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sp äte r gleichholiem oder etwas niedergedrücktem Rande. Ein doppeltes Gehäuse
(zeorinisch) habe ich selbst u n te r dem Mikroskope nicht wahrnehinen
können. Sporen elliptisch, 15—18 y dick, 30—40 y lang, sehr b re it gesäumt
und zuweilen mit zackig a usgebogte r S p o ren h au t; d e r innere, gelbliche bis
wasserhelle Kern is t eiförmig oder traubenkernfÖrmig, wasserhell bis gelblich,
oft ö lig -m ehrtropiig. Keimungsversuclie an selbstgesamnielten Exemplaren
waren leider ohne lirfolg, doch spricht die ganze B'orm d e r Spore für eine
gleiche Keimsclilauchbildung wie sie Ochrolechia zeigt.
45. Icmadophila Trev.
Früchte scheibenförniig, mit dünnem, wacbsartigem eigenem
nnd dünnem, bald verschwindendem Lager-Gehäuse. Sporen
wasserhell, zwe i t h e i l i g , s p i n d e l f ö rm ig .
Die n u r oberseits berindete K ru s te sch liesst sich dem S u b s tra t eng an und
en th ä lt n u r spärlich die gewöhnlichen, g ro ssen , runden, hellgrünen Gonidien,
dagegen zahlreiche s eh r kleine, länglich-elliptische, von ä u s s e rs t z a rte r Membran
umgebene Gonidien (L eptogonidien Th. F r.). B’rüchte zeorinisch, von
fleischiger Consistenz, mit einem zweischichtigen Keimboden, dessen obere
Schicht aus dicliter, die un te re aus lockerer verfilzten B’äden b e steh t und der
Gonidienschicht aufsitzt. Die locker zusammenhängenden Füllfäden der einzigen
A rt umschliessen schmale cylindrische, Ssporige Schläuche. Sperinogo-
nien „ seh r selten, in die Lagerkörnehen eingesehlossen, mit dem L a g e r gleichfarbiger
Oefiimng, vielgliedrige S te rigmata enthaltend, welche cylindrische, an
beiden Enden verdickte Spermatien abschnüren.“ Th. B’r. Lieh. Scand. p. 300.
228. J . a e ru g in o s a (S e o p .) . K ru s te ausgedehnt, k ö r n i g - s t a u b i g ,
g r a u g r ü n b i s w e i s s l i c h g r ü n , meist vom firnissartigen, helleren Vorlager
umsäumt. F rü ch te e r h a b e n s i t z e n d , mit f l e i s c h r o t h e r , flacher oder
leicht gewölbter Scheibe und b a l d v e r s c h w i n d e n d e m Rande.
An feuchten Orten, nur in der Eb. selten, so n st durch das ganze G. gemein;
a u f nackter Erd e, an Steinen, Holz und Baumleichen, über Moosen und
Pflanzenresten.
In der F a rb e der Frü ch te an Ochrolechia pallescens e rinnernd, aber durch
den verschwindenden B’ru ch tran d sofort gekennzeichnet, tlochgebirgsexemplare
mit ihren grossen, oft fa st gestielten B'rüchten, erinnern an Baeomyces. B'rüchte
bis 4 mm, s te ts zahlreich entwickelt. S p oren kahn- bis spindelförmig, mit
deutlicher Querwand, 4—5 y dick, 15—25 y lang.
46. Haematomma Mass.
Früchte angedrückt bis eingesenkt, mit eigenem wachsartigem
und bald verschwindendem Lager-Gehäuse. Sporen wasserhell,
vi e r - un d meh r t h e i l i g , h a a r f ö r m i g .
Das entweder dickkrustige oder staubig aufgelöste L ag e r is t gleichfalls
n u r oben b erindet und dem S u b s tra t eng angeschmiegt. Die i’rüchte sind
ro th oder röthlich g e fä rb t und besitzen ein eigenes, w achsartiges Gehäuse,
welches wenigstens in der Ju g en d noch vom Lagergeliäu.se ü b e rra g t wird. Die
Schlauchschicht b e steh t aus lockeren, fädigen, zuweilen gegliederten, oben
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röthlichen Füllfäden und Ssporigen, keuligen Schläuchen, deren S p oren durch
drei oder mehr parallele Querwände getheilt sind. Der Schlauchboden ist dick,
fast fleischig. Die Spermogonien sind warzenförmig mit graden oder gekrümmten
Spermatien.
