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lä s s t zuweilen eine deutliche Theilung in zwei Stücke erkennen, ein unte re s
und in n e re s; das Amphithecium und ein oberes und ä u ss e re s; das Penthecium,
s eh r oft ab e r sind beide Theile so wenig gesondert, dass eine Unterscheidung
— fü r den ersten Augenblick wenigstens — nicht möglich ist und sie ein festes
Ganzes bilden. Der un te re Theil is t meist mehr minder kuglig und b irgt den
eigentlichen F ru ch tap p a ra t, die zu einem weichen Kern iimgebildete Schlauchschicht,
deren Füllfäden oft sammt dem sie tragenden Schlauchboden in eine
homogene gelatinöse Masse verschmolzen sind. Dieses untere Gehäuse b e steh t
ebenso wie das oben aus bald mehr, bald weniger deutlichen, parallelen F a s e rzellen
von h e lle re r oder dunkler F a rb e und is t bald unten ganz geschlossen,
bald mehr weniger offen. Der obere Gehäusetheil zeigt vorwiegend keglige
oder irgendwie v erlängerte F orm, is t meist schwarz, aus dicht verwebten
P a ra lle liad en gebildet und lä s s t in der Regel eine schwarze Aussenschicht und
eine helle Innenschicht unterscheiden, von welch’ le tz te re r bei seh r vielen Ga ttungen
den Füllfäden (P araphysen) ähnliche z arte Fäden — P e rip h y s en —
ausgehen. Der innere freie Raum des Peritheciums ist oft deutlich geschieden
in einen unteren rundlichen Raum, der sich unmittelbar dem F ru ch tk e rn
oben anschliesst und einen oberen mehr cylindrischen Theil, den Mündungscanal,
durch welchen die Sporen hindurch müssen um aus der Scheitelöffnung
h e rv o rtreten zu können. Die P e riphysen des Mündungscanals sind k ü rz e r und
laufen horizontal, die des rundlichen Theiles convergiren nach dem Centrum
und sind länger.
Ueber die E n tsteh u n g der Kernfrüchte (Angiocarpi K ö r b e r , weil der
F ru ch tk e rn durch das Gehäuse verdeckt ist) liegen meines W issen s n u r die
spärlichen Notizen vor, welche F u i s t i n g in sein e r D is se rta tio n : de nonnitllis
apothecii lichenum evolvendi rationihus 1865 gab. Danach is t d e r Sitz der
beginnenden Fruchtbildung s tets in d e r un te rs te n Schicht des Lagers. Die
e rsten Anfänge haben viel Aehnlichkeit mit dem Vorgänge d e r Bildung der
Scheibenfrüohte: es erscheinen einzelne kräftige Hyphen, welche sich zu einem
kleinen Knäuel verfilzen, der die Grundlage des un te ren F ru c h tk ö rp e rs wird.
Gleichzeitig oder schon etwas früher wird der obere Theil — das P e rith e-
cium — angelegt, indem der oberhalb d e r Fruchtanlage befindliche Theil des
L a g e rs sich m eine schwarze, undurchsichtige Masse umbildet, die von den
gleichfalls schwarzen F a s e rn d e r Peritheeiumwand oft nicht zu unterscheiden
ist. Die aus parallelen F a sern gebildete Peritheeiumwand so n d ert sich dann
in die innere helle bei den meisten Gattungen Pe rip h y s en tragende — Schicht
und ^ die äussere, oft kohlige Hülle. Der un te re Theil entwickelt sich ganz
ähnlich einer Scheibenfrucht, die Füllfäden vermehren sich, zwischen ihnen
erscheinen Schläuche aus einem gesonderten, ab e r innig mit dem N etz der
Füllfäden verwebten Hyphennetze und das umgebende Gehäuse e rw e ite rt, verdichtet
und v e rh ä rte t sich. Die ganze F ru ch t is t meist von einer dunkleren
Hyphenschicht des L ag e rs umschlossen und bleibt entweder ganz eingesenkt
oder tr itt mehr weniger weit hervor.
