
8. Stereocaulon Schreb.
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Lagerstiele f es t , mit f e s t e r , nach aussen zuweilen locker
verwebter Ma r k s o h i c h t und dünner oft verschwindender Gonidien
und Bindenschicht, Lagerschuppen verschieden geformt, mit
fester Markschicht und dauernder Binden- und Gonidienschicht,
die Lagerstiele bekleidend oder am Grunde krustenähulich vereinigt.
Früchte ni cht hohl , weich, rothbraun. Sporen n a de l -
o d e r s p i n d e l f ö r m i g , 4 — m e h rt h e i l i g , wasserhell.
Bei einigen Arten ist ein dünnfädiges, zartes Vorlagcr vorhanden, welches
ausserordentlich fest am Su b s tra te haftet, bei den meisten jed o ch fehlt es.
Das meist ästige, aufrechte oder niederliegende, drehrunde, g la tte oder spinn-
webigc L a g e r be steht hauptsächlich aus den parallel laufenden, s tark verleimten
Markhyphen, von denen die äusseren dicker sind, und wird entweder durch
aus dem Mark stammende Haftfasern mit dem S u b s tra t fe st verbunden oder
liegt diesem n u r locker auf. Gonidien- und Rindenschicht verschwindet an
den Stielen der meisten A rten bald vollständig.
Die spärlich oder in Massen auftretenden B la ttsch u p p en sind schuppig,
warzig bis fa s t staubartig, zuweilen bilden sie corallenartige Aestchen. Sie
bestehen aus den gleichen Markhyphen wie die Stiele, besitzen aber deutliche
und dauernde Rinden- und Gonidienschicht.
Die Früchte sind end- oder seitenstäiidig, anfänglich flach und vom Lager
berandet, bald aber köpfchenartig gewölbt und den Rand verdrängend, nicht
selten zusammenfliessend. Die Schlaiichschicht be steht aus fadenförmigen,
getrennten Füllfäden und meist schmalkeulenförmigen 6 — selten 8 (nie 4)
sporigen Schläuchen und s itz t a u f einem kräftigen, ungefärbten Schlauchboden,
welcher a u f d e r Markschicht ruht.
Spermogonien sind punktförmig, sitzen in den Lagerschuppen und enthalten
an einfachen Sterigmaten grade oder gekrümmte lineare Spermatien.
Cephalodien finden sich häufig, sind mehr oder weniger kopfförmig, hell-
bis dunkelbraun, den Frü ch ten ähnelnd und sind hier wohl n u r krankhafte
Anschwellungen, wahrscheinlich hervorgerufen durch in ihnen sitzende Algen,
24. S t. e o ra llo id e s F r . Lagerstiele a u f s t e i g e n d , fa st ra sen bildend,
d em S u b s t r a t s e h r f e s t a n h a f t e n d , buschig-ästig, a n f a n g s
f e in f i l z i g , b a l d g a n z k a h l ; Lagerschuppen am Grunde fehlend, an den
Stielen zahlreich, f i n g e r f ö rm i g ä s t i g o d e r f a s t f a d e n a r t i g , s t a h l g r a u .
F rü ch te end- und seitenständig. Sporen h a a r f ö rm i g o d e r l a n g s p i n d e l f
ö rm i g , 3—6 theilig.
An Basalt- und Granitfelsen d e r Bg. und des H G b .: Keuliger Buchberg
in der Is e r und Kahlenberg bei K u n z en d o rf (Fw.), Kesselkoppe (St.).
Die fa st holzigen Stämmchen erheben sich bogig aus gemeinschaftlicher,
fe st an sitzender Basis bis zu 5 cm Höhe und trag en 1—2 mm g ro sse Früchte.
S poren 20 40 fi lang und 2,5—4 p. dick. — V o r allen anderen A rten durch
die fingerförmig zertheilten Lagerschuppen kenntlich.
25. S t. tom en to snm (Fr.). Lagerstiele a u f r e c h t , e i n z e l n o d e r
l o c k e r r a s i g , a n d e r U n t e r l a g e n i c h t h a f t e n d , wiederholt fa st gabelästig,
s e h r d i c h t grauweiss s p in n w e b ig - f ilz ig , Lagerschuppen am Grunde
spärlich, nach oben zahlreich, kleinschuppig, e i n g e s c h n i t t e n - g e k e r b t ,
weissgrau bis grünlichgrau. Frü ch te seitenständig, klein, gewölbt bis fa st kuglig,
Sporen haarförmig, 3—5 theilig.
