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XVII. Verrucarieae.
Kruste einförmig, f r e u d i g g r ü n e , durch Theilung wachsende
Gonidien bergend.
V''oii deu Pyrenulaceen, welche die characteristischen Chroolepus-ahnWebew
Kettengonidien d e r Sclerolichenen zeigen, nur durch die Gonidien getrennt.
Die Entwickelung der K ru s te ist innerhalb der g ro s sen B'amilie eine sehr
variable und oft genug so spärlich, dass das unbewaffnete .Auge sie nicht
erkennt. Das B'ruchtgehäuse der überwiegenden Artenzahl ist ein kohliges
oder wenigstens dunkel gefärbtes. Der B'ruchtkern zeigt bald deutliche F ü llfäden,
bald p rä s e n tirt er sich als homogene schleimige Masse, in welcher die
Schläuche liegen.
119. Microglaena Lönnr.
Früchte fast kuglig. Gehäuse we i ch, dunkel. Füllfäden
deut l i ch. Sporen ellipsoidisch, erst parallel mehrtheilig, dann
ma u e r a r t i g v i e l t h e i l i g , f a r b los od er hel l ge f ä rbt .
Der meist spärlichen K ru ste sitzen die durchweg kleinen B’rüchte locker au f
oder sind in eigene B'ruchtwarzen eingesenkt und zeigen in einem hellbraunen
bis schwärzlichen Gehäuse einen B’ruchtkern, zwischen dessen zarten, oft
stark verleimten Füllfäden g rosse 2—Ssporige Schläuche sitzen, deren S p oren
anfangs wasserhell und durch 8— 12 pa ra lle le Querwände getheilt, sp ä te r durch
a u f diesen senkrechte Längswände m au e ra rtig vieltheilig und gelblich bis b räu n lich
auftreten.
Der Name Weitenwehera Kbr. ist 15 J a h r e jü n g e r als der obige Name.
5S9. M. sp h in o trin o id e s N y l. (Weitenwehera sph. Kbr.). K ru ste
ergossen, fa st schleimig, hellgrünlich, weisslich, grauröthlich, bräunlich oder
braunschwarz, a u f \mdeutlichem Vorlager. Frü ch te k l e i n , oberflächlich sitzend,
h a l b k u g l i g b i s f a s t k r e i s e l f ö n n i g , anfangs zimmtbraun, bald schwarz,
mit d e u t l i c h e r , n a d e l s t i c h f e i n e r Mündung. S p o ren zu 8, l a n g e l l i p t
i s c h , b e i d e r s e i t s z u g e s p i t z t , g e l b l i c h .
U eb er Moosen und au f na ck ter E rd e an B’elsen des kleinen Teiches, rechts
von der Lomnitz (Kbr.).
Nach Kbr. P a re rg . p. 329 is t an den schlesischen Exemplaren, welche ich
nicht sah, die K ru ste anfangs lauchgrün, dann braunschwarz. Früchte
0,2—4 mm, im Alter mattschwarz mit deutlich nabelartig eingedrückter
Oeffnung. Gehäuse braun. S p oren in spindelig-keuligen Schläuchen, anfangs
u nge fä rbt und parallel Stheilig, dann gelblich und seh r zahlreich manerartig
zertheilt, zuweilen fa st rautenförmig (kahnförmig Kbr.), 12—15 p dick,
45—52 p lang.
570. M. le u c o th e lia N y l. K ru s te ergossen, fa s t schleimig, schmutzigbräunlichgrün,
mit zahlreichen k l e i n e n , z e r s t r e u t e n o d e r g e d r ä n g t e n ,
h a l b k u g l i g e n b i s k u g l i g e n , g r a u w e i s s e n 'W a r z e n b e s e t z t . B'rüchte
kuglig, d e n 'W a r z e n e i n g e s e n k t , mit a n f a n g s p u n k t f ö rm i g e m ,
s p ä t e r m e h r v o r t r e t e n d e m , s c h w a r z e m o d e r g r a u s c h w a r z e m ,
s eh r fein durchbohrtem Scheitel. Sporen zu 8, länglich elliptisch, beiderseits
zugespitzt, u n g e f ä r b t .
