e n d , g e l b g r a u , bald in z a h l r e i c h e b l ä u l i c h e
S o r e d i e n aufbrechend und dadurch k ö r n i g - k r u s t i g werdend, mit f ä c h e r a
r t i g - g e l a p p t e m Rande, Vorlager blauscliwarz. B'rüchte sitzend mit
gelbröthlicher, flacher Scheibe, dünnem, bleibendem, eigenem Rande und körnigem
Lagerrande.
An bemoosten Bäumen und B'elsen der Bg. selten und meist s te ril; Meffersd
o rf (Mosig), S a ttle r bei Hirschberg, Kynast, Gräbe rsteine (B'w. Kbr.).
Durch die Soredien, W uchs und B’arbenton nicht zu verwechselnde A rt.
B'rüchte bis 1 mm, Sporen in fa st cylindrischen Schläucher., wasserhell
gesäumt, länglich-elliptisch, 8—10 p dick, 15—20 p lang.
27. Massalongia Kbr.
Lager kleinblättrig-schuppig, auf v e r s chwi n d e n d em schwarzem
Vorlager. Sporen zw ei thei l ig.
Der innere Ijagerbau ist derselbe wie bei Pannaria. Die Frü ch te sind
anfangs vom L a g e r berandet, sp äte r mir vom eigenen Gehäuse umschlossen,
(biatorlnlsch). Der F riichtbau stimmt gleichfalls mit P a n n a ria überein. Die
langkeulenförmigen Schläuche bergen 8 spindelförmige, durch eine Querwand
getheilte, wasserhelle, nicht gesäumte Sporen. Spermogonien noch unbekannt.
144. M. c a rn o s a (D c k s . 1790. s. L i c h e n ) . Lage r kleinblättrig oder
schuppig, hirsohbrauu bis dunkelbraun, unten weisslich, Schuppen anliegend
oder aufsteigeud, f ä c h e r a r t i g s c h m a l l a p p i g z e r t h e i l t , m i t g e k e r b t e m ,
o f t d u r c h S o r e d i e n körnigem Rande, vereinzelt oder zu lockeren Rasen
gedrängt, V o rlag e r meist nicht bemerkbar. F rü ch te erhaben sitzend mit
flacher, dunkelrothbrauner Scheibe, dünnem, gewelltem, bleibendem, eigenem
Rande und verschwindendem Lagerrande.
An bemoosten, feuchten F e lsen der oberen Bg. und des HGb. ziemlich
häufig, aber n u r selten fruchtend.
In der F ä rb u n g an P a n n a ria hrunnea erinneimd, aber so n st nicht leicht
zu verwechseln. Die schmalen, langen, zerschlitzten Blättchen erinnern an
Physcia, sie sind zuweilen ganz im Moose versteckt und erreichen an feuchten
Standorten bis 1 cm Länge bei 1— 2 mm Breite, oder bilden über den Moospolstern
kleinblättrige, locker zusammenhängende Ueberzüge.
Frü ch te bis 1,5 mm, S p oren 8—10 p dick, 25—35 p lang, spindelförmig, in
fast gestielten Schläuchen, zweitheilig oder scheinbar mehrtheilig durch grosse
Oeltropfen, welche sich gegenseitig abplatten. Ungetheilte Sporen habe ich nie
gesehen, die Scheidewand is t zuweilen undeutlich, aber stets nachweisbar.
X. Lecanoreae.
Frucht anfangs geschlossen, später (meist) s c h e i b e n a r t i g
erweitert, mit Gon i d i e n e n t h a l t e n d em Gehäus e . Ftülfäden
g e d r ä n g t , a u f r e c h t , wenig oder n i c h t äst ig.
Von den Lecideen durch die in dem Fruchtgehäuse, wenn auch oft sehr
spärlich, s tets vorhandenen Gonidien allein sicher geschieden, von den Pertu-
sarien durch die meist erweiterte Scheibe und die Füllfäden abweichend.
Das L ag e r durchläuft alle Stadien vom fa s t b la tta rtig en bis zum einförmig
krustigen nnd ist an das S u b s tra t s tets durch Markfasern befestigt.
1. Placodineae.
Lager k l e i n b l ä t t r i g - s c h u p p i g o de r im C e n t r u m k r u st
ig und am Ra n d e l a p p i g e n t w i c k e l t . Früchte schüssel-
oder scheibenförmig.
Diese Gruppe mit b e st entwickeltem L ag e r zeigt Formen, welche au die
Blattflechten hinanreichen in Verbindung mit echten Krustenflechten und überbrückt
den S p a lt zwischen beiden grossen Abtheilungen vollständig. Soweit
das Lage r blättrig oder schuppig auftritt, zeigt es au f beiden Seiten entwickelte
Rindenschicht; bei den Krustenformen ist n u r die obere Rinde entwickelt,
während unterseits die Markschicht unmittelbar au f dem S u b s tra t haftet.