In lichten Nadelwäldern, a u f Haideplätzen, besonders auf Sandboden von
der Eb. bis in die Bg. gemein.
Die g rö s ste u n serer Arten, bis 5 cm hoch und durch die senkrechten, fast
baumartig verästelten, schwammigen Stämmchen, die nicht an der Unterlage haften
und die an den oberen Theilen gleichmässig vertheilten Lagerschuppen kenntlich
Sporen 20—30 p lang und 2—3 p dick, Frü ch te 0 , 6 - 1 mm Durchm.
26. S t. a lp in um L a u r . Lagerstiele aufrecht, r a s i g , ä s t i g , a n d e r
U n t e r l a g e f e s t h a f t e n d , dicht w e i s s filzig, Lagerschuppen g e k n ä u l t ,
w a r z e n f ö rm i g , die unte ren kleinschuppig, eingeschnitten gekerbt, r e i n -
w e i s s o d e r g r a u w e i s s . F rü ch te meist e n d s t ä u d i g , m i t b r e i t e r
S c h e ib e . Sporen der vorhergehenden Art.
An Steinen und a u f Kiesboden des HGb. hin und wieder.
Hierher gehört als unwesentliche F o rm St. toment. var. alpestre Fw. mit
dünnerem Filze und niederliegenden Stämmchen. — Der Filz der Stämmchen
ist überhaupt ziemlich vergänglich und an den unteren Theilen sieht man oft
nackte Flecke. 2 - 4 cm hoch, Frü ch te 2 - 5 mm breit, von der vorhergehenden
A rt durch die reinweisse Fa rb e , zähere, festere Stiele etc. verschieden.
27. S t. in o ru s ta tnm F lk e . Lagerstiele aufsteigend, rasenbildend, an
der U nte rlage fe st sitzend, kräftig, s p a r r i g - a e s t i g , s e h r d i c h t f i l z i g ,
L a g e r s c h u p p e n w a r z i g , am Grunde spärlich, nach oben gehäuft, b l ä u l i c h
g r a u . Frü ch te e n d s t ä u d i g , m i t l e i c h t g e w ö l b t e r S c h e i b e . Sporen
haarförmig, 3 - 5 theilig.
In Sandgruben, Kieferwäldern, Haideplätzen etc. d e r Eb. und der H g l,
selten, um Bre slau : Paschkerwitzer Sandberg (Günther), Schebitz (St.),
F riedrichsberge bei Grunau, K av aü e rb e rg bei Hirschberg (Fw.), Goerlitz
(Baenitz), Goleow bei Rybnik (St.). Ausnahmsweise au f einem S chindeldache!
in Briese bei T reb n itz (St.),
Bildet runde 1,5—2 cm hohe Räschen, deren Stiele alle von einem gemeinschaftlichen
Mittelpunkte bogig aufsteigen, von weissgrauer, oft bläulich oder ro sa
angehauchter Fa rb e . Am unteren nicht mit Schuppen besetzten Theile brechen
die Stiele zuweilen in graue Soredien auf. Lagerstiele wenig ästig, s eh r brüchig.
Früchte 1—2 mm Durchm., Sporen 25—35 p lang, 2 , 5 - 3 p dick.
28. S t. p a s c h a le (L.). Lagerstiele aufrecht, locker-rasig, an der U n te rlage
w e n i g o d e r n i c h t haftend, kräftig, v i e l ä s t i g , z u s a m m e n g e d r ü c k t ,
anfangs dünn filzig, b a l d k a h l w e r d e n d , Lagerschuppen am Grunde verschwindend,
nach oben gehäuft, w a r z i g - s c h u p p i g , g e k e r b t , g rau oder
weissgrau. Frü ch te m e i s t e n d s t ä n d i g , fl a c h . Sporen haarförmig, 3—9 theilig.
An W ald rän d ern , a u f Haideplätzen etc. und a u f Steinen, hin und wieder
in der H g l, häufig in der Bg. bis iris HGb.
Höhe 1—5 cm, Früchte 0,5—1 mm, Sporen 2.5—35 p lang, 3 —4 p dick. —
Leicht kenntlich an den bald kahl werdenden Stielen, dem ganz lockerrasigen
Wuchs und der vorwiegend weissen F'ärbung.
29. S t. d e n n d a tum F l k e . Lagerstiele aufrecht, h o l z i g , s t a r r , a n d e r
Unterlage f e s t h a f t e n d , einfach oder sp arrig aestig, n a c k t . Lagerschuppen
am G r u n d e g e h ä u f t , nach oben fehlend oder gehäuft, f a s t s c h i l d f ö rm i g ,