N u r bei den Pertusarieen kommen Formen vor, welche dem Anfänger die
En tsch e id u n g : ob Kern fru ch t oder Scheibenfrucht? erschweren, ab e r es fehlt
den PeHusarieen das dunkle Gehäuse und d e r Mündungscanal, die Scheibe
tr itt bei ihnen, wenn auch n u r punktförmig, doch direct vor das Auge des
Beobachters.
XVI. Dacampieae.
Lager b l a t t ä h n l i c h - k r u s t i g , s c h u p p i g o d er l a p p i g ,
durch Markfasern an die Unterlage geheftet.
En tsp rich t den Placodineen u n te r den Schelbenfrüohten. Das L ag e r ist
durch die Anheftiiiigsweise als echt k ru stig e s characterisirt, obwohl es mitu
n te r erheblich an laubartige I'o rm en erinnert. Das hellere oder dunklere
F ru ch tg eh äu se b irgt einen weichen Fruchtkern und mündet oben in einer
durchbohrten W arze .
116. Endopyrenium (Fw.) Kbr .
Lager blättrig-schuppig. Gehäuse wei c h , u n ge f ä r b t .
Sporen e l l i p s o i d i s c h , u n g e t h e i l t , u n g e f ä r b t .
Von dem durch eine Haftscheibe fixirten Endocarpon durch die Anheftung
v e rm itte lst F a s e rn abweichend. Das L ag e r besteht aus einer braunen, sehr
kleinmaschigen, pseudoparenchyraatischen Riudeiischicht, u n te r welcher eine
Schicht eng verfilzter, u n g e fä rb te r Hyphen mit zahlreichen Gonidien sich
erstreckt, die a u f d e r nach unten weitmaschiger werdenden Markschicht ruht,
welche ih re rse its nach unten in Haftfäden auswächst. Die F rü ch te sitzen
ganz eingesenkt, entspringen im unteren Theile der Markschicht und öffnen
sich durch einen kurzen Canal in einer warzenförmigen, meist wenig hervortre
tenden Po re. Der Fru ch tk n o ten wird von einem zarten, häutigen, ungefä
rbten Gehäuse umschlossen und be steht aus s eh r feinen Füllfäden und
Ssporigen, schmalkeuligen oder walzigen Schläuchen.
563. E . ru f e s c e n s (A c h .) . K ru s te blättrig-schuppig, Schuppeu lederartig,
wellig-bogig, a u s g e r a n d e t , d a c h z i e g e l i g s i c h d e c k e n d , selten
einzeln, m i t a u f s t e i g e n d e i i R ä n d e r n , fa st glänzend hell rothbraun, au f
braunschwarzem Vorlager. Friichtinfiiidiingen klein, warzig vorragend, schwarzbraun
o d e r schwärzlich.
A u f b e sonnter, humoser Erde d e r oberen Bg. und des HGb.: K y n a st und
Basalt d e r kleinen Schneegrube (Kbr.), Kesselkoppe (St.) und wahrscheinlich
verbreitet.
Hauptsächlich durch die aufsteigenden Ränder gekennzeichnet. Einzelne
Scliuppen sind zuweilen fast muschelförmig und messen 3—5 mm. Sporen in
fa st walzigen Schläuchen, selten gut entwickelt, länglich eiförmig oder länglicii
elliptisch, 6—7 p dick, 12—18 p lang.
564. E . tra p e z ifo rm e (M ü ll. 1772) (E . hepaticum (Ach. 1810) Kbr.),
K ru ste s c h u p p i g , Schuppen einzeln oder gedrängt, rundlich oder eckiggerundet,
l e d e r a r t i g , h e l l o d e r d u n k e l r o t h b r a u n o d e r m a t t g e l b b
r a u n b i s b r a u n s c h w ä r z l i c h , d u n k l e r b e r a n d e t , f l a c h , a n g e d r ü c k t ,
au f meist deutlichem, schwarzem Vorlager. Fruchtmündungen klein, warzenförmig,
schwarz.
A u f nackter, namentlich kalkhaltiger E rd e der Hgl. und Bg. nicht selten.
Durch die meist nur 2—3 mm grossen, flachen, an den Rändern nicht aufsteigenden,
sondern zuweilen so g a r zurfickgebogenen Schuppen von der vorhergehenden
A r t ge tren n t. F a rb e sehr wechselnd, die ro thbraunen Formen