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welclie aus sehr z arten Hyphen, zahlreichen Gonidien und sehr dünner Rin-
denschiclit besteht. Die F ruchtwarzen un serer beiden Arten messen 0,1—2 mm,
in ihnen s itz t der völlig fleischige, weiche F ru ch tk e rn ganz eingesenkt, umgeben
vom zartem, weichem, fa st farblosem Gehäuse. Die B'ruchtscheibe is t mit
blossem Ange kaum erkennbar. Aus dem wasserhellen Schlauchboden erheben
sich ganz schlaffe, diinne, meist bogige, zuweilen verästelte B'üllfäden,
zwischen welchen zahlreiche Schläuche in allen Entwickehmgsstadien fa s t stets
anzutreil'eu sind. Anfangs klein walzig oder blasig strecken sie sich bald
s eh r in die Länge, sind fa st cylindrisch oder w u rs ta rtig hin- und hergebogen,
erfüllt von gelblichem, zähflüssigem Inhalte, w e rden dann keiilig-blasig aufgetrieben
und sind von Hunderten winziger, meist elliptischer, b a cterienartiger
Sp oren erfüllt, welche oft an jed em Ende einen dunkleren T ro p fen zeigen.
Schliesslich sp itz t sich der Schlauch mehr weniger lancettlich zu und entleert
aus dieser Spitze die Sporen. Spermogonien sah ich nicht. Thelocarpon Nyl.
d a tirt von 1 8 5 4 , Thelomphale B'w. ist e rs t 1 8 5 5 publicirt worden und daher
ungültig; der Umstand, dass F l o t o w schon lange vorher in Briefen an K ö r b
e r den Namen benutzt hat, is t gegenstandlos.
273. Th. Laureri (B' w .) (Thelomphale L a u re ri Fw. Kbr.). K ru s te ? ; B'ruchtwarzen
meist g e d r ä n g t , klein, f a s t k u g l i g , S c h w e f e l - o d e r c i t r o n e n g
e l b , m e i s t g e l b s t a u b i g . F ru ch t einzeln, eingesenkt, mit eingedrückter
oder flacher, nadelstichartiger, graugelblicher oder dunklerer Scheibe. Sporen
breit elliptisch bis fa s t kuglig, 2—3 p lang, 2 p dick.
An altem Bre tte rw e rk und a u f na ck ter Torfe rde . Im Gebiete bisher nur
von V. F l o t o w (1824) „ au f feuchten Blaideplätzen der Grafschaft Glatz“
(genaue Sta iidortsangabe fehlt) gefunden und auch an d erw ärts seh r selten.
Z u r Untersuchung diente mir in e rs te r Linie ein erdbewohueudes P l o -
t o w ’sches Originalexemplärchen, dessen intensiv gelbe B’ruchtwarzen zu einer
warzig-körnigen K ru s te zusammengedrängt sin d ; a u f Holz sind die W a rz e n
etwas lockerer gestellt. W a rz e n 0,1 wenig überschreitend, fa st kuglig. Füllfäden
spärlich, schlank, sehr zart, undeutlich ästig. Sporen s te ts bre it abgestumpft
und erheblich kleiner als N y l a n d e r iu F l o r a 18G5 angiebt. Jo d
f ä rb t die Sclilauchschicht g a r nicht oder ganz unbedeutend gelblich, während
die Schläuche sofort hellblau oder blaugrünlich, ihr In h a lt sp ä te r bräunlich,
werden.
274. Th. epilithellum N y l. K ru s te meist undeutlich, sehr dünn, g rü n bräunlich,
fa st häutig-körnig, Vorlager? F ru ch tw a rz en z e r s t r e u t , k l e i n ,
n i e d e r g e d r ü c k t - h a l b k u g l i g , g r ü n l i c h g e l b , g l a t t . I'rü c h te völlig
eingesenkt, mit eingedrückter, feinpunktförmiger, graugelblicher Sclieibe. Sp o ren
elliptisch, beiderseits abgestumpft, 3—5 p lang, 2 p dick.
An umherliegendeii Basalt- und Grauitsteinen im Rossd o rfe r W ald e bei
B'alkenberg O/Schl. (J. Plosel).
