sie im Üebrigen die Organisation geschlechtsloser Zoosporen besitzen;
die Cilien, das hyaline Ende, die contractile Vacuole, und den rothen
Pigmentfleck. Die Spermatozoiden dringen durch die Löcher in der
Wand des Oogoniums ein und verschmelzen mit den runden, dort
befindlichen Oosphaeren, die sich in Folge dessen zu befruchteten
Dauersporen oder Oosporen umwandeln. Bei der ändern den Sphae-
ropleaceen angehörigen Gattung Gylindrocapsa wird innerhalb des
Oogons nur eine einzige Oosphaere gebildet.
Bei den Sphaeropleaceen scheint, während hier zuerst eine ausgeprägte
Geschlechtlichkeit auftritt, das Vermögen, ungeschlechtliche
Zoosporen zu bilden, nur auf die Oospore beschränkt zu sein, deren
Inhalt (bei Sphaeroplea) nach einer Ruheperiode in Gestalt von
2—8 Schwärmern ansschiüpft, die sich dann zu vegetativen Fäden entwickeln.
Noch vollständiger haben sich die Zoosporen als geschlechtslose
Portpflanzungszellen neben der Geschlechtlichkeit erhalten bei den
Gattungen Oedogonium nnd Bolhochaete, Im Oogonium entsteht hier
eine einzige Oosphaere, die Entwickelung der Spermatozoiden zeigt eine
neue, weiter gehende Ausbildung der Geschlechtlichkeit. Während
nämlich in seltneren Fällen gewisse Zellen in der Reihe der vegetativen
Fäden sich als Antheridien verhalten und Spermatozoiden
entwickeln, ist in den häufigeren Fällen eine Scheidung der Geschlechter
in verschiedene Pflänzchen (Diöcie) eingetreten, und zwar so,
dass entweder der männliche, d. h. der Antheridien-Zellen tragende
Faden dem weiblichen ganz älmlich sieht, nur dünnere Zellen enthält,
oder aber dass er aus nur einer oder wenigen Zellen bestehend,
als sog. „Zwergmännchen“ epiphytisch auf dem weiblichen Faden
aufsitzt. In letzterem Falle entwickeln sich die Zwergmännchen
aus Zoosporen, und bringen nur eine geringe Anzahl von Spermatozoiden,
]—4, hervor. Die Oospore entwickelt auch hier beim Keimen
Schwärmzellen.
Die Gattung Vaucheria, deren vegetativer Thallus aus einem einzelligen
langen, verzweigten Schlauche besteht und welche grosse,
an der ganzen Oberfläche mit vielen Cilien bedeckte Zoosporen erzeugt,
entwickelt als seitliche Ausstülpungen ihrer Verzweigungen Oogonien
und Antheridien, meist nebeneinander stehend, in ersteren je eine
Oosphaere, in letzteren je viele Spermatozoiden; die befruchtete
Oospore keimt unmittelbar zu einer neuen Pflanze aus.
Bei den Gattungen Volvox und Eudorina, bei denen alle vegetativen
Zellen immer bewegt sind, bilden sich gleichfalls einzelne
Zellen zu Oogonien, andere zu Antheridien um, die Befruchtung
erfolgt in analoger Weise, wie bei Sphaeroplea.
Hieran schliesst sich die Befnicbtnng der fast sämmtlich im
Meere lebenden Fucaceen, bei denen das Oogonium eine oder mehrere
Oosphaeren enthält, von welchen jede nach der Befruchtung durch die
Spermatozoiden sich in eine Oospore nmwandelt, die sofort keimt.
Eine weiter gehende Differenzirung zeigt das Product der Befruchtung
bei der Gattung Goleochaete, bei welcher sich in jedem Antheridium
ein Spermatozoid entwickelt; nach der Befruchtung der Oosphaere
werden nämlich auch die benachbarten Zellen des Oogoniums
zu einem eigenthümlichen Waolisthiim angeregt, sie treiben Aestchen,
die sich als eine Art Berindung an das Oogonium anlegen und es
uraschliessen. Auch dadurch zeichnet sich Goleochaete aus, dass das
Oogonium einen besonderen Fortsatz zur Aufnahme der Spermatozoiden
entwickelt (von dem schon bei Oedogonium, eine Andeutung
vorhanden ist), indem es einen langen, oben offenen, mit Schleim
gefüllten Hals besitzt.
In der Ordnung der Fl o r ide e n geht geschlechtliche Fortpflanzung
nach einem ganz anderen Typus als die bisher betrachteten
vor sich; auch in morphogenetischer Beziehung gehören dieselben
einer ändern Entwickelungsreihe an. Bei ihnen hat der Träger des
Befruohtungsstoffes keine eigene active Bewegung; die Samenkörperchen
entwickeln sich im A n t h e r i d i um (Spermogonium) und besitzen eine
kugelförmige Gestalt, sind farblos und ohne Bewegungsorgane; sie
führen deshalb auch häufig einen ändern Namen: S pe rma t i um. Die
weibliche Zelle läuft in den einfachsten Fällen in einen haarartigen, an
der Spitze geschlossenen Schlauch aus, das T r i e b o g y n , welches die
Befruchtung vermittelt. Diese kommt dadurch zu Stande, dass die
Samenkörperchen, vom Wasser passiv fortbewegt, sich an die Wand
des Trichogyns anlegen und mit ihm copulirt, ihren Inhalt an dasselbe
abgeben. Die Folge der Befruchtung ist hier aber nicht die Bildung
einer einzigen Spore, sondern vielmehr das Aussprossen der weiblichen
Zelle, die man nun als C a r p o g o n i u m bezeichnet, in zahlreiche
Aeste, die an ihrer Spitze je eine Ca r p o s p o r e tragen. Gleichzeitig
sprossen die umgebenden Zellen des Carpogons aus und bilden oft
eine Umhüllung der Carposporen, die als F r u c h t bezeichnet wird.
Diese Art der Befruchtung zeigen unter den Algen des süssen
Wassers die Gattungen Lemanea, Batrachospermum und Ghantransia.
Auf die complicirteren Befruchtungsvorgänge bei den Florideen des
Meeres einzugehen, ist hier nicht der Ort. Die Florideen besitzen
ausserdem noch eine ungeschlechtliche Vermehrung, die ihnen gleichfalls
eigenthümlich ist, nämlich durch die sogenannten Vi e r l i n g s sporen
oder T e t r a s p o r e n . Dieselben sind unbewegliche Gonidien,
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