St. capncinnm K g . Veget. Zellen 6 — 14mal so lang als breit, die
copulirenden manchmal kürzer, Sporen von der breiten Seite t i e f a u s g e s
c h w e i f t v i e r e c k i g (liegend-kreuzförmig), von der schmalen Seite lineallänglich,
mit farbloser g la tte r (?) Mittelhaut.
Veget. Zellen 14,5—20 fi breit.
S p o ren 45 p breit.
220. St. Tirlde K g. Veget. Zellen 4—10 mal so lang als breit, Sporen
von d e rb re i ten Seite a u s g e s c h w e i f t v i e r e c k i g , von der schmalen länglich,
mit farbloser, g a n z g l a t t e r , an d e n v i e r E c k e n g r u b i g e i n g e d r ü c k t e r
Mittelhaut.
Veget. Zellen G,6— 8 p breit.
Sporen 22—31 p
Um Breslau be! M arg areth ; um Pro sk au bei Wilhelmsherg und Jaschkowitz,
in Torfgräben.
221. St. vir©scens K g . Veget. Zellen 6 —12mal so lang als breit,
Mittelhaut der Sporen an den vier Ecken n i c h t e i n g e d r ü c k t ; so n st wie vor.
Veget. Zellen 8— 9 p breit.
Sporen 29—33 p --
Am Schwielung-See in der Nieder-Lausitz.
222. St. gracillimum K g . Veget. Zellen 8—2 0mal so lang als breit;
Seiten der S p oren etwas tiefer ausgeschweift, mit a u s s e n u n d in n e n f e in
w a r z i g e r Mittelhaut; so n st wie S t. viride.
Veget. Zellen 5 ,4—7 p breit.
Um Breslau bei Margareth.
2. G ru p p e : Desmidieae. Z e l l e n s y m m e t r i s c h , häufig in der Mitte
eingeschnürt, oft von seh r zierlicher Form, einzeln oder zu einfachen Fäden
verbunden. Chlorophyll entweder strahlig in je d e r Zellhälfte um je einen
o der zwei Amylonkerne geordnet, oder in sternförmig gestellten Längsplatten,
oder endlich in wandständigen Bändern. Ungeschlechtliche Vermehrung durch
symmetrische Quertheilung einer Zelle und Bildung einer neuen Hälfte an
je d e Hälfte der Mutterzelle. Copulation ähnlich wie bei den Zygnemeen,
a b er zwischen zwei freien Zellen, Zygospore mit einer derben Mittelhaut und
z a rte r Innen- und Aussenhaut versehen, kugelig oder eckig, gla tt oder mit
W arzen , Stacheln, P ro tuberanzen u. ä. besetzt. A u s d e r Z y g o s p o r e
e n tw i c k e l n s i c h n a c h e in em R u h e z u s t ä n d e e i n e o d e r z w e i b is
v i e r K e im z e l l e n , v o n d e n e n j e d e in z w e i g l e i c h e t h e i l u n g s f ä h i g e
T o c h t e r z e l l e n z e r f ä l l t .
Die Desmidieen sind Bewohner der stehenden süssen Gewässer, der Teiche,
Sümpfe und G räb en ; vorzüglich finden sie sich ln g ro s se r Menge und Mannigfaltigkeit
in den Wasseransammlungen der Torfstiche und Moore.
A nm . Bei der grossen Veränderlichkeit der Ge sta lt d e r Zygosporen innerhalb
einer und derselben Gattung (cf. Lundell: de Desmidiaceis, quae in
Siiecia inventae emet, observationes criticae. Upsaliae 71. pag. 2—5.) lässt
sich a u f dieselbe eine Eintheilung der Desmidieen nicht begründen; für
systematische Zwecke schien es am passendsten, die äussere G e sta lt allein
lur Eintheilung ln Untergruppen zu benützen und Desmidieae filiformes,
D. integrae, D. constrictae und D. incisae zu unterscheiden.
A. Die Z e llen b le ib e n n a c h d e r T h e ilu n g z u fa d e n fö rm ig e n F am ilie n v e rb u n d e n .
(Desmidieae filiformes.)
71. Gatt. Gonatozygon D.By.
Zellen l a n g e y l in d r is o li oder abgestutzt spindelförmig,
ohne E i n s c h n ü r u n g , mit axiler, oft aufgesetzte Leisten zeigender
Chlorophyllplatte, zu zerbrechlichen Fäden verbunden, bei
der Copulation getrennt und knieförmig eingeknickt. Zygospore
in einem rasch verschwindenden Mittelraum gebildet, kugelig.
223. G. Ralfsii D .B y. Zellen lang cylindrisch, 10— 20mal so lang
als breit, an beiden Enden unmerklich oder g a r nicht verdünnt, zu Mougeotia-
ähnlichenFäden verbunden; Z e l l h a u t g l e i c h m ä s s i g m i t k l e i n e n , s p i t z e n
W ä r z c h e n d i c h t b e s e t z t .
Dick 10,5—19 p.
In einem Teich an der Steinau bei Tillowitz, Kr. Falkenberg.
224. G. (?) laeve H i l s e . Zellen lang cylindrisch, m e i s t e i n z e l n ,
10— 16mal so lang als breit, an den grade abgestutzten Enden unmerklich
verschmälert; Z e l l h a u t g l a t t .
Dick 5—5,5 p.
In einem Graben unweit Schebltz bei Breslau.
72. Gatt. Hyalotheoa E h rb .
Zellen k u r z c y l i n d r i s c h , mit seichter, breiter Mitteleinschnü-
rung oder gar nicht eingesohnürt, zu Fäden verbunden, die meist
mit einer dicken Gallertscheide umhüllt sind; Chlorophyllkörper
ln jeder Zellhälfte 6—10 strahlig, mit einem Amylonkern. Zygospore
kugelig, glatt.
225. H. dissiliens B r é b . Bildet lange F ä d e n ; Z e l l e n in d e r M i t t e
s e i c h t e i n g e s c h n ü r t , ungefähr halb so lang als breit, mit g a n z g l a t t e r
Z e llh a u t.
Zelle 22—34 p bre it (ohne Gallertschelde).
Verbreitet; um Breslau bei Karlowitz, Pilsnitz, Nimkau u. a. 0 . ; um P ro s kau
am N ad im a tz-T e ich , bei Wilhelmsberg, Przyschetz und Schimnitz; um
Falkenberg am Hammerteich und im Ollsch ow -Te ich bei Tillowitz, im T u r liske
Teich bei Th e re s ie n h ü tte; Bralin, Kr. P o ln .-W a rten b e rg ; a u f dem Galgenberg
bei Streh len ; Stein-Kunzendorf u n te r der E u le ; in den Elbquellen im
226. H. mucosa E h r b , Bildet lange F ä d e n ; Zellen n i c h t e i n g e s
c h n ü r t , ungefähr so lang wie breit, vor dem Ende m i t 2 n e b e n e i n a n d e r
s t e h e n d e n R e i h e n k n ö t c h e n f ö rm i g e r W ä r z c h e n b e s e t z t (meist
nur an alten Zellen deutlich).
Zelle 18—20 p breit (ohne Gallertscheide).
Biichitz bei Löw en ; Gräben am Nadimatz-Teich bei P ro sk a u ; im Ollschow-
und Sedwornig-Teich be! T illow itz ; bei Hoyerswerda.