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einem kleinen, dem Mutternetz gleich gestalteten Coenobinm aneinander
legen, welches nach Auflösung der Wand der Mutterzelle
frei wird und ohne weitere Theilungen heranwächst.
Zweitens entwickeln sich, gleichfalls simultan, in einer Mutterzelle
kleinere Schwärmzellen (M i c r o z o o s p o r e n) in noch grösserer
Zahl (bis zu ca. 30000) mit je 4 Cilien, die durch ein Loch in
der Wand der Mutterzelle ausschlüpfen, umherschwärmen und
c o pu l i r en können. Sie bilden, zur Ruhe gekommen (oh nur
nach eingetretener Copulation?), kugelige, mit einer Membran
umkleidete Zellen von Protococcus - ähnlichem Ansehen, die ein
langsames Wachsthum zeigen. Ihr Inhalt entwickelt sich nach
längerer Zeit (vorhergegangener Austrocknung) zu 2—5 grossen,
mit je 2 Cilien versehenen Schwärmzellen, welche ausschltipfen
und nach einiger Zeit des Umherschwärmens ihre Bewegung verlieren.
Sie wachsen dann zu grossen, vieleckigen, unregelmässig
gestalteten, an den Ecken in Spitzen oder kurze Hörnchen aus-
laufenden Zellen ( P o l y e d e r n Pringsh.) heran, aus derenlnhalt sieh
nach Abwertung der dicken äusseren Haut durch simultane Theilung
in ganz ähnlicher Weise, wie bei der Vermehrung durch
Macrozoosporen, ein in der Regel aus viel weniger Maschen
bestehendes junges Netz entwickelt, welches durch Auflösung der
Membran der Mutterzelle ins Freie gelangt.
108. H. n tr ic n la tnm R o th . Einzige A rt. Die Ne tze sind j e nach ihrem
A lte r und dem S tan d o rt von s eh r verschiedener Grösse, bis zu % m lang;
Zellen bei entwickelten Exemplaren meist 4—6, auch 8—10 mm lang,
0,125—0,2 mm dick ; Macrozoosp, 10 p lang, 8 p dick; Microzoosp. 5—8 p lang,
3—6 p dick.
ln Teichen und ähnlichen stagnirenden Gewässern, manchmal in ungeheurer
Menge, dann wieder plötzlich verschwunden: Breslau, 1865 im S tadtgraben an
d e r Liebigshöhe, einzeln bei Marienau; um S treh len a u f dem Galgenberg und
bei B’ried e rsd o rf (1877); im P ro sk au e r botanischen Garten In einem Kübel
mit Marsilia, in g rö s se r Menge im Teich von E llg u th -P ro sk au (1876); in einem
Teich im Tillowitzer Sch lo ssp a rk ; bei F ried lan d K r. W ald en b u rg ; im Qualkauer
Granitbruch bei Zo b ten ; Buchwald bei Schmiedeberg; Greulich, Kr. Bunzlau;
Moys bei Görlitz.
b. B ild u n g d e r Z o o sp o re n d u rc h su e c e d a n e Zw e ith e ilu n g .
35. Gatt. Pediastrum Meyer .
C o e n o bi um ebeu, sche ibenförmig, dur ch bestimmtgestaltete,
parenchymähnlich verbundene Zellen gebildet, s t e r n f örmi g ,
frei im Wasser schwimmend. Die M a c r o zo o sp or e n werden
durch suecedane Zweitheilung einer Zelle des Coenobiums gebildet,
treten aus letzterer in einer UmhUllungsblase aus und verbinden
sich in dieser, nachdem sie zur Ruhe gekommen sind, zu einem
neuen Coenobium, welches beim weiteren Wachsthum die Umhtillungsblase
sprengt.
Die M i c roz oo spo r en bilden sich in derselben Weise, aber
in grösserer Anzahl, schlüpfen ans der Mutterzelle ans und schwärmen
im Wasser umher; über ihr weiteres Schicksal ist nichte
bekannt, doch verhalten sie sich wahrscheinlich ähnlich wie . die
von Hydrodictyon.
a. Zellen d e r Mltle d e r S c h e ib e g a n z -ra n d ig , lü c k e n lo s p a r e n c h ym a lia c h v e rb u n d e n , o ft
zw e i S c h ic h te n d i c k ; R a n d z e l i e n g a n z r a n d i g m it j e 2 s ta c h e lfö rm ig e n a u fg e s
e tz te n S p itz e n ; C o e n o b ium m e is t v o n u n re g e lm ä s s ig e r S e s ta lt (.fn om o p e d ium A.Br.)
109. P. in te g rum N ä g . Zellen sämmtlich ganzrandig, die der Mitte
und des Randes ziemlich gleichgestaltet, rundllelt oder etwas eckig, doch nur
die des Randes mit je 2 aufgesetzten Stacheln.
Coenobien 4-, 8-, 16-, 32- und 64-zellig.
Durchm. d e r Zellen 2 0—28 pln
den Mergelgruben von P e te rw itz bei Strehlen.
ß, Z e l l e n d e s R a n d e s z w e i l a p p i g o d e r z w e i t h e i l i g , j e d e r d e r b e i d e n
L a p p e n n i c h t w e i t e r g e t h e i l t (D in c linium A.Br.).
* Z e l l e n d e r M i t t e l ü c k e n l o s m i t e i n a n d e r v e r b u n d e n ; R an d z e lie n
se itlic h z iem lic h w e it m it e in a n d e r v e rw a c h se n .
110. P. Bo ry an um M e n e g h . Randzellen aiisgerandet oder kurz zweilappig,
die Läppchen in je einen stumpfen, einfachen, oft köpfchenförmigen
Fortsatz auslaufend; Z e lle n d e r Mitte vieleckig, am vorderen Rande oft leicht
aiisgerandet.
Coenobien meist 16-, seltener 8-, 32-, oder 64-zellig.
Durchm. der Zellen 20—25 p.
Aendert ab:
a. genuinum nob. Randzelien zweilappig, die Läppchen in hornformige
F o rtsä tz e auslaufend; Zellmembran punctirt.
b. brevicorne A .B r. Randzellen ausgerandet, in kurze Hörnchen e n d ig en d ;
Zellmembran seh r schwach punctirt.
C. granulatum Rabh. Membran und Hörnchen mit zahlreichen W ärzchen
besetzt, so n st wie a.
In Teichen und Gräben v erbreitet, namentlich die F o rm a : um Breslau in
Wasserlöchern an der Oder vor dem zoologischen Garten, bei Pilsnitz, zwischen
Oswitz und Ransern, bei Schwoika, bei Domatsehine; am Galgenberg und in
den P rleb o rn er Marmorbrüchen bei S treh len ; um P ro sk au am Neuhammer-
Teich, bei Kl.-Schimnitz und im E llguther Te ich ; im Tu rlisk e- und Ollschow-
Teich bei Tillowitz; im Kunitzer See bei L iegnitz; im Queckbrunnen bei
Bunzlau; in einem Teich bei A rn sd o rf im Hirschberger Thal. Die Fo rm b.
bei Pilsnitz bei Breslau, c. bei Strehlen.
* * Z e l l e n d e r M i t t e L ü c k e n z w i s c h e n e i n a n d e r l a s s e n d ; R an d z e lle n
n u r an d e r B a s is e in k u r z e s S tü c k m it e in a n d e r v e rw a c h s e n .
111. P . p e r tu s um K g . Randzellen tie f zweilappig, die Lappen in mehr
oder weniger lange, g rad e oder gekrümmte, spitze oder stumpfe (aber nicht