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Die kreisrunden schwarzen Früchte sitzen erhaben und sind bei unserer
A rt meist einfach, selten kreisfaltig sprossend, was bei den Gyrophoren fast
stets der F a ll ist. Das F ruchtgehäuse be steht aus dem eigenen braunen
Gehäuse umgeben von einem aus Mark und Rinde gebildeten Lagergehäuse.
Die Schlauchschieht, aus lockeren Füllfäden und kurzen sackartigen Schläuchen
bestellend, ru h t a u f einem schwarzbraunem Schlauchboden. Die Schläuche
un serer A rt sind einsporig, die anfangs ungefärbten sp ä te r braunschwarzen
Sporen elliptisch, nach beiden Richtungen des Raumes vielfach getheilt.
Die kleinen warzenförmigen Spermogonien schliessen vielgliedrige S te rig -
men mit kurzen walzigen Spermatien ein.
124. U. p n s tu l a t a (L.). Lage r lederartig, f l a c h a u s g e b r e i t e t , am
Rande buchtig gelappt, b e u l i g - b l a s i g , g r a u b r a u n , g r a u b e r e i f t ,
m i t g r o s s e n , f l o c k i g e n , s c h w a r z e n A u sw ü e h s .e n b e s e t z t , u n t e n
n e t z a r t i g k l e i n - u n d g r o s s - g r u b ig , sehr fein rissig gefeldert, lederbraun
oft grau bereift, i'ru ch tsch e ib e schwarz, vertieft bis gewölbt, mit dickem, ra u -
hem, schwarzem Rande.
An Felsen und Steinen der Hg. und Bg. gemein, doch selten fruchtend.
Das angefeuchtet g rünbraune L a g e r misst bis 10 cm, F rü ch te 1 — 3 mm,
Sporen 20—30 p dick, 40—70 p lang. Die schwarzen, oft zierlich bäumchenartig
verzweigten Lagerauswüchse sind Wucherungen der Rindenzellen und enthalten
zahlreiche Gonidien.
23. Gyrophora Ach.
Lager ein- oder vielblättrig, unten kahl oder faserig. Früchte
selten einfach, meist kreisfaltig sprossend. Schläuche Sspor ig,
S p o r e n u n g e t h e i l t , was s e r h e l l . ’
Die e inblättrigen Formen erinnern an UmUlicaria, doch ist ihr Lage r stets
ohne blasige Auftreibungen; bei den mehrblättrigen Formen tre ten die Blätter
oft dachziegelartig geo rd n e t auf.
^ Die obere Rindenschicht ist pseudoparenchymatisch, die ununterbrochene
Rinde d e r U nterseite meist faserig, aus kurzen verwebten Hyphen bestehend.
Das Mark gleicht demjenigen von Umbilicaria, die Gonidien lagern d a ra u f in
einer zusammenhängenden Schicht oder gruppenweis.
Der Gehäusebau der eingesenkt bis erhaben sitzenden, meist kreisrunden
Frü ch te gleicht der vorhergehenden Gattung. Die schwarze Fruchtscheibe Ist
selten glatt, sondern h a t entweder eine centrale W a rz e oder ist concentriscli
o der unregelmässig rillig gefaltet. Diese W arze n und F a lte n entstehen durch
Verkohlung, ganzer Bündel von Füllfäden, wodurch scheinbar eine aus mehre
ren zusammengeflossene F ru ch t entsteht. Zwischen den locker zusammenhängenden
Füllfäden sitzen keulige bis sackartige Schläuche, deren 8 Sporen
meist elliptisch, anfangs s tets wasserhell, bei den meisten Arten aber sp äte r
mehr oder weniger geb räu n t sind. Der Schlaucliboden is t verkohlt.
Spermogonien wie bei Umbilicaria.
12.5. G. sp o d o ch ro a (E h r h . 1793). {G. vellea Kbr. e t aut. plur. Lichen
velleus Ach. non L.) Lage r fa st lederartig, ziemlich dick, einblättrig, oben
grüugrau oder bräunlicli, g l a t t , unten faserig. Fruchtscheibe anfangs flach
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und mit centraler W a rz e , s p ä t e r g e w ö l b t , h ö k e r i g u n d s p < ä rlic li g e r i l l t ,
m i t k r ä f t i g e m R a n d e . S p o r e n 10 — 15 f t d i c k , 20 — 25 f t l a n g , in
s a c k a r t i g e n S c h l ä u c h e n .
a. n o r m a l i s T h . F r . {G. vellea K b r . p. p.) Lage r unten
s c h w a r z o d e r s c h w a r z b r a u n und e b e n s o f a s e r i g . Früchte
a n g e d r ü c k t .
