
K ru s te meist mehlig, abei’ aucli schorfig und dann feinrissig, reich an goldgelben
Gonidien, daher die F ä rb u n g d e r abgeriebenen Stellen. Frü ch te bis
0,5 mm, stets bis In’s A lte r zierlich und abstechend berandet, anfangs meist ru n d lich,
sp ä te r länglich v e rz errt und fa st rillig. Gehäuse und Schlauchboden
kohlig. Schlauchschicht anfangs gelatinös, mit spärlichen, seh r zarten, oben
hellbraunen B'üllfäden, bald krumig zersetzt. S p o ren in keuligen, zuweilen
oben etwas bauchigen Schläuchen, 2—3 p dick, 22—36 p lang, 4—Stheilig,
meist grade, nadelfönnig oder schmal spindelförmig, an beiden Enden leicht
ziigespitzt. Die schwarzbrauiien, warzigen Spermogonien bergen sehr kleine,
1 p Dicke und 3—4 p Länge messende, walzige Spermatien.
482. L. ly n c e a Sw . K ru s te ausgebreitet, u n e b e n , k ö r n i g - m e h l i g ,
w e i s s , a u f weissem Vorlager. Frü ch te e r s t e i n g e s e n k t , s p ä t e r v o r t
r e t e n d , anfangs rundlich und flach, dann meist l i n e a r - l ä n g l i c h , mit
r i l l i g e r o d e r l e i c h t g e w ö l b t e r , schwarzer, d i c h t b l a u w e i s s b e r e i f t e r
Scheibe nnd dünnem, wenig vortretendem, meist bereiftem, schwarzem Rande.
Nach R abenhorst (Krypt. B'l. v. Saclisen p. 38) „an Baumrinden an der
Tafelfichte zugleich mit der Soredien tragenden B’o rm : Spiloma fuliginosum
T u rn . (Fw.).“
Ich sah keine schlesischen Exemplare der so n st in SW .-E u ro p a a u f Eichenrinden
nicht seltenen Flechte. — Von der vorhergehenden A rt durch meist
dickere K ru ste und mehr längliche B'rüchte, welche bei 0,2—3 mm Breite
1 mm Länge messen, ausgezeichnet. In n e re r Ban wie bei L . illecebrosa.
Sporen meist Stheilig, iiadelförmig, 2 p dick, 18—24 p lang.
95. Opegrapha Humb.
Kruste einförmig, anfangs oft nnterrindig. Früchte s t r i c h förmi
g (selten rundlich). Gehäuse k o h l i g o d e r d u n k e l b r a u n .
Sporen l ä n g l i c h e l l i p t i s c h bi s s p i n d e l f ö r m i g , p a r a l l e l
vi er - bi s meh r t h e i l i g , ungefärbt.
K ru s te bei den steinbewohnenden Arten oft s eh r üppig, bei den Riiiden-
bewohnern meist dürftig. Früclite durch das vortretende, bei 0 . horistica
(Lght.) nnd 0 . bullata (P e rs.) weiche, so n st immer kohlige Gehäuse meist
dentlich beran d et und oft tie f rillenförmig. Schlauchboden meist kohlig.
Schlauchschieht aus gewöhnlich verleimten Füllfäden und keuligen Ssporigen
Sohläuchen bestehend. Sporen fingerförmig d. h. länglich elliptisch und beid
erseits abgerundet oder spindelförmig mit 3 oder mehr parallelen Querwänden.
Spermatien stäbchenförmig, grade oder gekrümmt.
483. 0 . h o r is tic a (Lght. sub Verrucaria). ( 0 . zonata Kbr. p. p. min.)
K rn s te dünn, aiisgebreitet, fa st weinsteinartig, s c h m u t z I g - r o t h b r a u u , oft
ü b e rsä t mit kleinen, gleichfarbigen Körnchen oder sehr k l e i n e n , g r a .n w e i s s -
l i c h e i i , m e h l i g e n S o r e d i e n , v om s c h w a r z e n V o r l a g e r u m s ä u m t
u n d f e l d r i g d u r c h k r e u z t , Frü ch te klein, zahlreich, sitzend, v e r z o g e n
r u n d l i c h o d e r e l l i p t i s c h , mit flacher, m a t t s c h w a r z e r Scheibe und
d i c k e m , w u l s t i g e m , oft hoch vorragendem, m a t t s c h w a r z e m , nacktem
o der braunröthlich bestäubtem Rande, zuweilen scheinbar vom L a g e r berandet.
S p oren l a n g s p i n d e l f ö rm i g , meist 6theilig.
An feuchtstehenden Melaphyrfelsen im B üttne rgrunde bei G ö rb e rsd o rf (St.),
k lafterweite Strecken bedeckend und reich fruchtend. Wahrscheinlich im V o rgebirge
ve rbre ite t und n u r bisher mit d e r nachfolgenden A rt verwechselt.
