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ß. f a l l a x (H e p p .) . Lage r fa st p o l s t e r f ö r m i g , s t a r r , o r a n g e -
g e l b , Lappen b r e i t u n d k u r z , a u f s t e i g e n d , wenig zertheilt,
vorn gezähnt, soredientragend, Frü ch te selten, klein.
y. p o l y c a r p a (E h rh .) . L ag e r f a s t p o l s t e r f ö r m i g , Lappen s e h r
k u r z , s c h u p p e n a r t i g gedrängt, Frü ch te s e h r z a h l r e i c h , oft
das Lager völlig verdeckend.
An Bäumen und Steinen, seltener an Holz, von der Eb. bis iris HGb. verb
reitet, aber viel seltener als die vorhergehende A r t; ß n u r: seh r schön am
Basa lt des Willenberges bei Schönau (Kbr.) und der S trieg au e r Berge (Zimm.),
Blitzmühle be! G ö rb e rsd o rf an Melaphyr (Ev.), A ltv a te r (Plosel).
Von parietina s te ts durch den eigenthümlichen ölschimmernden Glanz des
derberen Lagers, aufsteigenden W’^uchs und reichliche Soredien unterscheidbar.
F rü ch te 1 — 2 mm, S p oren 10— 15 p lang, 5 — 7 ft bre it in schmalkeuligen
Schläuchen.
18. Candelaria Mass. p. p.
Lager kleinblättrig, aufsteigend, durch Haftfasern angeheftet.
Fruchtbau und Sporen wie bei X a n t h o r i a , S c h l ä u c h e
16—32spor ig.
Der innere L ag e r- und I ’ruchtbau genau wie bei Xanthoria. Die gelbe
F ä rb u n g wird aber nicht durch Chrysophansäure bewirkt und K a li causticum
v e rä n d ert die B'arbe des Lagers nicht; selbst s teril ist also leicht festzustellen,
welche Gattung man vor sich hat.
110. C. concolor (D c k s .) . (0 . vulgaris Mass. Kbr.) Lager häutig,
k l e i n b l ä t t r i g - s c h u p p i g , wachsgelb bis dottergelb, Blättchen aufsteigend,
dachziegelig, vielspaltig zerschlitzt mit k r a u s e m , k ö r n i g - s t a u b i g e m Rande.
Frü ch te klein, sitzend, mit flacher, dem L a g e r gleichfarbiger Scheibe, erhabenem,
welligem, glattem oder körnigem Rande.
An Laubholz von der Eb. bis in die Bg. verbreitet, meist steril.
Frü ch te 0,5— 1 mm, Sporen 6—15 p lang, 4—6 p breit, fa s t elliptisch, zu
16—32 in au fgeblasen-keuligen Schläuchen. Füllfäden gegliedert, oben ver-
dickt und gelblicli.
Nach T h . F r i e s ist dev Lichen candelarius L i n n e ’s, „welchen die Bauern
in Smoland von ;Zäunen, Mauern etc. abkratzen und dem T a lg beimengen,
damit an den F e s ttag en die Kerzen schön gelb au ssehen“ nicht unsere Gan-
delaria, sondern b e s te h t aus verkümmerter Xanthoria lychnea, Callopisma vitel-
lina und dem als Lep ra ria fla va der früheren A utoren bekannten s terilen Anfluge.
T I . P e ltid ea ce ae.
Lager blattartig, u n t e r s e i t s u n v o l l s t ä n d i g od er ga r
n i c h t b e r i n d e t , mit festen Haftfasern angeheftet. Früchte
schildlörmig, vom Lager nicht berandet, dagegen meist in der
Jugend v o n e i nem z e r r e i s s e n d e n , vom L a g e r g e b i l d e ten
S c h l e i e r bede ck t .
Vo rlag e r fehlt. Das Lage r is t bei allen Arten echt b la tta rtig, ausgebreitet,
m e ist anliegend oder an den Rändern aufsteigend, durch aus der Rinden- oder
Markschicht entspringende F a sern am Su b s tra te haftend.