ß. d e p r e s s a (A c h .). Lage r u n t e n h e l l , u n t e r b r o c h e n h e l l f a s e r i g .
Frü ch te e i n g e s e n k t .
An Felsen des HGb., a. (habe ich aus Schlesien nicht gesehen) nach K b r.:
Mittagstein, R eifträger (Fw.), g rö s s e r Teich (Göppert), ß häufig und stets
fruchtend.
Von der nachfolgenden A rt is t a im sterilen Zustande kaum sicher zu
unterscheiden, meist ist das Lage r nicht so dick und etwas g la tte r; ß ist mit
ihrem 5—10 cm grossen, dicht mit bis 2 mm grossen eingesenkten Früchten
besetzten, grünbräunlichem Lag e r, leicht kenntlich.
126. G. v e lle a (L.). {G, vellea spadochroaFJoT. p. p. Lichen velleusF.)
Lag e r lederartig, dick, einblättrig, bräunlichgrau, g la tt oder f e i n i e l d e r i g -
r i s s i g , unten schwarz, s eh r dicht schwarzfaserig. Frü ch te angedrückt, anfangs
flach, s p ä t e r h a l b k u g e l i g u n d s t a r k r i l l i g - g e f a l t e t , m i t d ü n n e m ,
v e r s c h w i n d e n d e m R a n d e . S p o r e n 7 — 8 fi d i c k , 9 — 10 (i l a n g , in
k e u l i g e n S c h l ä u c h e n .
An Felsen und Steinen d e r Bg. (und des HGb.? wahrscheinlich verbreitet)
bisher nur und zwar fruchtend: Granatlöcher bei Krummhübel (St.), Bibersteine
(St.).
Jedenfalls s eh r schwierige A rt und in sterilen Exemplaren leicht mit der
vorhergehenden zu verwechseln, durch die Frnchtmerkmale und die halb so
g ro ssen , fa s t kugligen S p oren dagegen leicht und sicher zu erkennen. Lager
10—15 cm gross, dicker als das irgend einer anderen Art, Frü ch te 2 — 3 min.
127. G. h i r s u t a (A ch .). Lage r p a p i e r a r t i g , f a s t s c h l a f f , einblättrig,
mit bogig-rissigem Rande, weissgrau, r e i f a r t i g b e s t a u b t und
f e i n r i s s i g g e f e l d e r t , unten hell röthlich- bis dunkelbraun. Frü ch te augedrückt,
anfangs flach, sp ä te r fa st kugelig, stark rillig gefaltet mit dünnem
Rande. Sporen klein.
f. v e s t i t a T h . F r . U nterseite h e l l , d i c h t g r a u f a s e r i g .
f. m e l a n o t r i c h a F w . Unterseite d u n k e l , d i c h t s c h w a r z f a s e r i g .
f. g r i s e a {Sw .) (murina Ach.). Unterseite hell oder dunkel, f e i n w a r z
i g p u n k t i r t , w e n i g o d e r n i c h t f a s e r i g .
An Steinen und Felsen der Hg. und Bg. nicht selten, doch bei uns s tets steril.
Sicher zu erkennen an dem papierartigem, dünnem, schlaüem Lager, welches
5 cm Durchm. meist nicht übersteigt. Unterseite weissröthlich bis schwarzbraun,
gegen den Nabel meist dunkler. Zuweilen sind die F a s e rn bündelweis
in W a rz e n verwachsen.
F rü ch te bis 2 mm, Sporen 5—6 ft dick, 9—12 ft lang, in keuligen Schläuchen.
128. G. c y lin d ric a (L.). Lag e r fa s t lederartig, ein- oder mehrblättrig,
buchtig gelappt, f a s t g l a t t , a s c h g r a u o d e r b r ä u n l i c h g r a u , m e i s t
g r a u b e r e i f t , m i t s c h w a r z f a s e r i g e m R a n d e , unten f l e i s c h - o d e r
g r a u r ö t h l i c h , mehr oder weniger dicht dunkelfaserig. Frü ch te anfangs
sitzend, flach, bald gestielt, fa s t kugelig, mit rillig g e fa lte ter Scheibe und
dünnem Rande.