Die K ruste , welche angefeuchtet s tarken Veilchengeruch entwickelt, im H e r-
b a r w ieder E rw a rten a b er nicht ausbieicht, ist so feinrissig zertheilt, dass das
blosse Auge meist eine zusammenhängende Fläche zu sehen glau b t und e rs t
eine gute Loupe zeigt die Zertheilung in circa 0,2 mm g ro sse flache F e ld e rchen.
Die Durchkreuzung der K ru s te durch das schwarze Vorlage r, wodurch
die K ru ste das zertheilte, la n d k a rten artig e Aussehen erhält, bewirkte in V e rbindung
mit dem ähnlichen F arbenton beider Arten, d a ss diese A rt und die
nachfolgende 0 . zonata Kbr. bisher von den deutschen Llchenologen zusammengeworfen
wurden, obgleich sie himmelweit g e tren n t sind.
F rü c h te meist rundlich, 0,4—7 mm, die Scheibe liegt oft so tie f innerhalb
des dicken Randes, dass man eine angiocarpische B’rueht zu sehen glaubt;
die F rü c h te sehen immer matt, oft unrein schwärzlich aus. Gehäuse weich,
dunkelrothbraun bis braunschwarz, Schlauchboden weich, hellgelbbraun bis
fa st farblos, Füllfäden s eh r bald krumig z ersetzt, von oben h e r dunkelgelbbraun
bis braun werdend. Schläuche lang- und aufgetrieben-keulig, reichlich doppelt
so g ro s s als bei 0 . zonata K b r.; S p oren lang spindelförmig, beiderseits lang
zugespitzt, 3—5 fl Dicke, 2 2 - 3 4 p Län g e messend, normal Gtheilig, doch
kommen untermischt 2, 5 und 7theilige, nur ä u s s e rs t selten 4theilige v o r, bei
welchen dann meist eine Hälfte ungetheilt, die andere Stheilig ist. — J o d
f ä rb t die Sclilauchschicht gelbröthlich, den Schlauchboden trü b grünblau, bei
0 . zonata v e ru rsa ch t es die gleiche F ä rb u n g , n u r um eine Nuance dunkler.
Im Herb. A r n o l d ha tte ich Gelegenheit das vollkommene Uebereinstimmen
L e i g h t o n ’scher Originale mit den schlesischen Exemplaren zu constatiren.
Dagegen weicht die süddeutsche 0 . horistica (Lght.) in Arnold Lieh. J u r. 183
und Zwackh Lieh. exs. 441 ab : durch weniger auffällig lan d k a rten artig durchkreuzte,
dünne graugelbliche oder graubräuiiliche K ru s te und etwas schmälere
3—3,5 p dicke, 26—38 p lange S p oren und is t als ß A rn oU i Stein gegenüber
u n s e re r typischen F o rm ( a Leightoni St.) zu bezeichnen.
484. 0 . z o n a ta K b r . p. p. m a x . K ru s te dünn, ausgebreitet, weinsteina
rtig , g r a u r ö t h l i c h b r a u n , im H e rb a r bald in weisslichgrau ausblassend,
m i t s o r e n m a t i s c h e n K ö r n c h e n d i c h t b e s t r e u t , v om s c h w a r z e n
V o r l a g e r u m s ä u m t u n d f e l d r i g d u r c h k r e u z t . B'rüchte selten, klein,
a n g e d r i i c k t , v e r z o g e n r u n d l i c h o d e r k u r z s t r i c h f ö r m i g und dann
deutlich rillig, mit flacher, nackter, t i e f s c h w a r z e r Scheibe und d i c k e m ,
w u l s t i g e m , weit vortretendem, die Scheibe oft fa s t verdeckendem, t i e f s
c h w a r z e m , zuweilen fa s t glänzendem Rande. Sporen s p i n d e l f ö rm i g ,
4 t h e i l i g .
Mit Frü ch ten an den F e lsen des T eu fe lsg ä rtch en s (Kbr.) und am Granit
d e r Spa tlöche r bei Krummhöbel (Stein). Wahrscheinlich gehören hierher auch
die Exemplare vom Kochelfall (Kbr.), während die vom Urschiefer des Rosengarten
bei Seiffersdorf (Kbr.) — ich sah von beiden Orten keine Exemplare —
wohl zu horistica gehören werden. Es würde dann 0 . zonata der oberen Bg.
und dem HGb., horistica d e r unteren und mittleren Bg. angehören.
Die Kruste is t angefeuchtet geruchlos. Von 0 . horistica Lght. durch die
oben angeführten äusserlichen Merkmale allein schon leicht unterscheidbar,