) ;
malischen Körper (Schwärmsporen, ebenda. 1833 p. 73 und 1838
p. 135); über drei neue Algen vom Altvater und Charlottenbrunn
(Galodesmium, vermuthlioh Micrasterias? 1. o. 1835 p. 86 — 87);
über die Sporenbildung bei den Conferven (Oosporen von Oedogonium,
Vaucheria und Bolhochaete, 1. c. 1835 p. 89 — 93); endlich eine
üebersicht der sclilesischen Algen (1. c. 1847 p. 96). In diesem
der botanischen Section in der Sitzung vom 25. November 1840
vorgelegten Verzeichniss hatte Wimme r die Zahl der bis dahin
von ihm beobachteten und mit Sicherheit erkannten Algen anf 29
Arten unter 14 Gattungen angegeben; Wimme r ’s Herbar enthält
ausserdem noch viele von ihm gesammelte Arten mit zuverlässigen
Fundortangahen.
Auch J. v. F l o t ow ( f 1856) hatte in seinem Herbarium eine
sehr reichhaltige Sammlung von Algen meist aus dem Hirschberger
Thale zusammengebraclit, welche grösstentheils von K ü t z i n g
bestimmt wurden. Wichtig für die Geschichte der Algen ist seine am
6. September 1841 auf einem botanischen Ausfluge mit K o e r b e r
am Froschgraben bei Hirscliberg gemachte Entdeckung des Eaema-
tocoocus (Ghlamydococcus) pluvialis (Acta Aead. Gaes. Leop. Gar,
N. G. X X . II.); 1846 fand er denselben auch in Höhlen der Granit-
felson am Opitzberge bei Hirschberg. Derselbe entdeckte unter anderm
auch die Zoosporenbildung bei Ghroolepus umbrinum (Protococcus
crustaceus, Lepra rubens; vergleiche Cohn, Hedwigia Bd. I. No. 1).
K ü t z i n g führte in PhycologiaGermanica, Nordhausen 1845,
sowie m àm Species A l g a r u m , 1849, eins nicht geringe Zahl schlesischer
Algenfundorte an, deren Mittheilung er zum grössten Theil v.
F l o t ow verdankte; darunter viele als neue Arten bezeiohnete Formen
u.a.. Palmogloearupestris (feuchte Felsen der Sudeten, v. Flotow), Oloeo-
capsarubicunda (Hirschberg, v. Flotow), Protococcospulcher (anSteinen
im Boberbett, v. Flotow), Pr. earneus (Brunnenwasser, v. Flotow),
Leptothrix rufescens (an Brunnen, Hirschberg, v. Flotow), Nostoo Beil-
sohmiedianum (Lehmboden in Schlesien) N. sudeticum (v. Flotow),
Sphqerozyga Flotowiana (in Wassergläsern, v. Flotow), Eormidium
varium (auf Töpferthon, Hirscliberg, v. Flotow), Schizogonium Neesii
(schattige Felswände bei Hirschberg, v. Flotow), Gladophora sudetica
(fliessende Gewässer des Riesengebirges, Rudolphi), Gl. Flotowiana
(in Gräben), Ghroolepus abietinum (Hirschberg an Tannen, v. Flotow),
Lemania sudetioa (in der Kochel, v. Flotow) u. a.
Go e p p e r t wendete auch den schlesischen Algen sein lebhaftes
Interesse zu und sammelte viele interessante Arten. Im Jahre 1840
glückte es ihm, die älteste uns erhaltene Nachricht über eine schlesische
Alge zu bestätigen, nämlich die von Ku n d man n über die
Oderhaut, eine dick-zähe Haut, welche im August 1736 nach einer
Oderüberschwemmung anf dem verschlammten Rasen zurückgeblieben
war, und „völlig aiisgetrocknet, so fest wie Leder wurde und der
Huatte oder Watte völlig gleich sähe“ ( K u n d m a n n , Rariora artis
et naturae. Breslau 1736 p. 550). G o e p p e r t fand 1840 in der
Breslauer Bernhardinerbibliothek noch einen Rest der Ku n d ma n n -
schen Oderhaut, welche nach Wi mme r von einer Form der Glado-
phora fracta gebildet ist (Hebers, der Arb. d. Schl. Ges. 1840 p. 108),
während K ü t z i n g sie als besondere Art, Gl. viadrina abgetrennt
hat (Phycologia Germanica 1845 p. 216). Unter den späteren Funden
Go e p p e r t s ist insbesondere der interessante Nachweis des
eine öffentliche Oalamität bildenden Leptomitus lacteus in der Weistritz
bei Schweidnitz hervorzuheben (Jahresber. der Schles. Gesellsch. 1852
p. 54—62).
E h r e n b e r g bestimmte die in der Ku n dm a n n ’schen Oderhaut
enthaltenen Baoillarien und fand darin 15 Species, welche er in den
Monatsberichten der Berliner Akademie von 1841 beschrieb und
dadurch den ersten Beitrag zur Kenntniss schlesischer Bacillarien
lieferte. Eine der Ku n d man n ’schen ganz ähnliche Oderhaut wurde
von G o e p p e r t und Cohn 1849 auf einer Oderwiese bei Breslau,
und in ihr ein grösser Theil der von E h r e n b e r g bestimmten Bacillarien
wieder aufgefunden, dadurch das constante Vorkommen gewisser
Bacillarien auf gleicher oder doch ganz ähnlicher Lokalität durch
über 100 Jahre erwiesen; es wurde daraus von ihnen der Schluss
gezogen, „dass die niedersten und kleinsten Organismen ebenso gut
eingesessene ächte Bürger des organischen Reichs in jedem Lande
sind, wie die grossen Thiere und Pflanzen, und dass es daher möglich
sei, die mikroskopische Flora und Fauna eines Landes ebenso
nach Fundorten bestimmt anznlegen, wie wir es bisher nur für höhere
Thiere und Pflanzen gewohnt waren, und wie eine solche für Schlesien
vorzubereiten wir uns zur Aufgabe gestellt haben, nachdem
E h r e n b e r g durch seine Untersnohung der Oderhaut dazu den
ersten Grundstein gelegt hatte.“ (Üebersicht der Schles. Gesellsch.
1849 p. 53.)
F e r d i n a n d Cohn wurde im Jahre 1848 von Go e p p e r t angeregt,
sich mit der speciellen Untersuchung der Algen, zum Zweck
einer schon damals in Aussicht genommenen schlesischen Kryptogamenflora,
zu beschäftigen. Die Ergebnisse dieser Studien wurden
zuerst in den Uebersichten der Schles. Gesellschaft für 1849 gemeinschaftlich
mit G o e p p e r t , später von Cohn allein veröffentlicht.