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IDie
s eh r dünne Kruste un serer Exemplare ist meist durch s eh r feine Risse
klein zertheilt. Früchte 0 ,2—G mm, fa s t glänzend schwarz, auffallend tief
genabelt, so dass man zuweilen eine hochberandete Lecidee zu sehen glaubt.
Gehäuse kohlig, Schläuche aufgeblasen-keulig, Sporen meist seh r regelmässig
länglich-elliptisch, beiderseits abgerundet, mit m ittlerer nicht immer deutlicher
Querwand, im A lte r gelblich angehauchten Sporoblasten, mitten zuweilen
leicht eingeschnürt.
Th. pyrenophorum (A c h .) weicht von u n s e re r A rt weit ab und b e sitzt
viertheilige, g rö sse re S p o ren ; dagegen is t das in den Quellbächen d e r Alpen
häufige Th. aeneovinosum Anzi genau unsere Pflanze und n u r ein jü n g e re s
Synonym zu Th. diaholi.
Im Teufelsgärtchen tr itt die kleinfrüchtige Normalform, im Schneegraben
die als f. alpina zu bezeichnende grossfrüchtige F o rm auf.
Ob von den von K ö r b e r zu pyrenophorum citirten Synonymen Ve rrucaria
Sprucei Lght. und V. Dufourei j- granítica Schaer. eines h ie rh e r gehört,
ist mindestens unsicher, im Bejahungsfälle würde d e r K ö r b e r ’ sche Name,
a ls der jü n g e re , dann fallen.
579. Th. velntinnm (B e r n h . 1799) (V errucaria velutina Kbr. Syst.
p. 351. Th. Fuistingii Kbr. P a re rg . p. 353. 1866). K ru ste ausgebreitet, s e h r
d ü n n , k l e i n k ö r n i g , a s c h g r a u , zuweilen fa s t fehlend, V o rlag e r unkenntlich.
Frü ch te s e h r k l e i n , s i t z e n d , fa st kuglig, schwarz, mit undeutlich
durchbohrter, n i c h t e i n g e d r ü c k t e r Mündung. S poren 2 — 4 t h e i l i g ,
8—9 ft dick, 22—25 ft lang.
A u f san d ig e r Lehmerde, wahrscheinlich häufiger, b ish er nur: im Grünbusch
bei Hirsch b erg (Kbr.) und an einem W egabhange vor G reunt’s Ziegelei bei
G rünbe rg (Hellwig).
Die K ru s te d e r G rü n b e rg e r Exemplare, welche ich allein sah, be steht aus
winzigen, z erstreu ten Körnchen, die der K ö r b e r ’schen Exemplare is t nach
d e r Diagnose (S yst. p. 351) be sse r entwickelt, i ’rüchte 0,1 mm. Gehäuse
weieh, ziemlich grosszellig, grünschwärzlich. Schläuche aufgeb la sen -k eu lig ,
Sporen länglich-elliptisch, anfangs zwei- bald viertheilig, an den Schnittstellen
eingesehnürt.
123. Amphoridium Mass.
Kruste weinsteinartig-mehlig. Früchte a n f a n g s ein g e s e n k t
o d e r in Wa r z e n d er Kr u s t e g a n z e i n g e s c h l o s s e n , dann
mehr weniger frei. Gehäuse e i n f a c h, hornig-kohlig, f l a s c h e n f
örmi g , u n t e n g e s c h l o s s e n , mit ahgestutzter, weich warziger
oder undeutlich durchbohrter Spitze. F ü l l f ä d e n ln S chl e im
ze r f l i e s s end. Sporen ellipsoidisch, u n g e t h e i l t , u ng e f ä r b t .
Diese G a ttu n g und die beiden folgenden werden von vielen Autoren in die
eine G a ttu n g : Verrucaria zusammengefasst, und in der T h a t sind die tren nenden
Unterschiede mässig, aber immerhin so, dass auch d e r Anfänger nicht
in Zweifel kommen kann, zn welcher G a ttu n g — oder, wem das be sse r dünkt,
U n te rg a ttu n g — irgend eine A rt gehört. Bei dem Riesenumfang, welchen
Verrucaria hat, is t je d e einigermassen h altbare T ren n u n g in mehrere G a ttu n gen
werthvoll.