Von d e r vorhergehenden A rt in Form und B’arbe der F ruchtwarzen abweichend,
weiche auch unbedeutend g rö s s e r sind, bis 0,2 mm. Die trübe re
Fa rb e , schmutzartige unscheinbare K ru s te und z erstreu ten W ärzch en lassen
die A rt leicht übersehen. In n e re r Bau wie bei Th. Laure ri, die Sporen etwas
g rö s se r und mehr elliptisch.
J o d fä rb t Schläuche nnd Schlauchschieht gelbrötlilicli, mit anfänglich m e ist
e i l , tre tende r, sehr schnell vergehender Blaufärbung des Schlauchbodens und
der unteren Schlauchschicht. —
N y l a n d e r ’ s e h e Originale, die A rt 1st b ish er n u r einmal Finnland
gefunden worden, sah ich nicht, aber die Diagnose ,n F l o r a 1867 stimmt
genau mit u n s erer schlesischen i'le c h te überein.
59. B e lo n ia Kbr .
Frucht in Lagerwarzen eingesenkt, mit punktförmiger Scheibe
und eigenem, weichem, hellem Gehäuse. Sporen n a d e l f ö rmi g ,
p a r a l l e l v i e l t h e i l i g , u n g e f ä r b t .
Das unterm Mikroskop fa st ungefärbte, dicke Gehäuse wird bis oben von
den gonidienreichen Lagerwarzen umschlossen, aus welchen es als weissl.cher,
wachsartiger, die dunkle Scheibe umgebender Ring he rv o rtritt. Die oft vo -
handenen scheibenförmigen E rweiterungen der Lage rw a rz en entstehen e rs t
durch das und nach dem Ausfallen der F rüchte. Aus einem verworren-fad.gen
Schlauchboden erheben sieb s eh r zarte, fädliche Füllfäden und £
rige Schläuche - K ö r b e r giebt je 4 Sporen an, ich sah an zahlreichen
frfschem Material s tets je 8 - . Die S p oren liegen eng aneinander g ep re sst
und sind in sehr zahlreiche Querfächer getheilt. Spermogonien fand ich nicht.
275. B. ß u s s n l a K b r . K ru ste we insteinartig, rissig-gefeldert, w a r z i g -
h ö k o r i g 'o d e r k ö r n i g a u f g e l ö s t , w e i s s b r ä u n l i c h , w e i s s l i c h g r ü n
o d e r o-r a u g r ü n l i e h (oft durch Anflüge sehr verunreinigt) au f weisslichem
V o rW r . F rü ch te z u 1 - 5 ln f a s t k u g l i g e n , b r ä i i n l . c h -w e , s s e n
Lagerwarzen mit v o r t r e t e n d e m , m a t t w e i s s e m G e h ä u s e und mnge-
dritekter, punktförmiger, fleischröthlicher bis schwärzlicher Fruehtscheibe.
An feuchten Stellen des Basaltes der kleinen Schneegrube besonders an
dem un te rs te n rechten V o rsp ru n g e (Kbr. St.), vereinzelt auch an der Mitteliider
(S t.). ,
Die K ru s te wechselt ihre B'arbe nach der Beleuchtung, an sonnigen Ecken
ist sie bräunlich, im tiefen Schatten fand ich g rasgrüne, lepros aufgeloste
Formen. Fru ch tw a rz en kuglig, halbkuglig oder durch Verschmelznug mehre e
uiiregelmässig hökerig, 0 , 3 - 8 mm gross. bräunlich mit weisslichem Scheitel,
in welchem als dunklerer P u n k t die B’ruchtscheibe hegt. Der vom eigenen
Gehäuse gebildete Ring is t meist ungetheilt, zuweilen aber
sige Viertheilung oder re is st unregelmässig strahlig aut, wobei / r u
dfnn lebhaft an Gyalecta erinnert. Zwischen den Frü ch ten s. z en s tets zahlreiche
W a rz e n , welche eine schwarze, schüsselformige Vertiefung zeigen es
sind das W arzen , deren F ru ch tk e rn ausgefallen ist S poren sah mh s tets 8
im Schlauche, meist regelmässig nadelfönnig, 3 - 4 ^ ^ i* &
ausserordentlich zierlich und regelmässig in oft über 30 fa st w u ife ig p
blasten zertheilt.
X II. Lecideae.
F ru ch t Gonidieu n i c h t einschliessend, mit vom Anfang an
geöffneter, runder, vom Lager (meist) nicht berandeter Scheibe.