229. H. v e n to snm (L.). K ru s te dick, weinsteinartig, r u n z l i g - w a r z i g ,
t i e f r i s s i g - g e f e l d e r t , g e l b g r ü n , a u f weisslichem Vorlager. Früchte
zahlreich, g r o s s , a n g e p r e s s t , mit m a t t b l u t r o t h e r , flacher oder leicht
gewölbter Scheibe und h e l l e r e m , s e h r d ü n n e m , fa st verschwindendem
Rande.
An Steinen und Felsen der Bg. und des HGb. verbreitet.
Bildet im HGb. oft über handgrosse K ru sten , welche durch ihr fa st glänzendes
Aussehen und auffällige Farben sehr kenntlich sind. Die Früchte sind
oft eckig-verbogen, mit g erunzelter Scheibe, deren matte F ä rb u n g durch eine
feine Rauhheit b ed in g t ist, und messen bis 3 mm. S p oren nadelfönnig, circa
4 p dick, 40 p lang, 5- und mehrtheilig, an einem Ende verdünnt, gerade
oder gewunden.
Auf der K ru s te s itz t häufig elii p a rasitischer K ernfrttchtler Tichothecium
pygmaeum K b r.; mit blossem Auge sich als feiner, schwarzer, oft in Lage rwarzen
e ingesenkter P u n k t zeigend, vielen Spermogonien ähnlich, p rä s cn tirt
er sich u n te r dem Mikroskop als winziger, fleischiger F ru ch tk e rn im koliligen
Gehäuse und h a t elliptische, braune, einmal quergetheilte, sehr kleine Sporen in
stumpfkeuligen, vielsporigen Schläuchen.
230. H. coccineum (D c k s .). K ru ste ausgebreitet, w e i n s t e i n a r t i g m
e h l i g , weiss bis hellgelblich, a u f fädigem, weissem Vorlager. Frü ch te k l e i n ,
e i n g e s e n k t , mit meist flacher, h e l l b l u t r o t h e r Scheibe, undeutlichem,
eigenem und meist e r h a b e n e m , s t a u b i g e m Lagerrande.
An F e lsen besonders Sandstein, von der Hgl. bis in’s HGb. h ie r und da
sehr selten an Bäumen, vorzüglich Buchen.
Von d e r vorhergehenden A rt durch die F a rb e der mehligen K ru s te — ich
sah aus Schlesien nie gelbe Krusten — leicht unterscheidbar. Frü ch te aus-
nahmsweis bis 2 mm, oft n u r punktförmig, viel heller und intensiver g eröthet
als bei TI. ventoaum, mit gleichfalls fein rau h e r Scheibe, im A lte r winkelig verbogen.
Der eigene Rand tritt höchstens als feine gelbliche Linie hervor und
wird meist von dem zuweilen einwärts gebogenem, mehligstaubigem L ag e rrande
verdeckt. Sporen lang spindelförmig, 3 und mehrtheilig, circa 5 p dick,
30—60 p lang.
231. H. e la tin um (A c h .). K ru s te ausgebreitet, dünn, mehlig-staubig
aufgelöst, g e l b l i c h w e i s s , a u f zartem, firnissartigem, weissem Vorlager.
Früchte k l e i n , a n g e d r ü c k t , mit flacher, b r ä u n l i c h r o t h e r Scheibe und
b a l d v e r s c h w i n d e n d e m , k ö r n i g -m e h l i g e m Lagerrande.
An alten Tannen in der Bg. des Riesengebirges nicht selten, doch meist
mir steril.
Frü ch te nicht über 1 mm, mit nur in der ersten Ju g en d bemerkbarem,
eigenem Rande, sp ä te r unberandet. Sporen spindel- oder iiadelförmig, circa
5 p dick und 50 p lang, beiderseits verseliinälert, oft spiralig gedreht.
M a s s a l o n g o tre n n te diese A rt als Gattung Loxospora ab, der häufig vor-
kommeiiden (jungen) u n g e t h e i l t e n Sporen wegen.
Krypl . Flor a II, 2. j q