Gemeinschaftlich haben alle drei Gattungen die undeutlichen in Schleim
zerfliessenden Füllfäden, das schwarze, hornig-kohlige Gehäuse, die ellipsoidischen
S p oren in 8sporigen Schläuchen und, was den S tan d o rt anbetrifft, die
Vorliebe für den Kalk, welcher zahlreiche Verrucarien beherbergt.
580. A. mastoideum M a s s . (V errucaria mastoidea Kbr.) K ru ste ausgebreitet,
weinsteinartig-staubig, s c h m u t z i g g r a u w e i s s l i c h , a u fo f t u ndeutlichem,
schwarzem Vorlage r. F rü ch te in v e r e i n z e l t e , s t a r k g e w ö l b t e
W a r z e n e i n g e s e n k t , mittelgross, mit f a s t f l a c h e m , s c h w a r z e m Scheitel
und warziger, fein d urchbohrte r Mündung. S p oren e i - e l l i p t i s c h ,
12—13 p dick, 25—28 p lang.
An Kalkfelsen des S ak rau e r Berges bei Gogolin (F ritz e , in S t. N. II.
als F . Baldensis aufgeführt, welche A rt fü r u n s e r Gebiet zu streichen ist).
K ru s te verunebnet, von unscheinbarem, fa st mehligem Ansehen. Frü ch te
0,5 mm, in z erstreu te W a rz e n ganz eingeschlossen, so dass nur der Scheitel
s ichtbar ist. Schläuche breitkeulig, S p oren mit gelblichem, krumig-öligem
Inhalte und von diesem sich s ch a rf abhebender Membran.
581. A. te ig h to n ii M a s s . K ru s te au sgebreitet, dünn, weinsteinartigstaubig,
verunebnet, r ö t h l i c h g r a u , V o rlag e r undeutlich. Frü ch te mittelg
ro s s, anfangs ganz in f l a c h e , w a r z e n a r t i g e E r h e b u n g e n des Lagers
e i n g e s e n k t , sp ä te r mit h a l b k u g l i g e m , m a t t s c h w a r z e m , b r e i t u n d
e i n g e d r ü c k t d u r c h b o h r t e m S c h e i t e l b i s z u r H ä l f t e v o r t r e t e n d .
S poren b r e i t e l l i p t i s c h , 12—13 p dick, 20—23 p lang.
An beschatteten Marmorkalkfelsen des Kitzelberges hei Kauffungen (St.).
Von d e r vorhergehenden A rt durch die im A lte r weit vertre ten d en Frü ch te
und die n u r niedrig wulstige Uraringung derselben ln der Ju g en d abweichend,
s te h t diese A rt dem A , dolomiticum Mass. am nächsten, le tz teres h a t aber
b e sse r entwickelte K ruste , schmälere S p oren und spindelig-keulige Schläuche,
welche bei Leightonii bre it bauchig-keulig bis fa st eiförmig und s eh r dickwandig
sind. Die 8 Sporen liegen im oberen Theile des Schlauches eng zusammen,
sind regelmässig breit-elliptisch und beiderseits b re it abgerundet.
124. Lithoicea Mass.
Kruste (meist) knorpelig. Früchte in die Kruste fast ganz
eingesenkt oder von ihr überdeckt. Gehäuse d o p p e l t , äusseres
Lagergehäuse und eigenes, inneres, horniges, u n t e n of f ene s ,
mit stets deutlich durchbohrtem Scheitel. F ü l l f ä d e n in S chl e im
z e r f l i e s s e n d . Sporen ellipsoidisch, u n g e t h e i l t , unge f ä r b t .
Der H a u p tch a rak te r der G attung liegt in dem Ueberzogensein d e r B'rüchte
durch die K ru s te ; oft is t nur die feine Mündung in der leichten Anschwellung
d e r K ru s te das Zeichen einer d a ru n te r sitzenden P'rucht.
582. Xi. maura (W b g .) [Verrucaria maura cc opaca Kbr.). Kruste
ergossen, d ü n n , fast h äu tig -w e in s te in a rtig , r i s s i g g e f e l d e r t , m a t t -
s c h w a r z , a u f gleichfarbigem, oft dendritischem Vorlager, b'rüchte s e h r
k l e i n , kuglig, von der K ru s te fa st ganz überdeckt oder wenig vorragend,
mit e ingedrückter Mündung. S p oren eiförmig oder elliptisch, 6—7 y dick,
11—15 y laug.
KrypU F lo r a II. 2. ¿ 1