U eber ahsterbenden Moosen und Pflanzenresten au f der Schneekoppe (Kbr.).
Ich sah die schlesischen Exemplare nicht. In den Alpen messen die oft
dicht gedrängten Fru ch tw a rz en 0,2—5 mm, die F ru ch t tr itt n u r mit dem flach
gewölbten Scheitel vor, bleibt im Uebrigen dauernd von der W a rz e als thallo-
dischem Gehäuse umschlossen. Gehäuse hellbraun, mit sehr feiner — nur
mikroskopisch e rk en n b arer — eingedrückter Mündung. Füllfäden deutlich,
z a rt fädlich. Schläuche spindelig-keulig. Sporen anfangs parallel 6— Stheilig,
im A lte r uiiregelmässig raauerartig vieltheilig, dauernd un g e fä rb t, 6 —S p dick,
20—25 p lang.
120. Sphaeromphale Kchbch. em.
Fruchtgehäuse weich oder fa st kohlig, H ym e n i a l g o n i d i e n
e n t h a l t e n d . Fü llfäd en u n d e u t l i c h . Schläuche wenig sporig.
Sporen ellipsoidisch, m a u e r a r t i g v i e l t h e i l i g , d u n k e l g e f
ä r b t . '‘tf
Von Microglaena habituell durch die eingesenkten B’rüchte, von denen nur
die Mündung vo rtritt, s eh r abweichend.
K ru s te g u t entwickelt, gefeldert oder warzig. B'rüchte den B'elderchen
eingesenkt oder vortretend, mit eigenem, hellerem oder dunklerem Gehäuse,
welches sich in einer feinen P o re öffnet. B'ruchtkern aus schwer kenntlichen
bald flockig z ersetzten Füllfäden und 1—2sporigen, sackigen Schläuchen bestehend.
S p oren gross, mit dunkelbraunem Inha lte und mehr weniger deutlich
sich abhebender hyaliner Membran. Die c. 2 p grossen, kugligen, b la ssgrünlichen
Hymenialgonidien tre ten s tets zahlreich im Fru ch tk e rn au f und geben
einen sicheren Unte rsche idungscha rakte r.
Der Gattungsname Sphaeromphale d a tirt von 1828 und hat vor dem synonymen
Staurothele Norm, von 1852 und Stigmatomma Kbr. von 1855 unbedingte
P rio ritä t. Die von K ö r b e r vollzogene T ren n u n g von Stigmatomma
und Sphaeromphale b e ru h t n u r au f der mehr oder weniger deutlichen thallo-
dischen Ueberkleidung der B'rüchte.
571. S p h . clopimnm (W b g .) (Stigmatomma clopimum Kbr.). K ru s te
ausgebreitet, dicklich, w e i n s t e i n a r t i g , r i s s i g o d e r w a r z ig k l e i n g e f
e l d e r t , B’elderchen gewölbt oder fa s t flach, r o t h b r a u n , a u f schwarzem,
oft dendritischem V orlage r. F rü ch te eingesenkt, mit punktförmiger, schwarz-
b rau n e r oder schwarzer, eingedrückter, vom L ag e r oft w ulstig umringter
Mündung.
f. c a t a l e p t u m (A c h .) (Stigmatomma cataleptum Kbr.). F e ld e rchen
f a s t f l a c h , g r ü n l i c h b r a u n , t r o c k e n s c h w a r z b
r a u n , oft grau b estaubt,
f. l i t h i n u m (A c h .) (Stigmatomma spadiceum K br.). B’elderchen
l e i c h t g e w ö l b t , g e l b b r a u n , h i r s c h - b i s c a s t a n i e n -
b r a u n . Fruchtm ündungen im A lte r etwas vortretend.
An Urgebirgsfelsen, von der Hgl. bis in’s HGb., se lten : die Normalform
an den Granatlöchern bei Krunimhübel (Fw., weder Kbr. noch ich sahen
Exemplare), f. cat. an der feuchten W an d des Echofelsens a u f dem Kynast
(Kbr.), f. lith. a u f trockenem, sonnigen D ioritbasa lt des breiten Berges bei
Striegau (Kbr.) und am Basalt d e r kl. Sehneegrube (St.).