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Die gehäusclosen Frü ch te erweitern sich zu meist ansehidichen Scheiben
deren z a rte r Lagerschleier bald z e rre iss t und dann In F e tz en am Rande haftet;
ein eigentlicher Lag e rran d fehlt.
Die Schlauchschieht ru h t au f einem einfachen Schlauchboden, welcher der
Markschicht oder unmittelbar der Gonidienschicht aufsitzt.
Bei allen unseren Arten tre ten nicht die gewöhnlichen Flechtengonidien im
Lager auf, sondern die bei Stictina (pag. 68) erwähnten blaugrünen, g ruppenweis
oder rosenkranza rtig verbundenen Gonidienkörner.
19. Nephromium Nyl.
Lager b e i d e r s e i t s b e r i n d e t , u n t e n n ic ht g e a d e r t .
Früchte schildförmig, auf der Rü c k s e i t e v o r g e z o g e n e r L a g
e r l a p p e n ganz angewachsen, ohne Schleier . Sporen spindelförmig,
4theilig, f a s t was s e r h e l l .
Von der bei uns nicht vertretenen G attung Nephroma (Ach.) Nyl. nur
durch die Gonidien abweichend, welche bei je n e r einzeln, hftllgrün und mit
derber Membran versehen sind.
Die kleinzellige Rindenschicht bildet au f der Unterseite bei N . laevigatum,
kleine Wärzchen, bei N tomentosum einen dichten Faserfilz. Die lockerfaserige
Markschicht ist bei N . laevigatum oben und unten von einer blaugrünen Gonidienschicht
begrenzt, bei N. tomentosum fehlt die un te re Gonidienschicht.
Die F rü ch te sind der U n te rseite vorgezogener, meist zurückgeschlagener
Lagerlappen ganz aufgewaehsen, ohne Gehäuse und ohne Sch le ie r; sie sind
fast kre isrund bis nierenförmig und ihre Schlauchschieht besteht aus ge tren n ten
Füllfäden und keuligen Ssporigen Schläuchen. Die S p o ren messen circa
6 p in d e r Breite und 3—4mal mehr in der durch drei parallele Querscheidewände
getheilten Längsrichtung.
Spermogonien warzenförmig, kurze walzige oder stäbchenförmige Spermatien
a u f vielgliedrigen Sterigmen einschliessend.
U L N. la e v ig a tum (A c h .). {Nephroma laevig. Kbr.) I.ag e r derbhäutig,
ausgebreitet, anliegend, schwach runzlig, grü n b rau n bis dunkelbraun, unten
hell- bis dunkelbraun, n a c k t o d e r f e i n r u n z e lw a r z i g , buchtig gelappt,
am Rande oft bleigraue Soredien tragend. Frü ch te rothbraun.
K. g e n u i n u m K h v . Lage r d e r b , b r e i t l a p p i g , u n te rseits hell, F ru ch tlappen
aufsteigend.
ß. p a p y r a c e u m (H o ffm .) . Lage r d ü n n e r , s c h m a l l a p p i g , u n te rseits
d u n k l e r , Fruchtlappon a n l i e g e n d .
An Bäumen und Felsen, a nur im HGb. und nicht häufig, ß von der Hg.
bis in’s HGb. häufig.
Die Fru ch tlap p en der kräftigen Normalform messen 1 cm Breite mit fast
ebenso gro ssen F rüchten, ß ist selten mehr als halb so g ro s s ; die Ränder der
Lappen sind bei beiden V a rie tä ten oft gek rau st und mit bleigrauen Soredien
besetzt (f. sorediatum Schaer.).
Die f. Lusitanica (Schaer.) ist kaum bei uns zu e rw a rten ; sie weicht n u r durch
die rothe F ä rb u n g des Markes, welche Kali hervorruft, ab. Nephroma expallidum
Nyl. is t vielleicht im HGb. aufzufinden, habituell ein kleines Nephromium laevigatum
vorstellend, unterscheidet es sich durch freudiggrüne Gonidien.