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lungen der meisten übrigen älteren Llchenologen publicirte. In
den von T h . F r i e s noch nicht veröffentlichten Familien werden
gleichfalls mannigfache Namensänderungen noch Pla tz greifen;
es sind das Correcturen, welche eben nur durch Finsicht von
Originalen der alten Autoren ermöglicht werden.
Indem ich der T h . F r i e s ’sehen Nomenclatur überall folgte,
habe ich bei Anführung der Synonyme mich meist d a ra u f
beschränkt, die von K ö r b e r und ß a b e n h o r s t gebrauchten
Namen zu citiren, ein weiteres Umfassen und Zurückgehen liegt
nach meinem Dafürhalten ausserhalb des Kähmens einer Pro vinzialflora.
Ausser der Benutzung der den Standortsangaben zu Grunde
liegenden K ö r b e r ’schen Werke und den aus T h . F r i e s
L i c h e n o g r a p h i a S c a n d i n a v i c a herübergenommenen Stellen
verdanke ich für die nachstehende Arbeit reiches Vergleichsmaterial
und zahlreiche, höchst werthvolle Notizen der liebenswürdigen
Bereitwilligkeit des Herrn Appellgerichtsrathes Dr.
F e r d . A r n o l d in München, des scharfsichtigen Durchforschers
der Flechtenflora Baierns und der Tiroler Alpen. Während der
beschreibende Theil des Werkes ausschliesslich meine Arbeit
ist, v e rd an k t die nachstehende Einleitung ihren historischen Theil
(Seite 1 4) der Meisterhand K ö r b e r s und ihren morphologischen
(Seite 8 — 18) dem Bearbeiter der schlesischen Pilze Dr.
S c h r ö t e r in E a s ta tt, nur die geographische ü eb e rs ich t (Seite
5—8) is t von mir verfasst.
Meine Stellung gegenüber der von Dr. S c h r ö t e r vertretenen,
a u f Wunsch der Eedaction aufgenommenen Ansicht über die
Theorie S e h w e n d e n e r ’s habe ich au f Seite 18 praecisirt.
F ü r den Systematiker ist der ganze Streit bedeutungslos.
Die Flechten bilden eine in sich so scharf abgeschlossene n a tü rliche
Gruppe, dass es uns gleichgültig sein kann, ob diese Gruppe
als selbstständige Ordnung an e rk an n t oder als Unterabtheilung
d e r Pilze aufgefasst wird.
Die Zahl der in Schlesien beobachteten Arten h a t sich während
des Druckes von 678 a u f 705 erhöht und gleichzeitig ist
die Gattung P l e o t o p s o raMs L S S . neu hinzugekommen. Des für
die n ächste Zeit sicher zu erwartenden weiteren Zuwachses
wegen habe ich die wahrscheinlich noch bei uns vorkommenden
Arten mit kurzer Characterisirung bei den betreffenden Verwandten
aufgezählt.
Allen, welche mich bei meiner Arbeit direct oder indirect
unterstützten, hiermit herzlichen Dank und den schlesischen Sammlern
speciell d a s Ersuchen, mir auch weiterhin durch Mittheilung
interessanter Funde, besonders aus den weniger durchforschten
Gebieten, Material zu ferneren Forschungen im Gebiete
der schlesischen Flechtenkunde zu geben.
I n n s b r u c k , k. k. bot. Garten, im Mai 1879.
Berthold Stein.